SCHLOSS WANGEN
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Allgemeine Informationen
In nachmittelalterlicher Zeit schlossartig umgebaute Burganlage, die einst den kyburgischen Vögten in Wangen als Residenz diente. Noch erkennbar sind der einstige Turm und der angrenzende Palas, die mit dem Untertor der Stadtbefestigung eine Einheit bilden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 14' 10.00" N, 07° 39' 17.35" E
Höhe: 420 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 616.370 / 231.710
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Wangen an der Aare verlassen und anschliessend der Kantonsstrasse 22 in südostlicher Richtung über einen Seitenarm der Aare zum ersten Verkehrskreisel folgen. Hier in südlicher Richtung abbiegen, wo die Strasse direkt zum Schloss beim Eingang zum «Städtli» führt. Parkmöglichkeiten in Wangen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Olten mit dem Regionalzug in Richtung Biel bis zur Haltestelle Wangen an der Aare. Schloss und befestigte Altstadt befinden sich unweit nördlich des Bahnhofs.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Nur Aussenbesichtigung möglich. Das Schloss dient als Amtshaus der Stadt Wangen.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Wangen
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2006
Historie
Das Schloss Wangen gilt heute als schönes Beispiels des bernischen Frühbarocks und hat mit einer mittelalterlichen Burg kaum mehr etwas gemein. Im Baukomplex sind jedoch der einstige Turm mit dem angrenzenden Palas noch immer erkennbar. Die Burg hat ihren Ursprung im 13. Jhdt., als das befestigte Städtchen Wangen vermutlich durch die Grafen von Kyburg gegründet wurde.
1257 wird die Wangener Benediktinerprobstei erstmals erwähnt. Deren Vogtei lag ebenfalls in den Händen der Kyburger und gelangte nach deren Aussterben (1264) an die Grafen von Neu-Kyburg. Die Rechte der Grafen wurden vor Ort von einem Vogt aus dem niederen Ritteradel verwaltet, der in der Stadtburg residierte. Ab 1327 waren dies Mitglieder der Familie Sachs von Deitingen. Die Burg als Sitz des Vogtes überwachte den Aareübergang und lag direkt neben dem zur Brücke führenden Stadttor. Ihren Kern bildete ein mächtiger Wohnturm, dem im Laufe des 14. Jhdts. ein Palas angefügt wurde.

Ständige wirtschaftliche Probleme zwangen die Neu-Kyburger bereits 1313, für die Herrschaft Wangen Habsburg-Österreich als Oberlehnsherrn zu anerkennen. 1356 verpfändeten sie Burg und Stadt an die Grafen von Neuenburg-Nidau, 1372 an die Ritter von Grünenberg. 1375 fiel Wangen an Neu-Kyburg zurück. Als Vogt und Schultheiss ist für jenes Jahr Hugo von Seeberg nachgewiesen. Nach dem verlorenen Burgdorferkrieg diente Wangen den Neu-Kyburgern ab 1384 für kurze Zeit als Residenz und Münzstätte. Doch bereits im Folgejahr musste die notorisch verschuldete Familie Wangen wiederum an die Herren von Grünenberg verpfänden.
1406 konnte die Stadt Bern die Herrschaft über Wangen von den Grafen Berchtold und Egon von Neu-Kyburg übernehmen, löste das Pfand bei den Grünenbergern für 2000 Gulden aus und setzte nun einen eigenen Landvogt auf der Burg ein.

Als erster Berner Amtsträger taucht 1408 Heinrich Gruber auf. Bern forderte ihn in einer Urkunde auf, nicht nur die Stadtbefestigung zu verstärken, sondern auch «in dem turme ein gut sesshus mit stuben, gedmeren, stellen und anderm gemache» einzurichten und sowohl Turm als auch Wohntrakt mit Ziegeln zu decken. Die Berner Staatsrechnungen und Ratsdokumente beweisen, dass im 15. Jhdt. immer wieder an der Burg gebaut wurde, 1552 wird diese erstmals als «Schloss» bezeichnet. Bereits um 1630 wurde dem Palas ein Treppenturm angebaut. Sein heutiges Aussehen verdankt der ehemalige Sitz der Neu-Kyburger jedoch einem Umbau ab 1680. Damals war Beat Fischer Landvogt zu Wangen, Reichsfreiherr und Gründer des bernischen Postwesens. Eine letzte Umgestaltung der Fassade des Palas erfolgte 1785.
Mit der helvetischen Revolution und dem Einmarsch der französischen Armee endete 1798 die Zeit der Landvogtei. Das Schloss wurde nun Amtshaus und beherbergt seit 1830 die Bezirksverwaltung. Umfangreiche Renovationsarbeiten wurden 1973 bis 1977 vorgenommen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel am Schloss
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 179
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 11: Bern 2, Neuenburg, Freiburg | Kreuzlingen, 1975 | S. 77-79
  • Flatt, Karl Heinrich / Mühlethaler, Hans - 700 Jahre Wangen an der Aare | Wangen a. A., 1957
  • Schmid, Bernhard / Moser, Franz - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Mittelland, Emmental und Oberaargau, II. Teil | Basel, 1942 | S. 69-71
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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