HINTERE BURG WARTENBERG
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Allgemeine Informationen
Die Südlichste der drei Ruinen auf dem Wartenberg liegt nur rund 100 Meter vom Donjon der mittleren Burg entfernt. Ein Halsgraben schützt die in Spornlage gebaute Anlage, von der noch Teile der Umfassungsmauer, des Palas und ein 9 Meter hoher Stumpf des runden Bergfrieds erhalten sind. Letzterer kann bestiegen werden. Die Burg, wahrscheinlich im 12. Jhdt. durch Dienstleute der Grafen von Homberg gegründet, kam 1296 als Lehen an die Herren von Eptingen und 1379 an die Basler Familie Sevogel. Bald darauf muss sie aufgegeben worden sein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 31’ 04.79“ N, 07° 39’ 14.78“ E
Höhe: 476 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 616.230 / 263.050
Kontaktdaten
Gesellschaft Pro Wartenberg | Schlossbergstrasse 8 | CH-4132 Muttenz
Tel: +41 (0)61 462 49 49 | E-Mail: info@wartenberg.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Basel aus der St. Jakobs-Strasse (Kantonsstrasse 2) in südöstlicher Richtung bis nach Muttenz folgen. Beim zentralen Verkehrskreisel rechts abbiegen und der Hauptstrasse bis zur Kirchenburg St. Arbogast folgen (kostenpflichtige Parkplätze vorhanden). Von hier führt ein steiler, markierter Wanderweg in rund 30 Min. auf den Burghügel.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Bahnhof Basel SBB mit der S-Bahn (Linien 1 oder 3) bis nach Muttenz, dann weiter mit der Buslinie 60 in Richtung Biel-Benken bis zur Haltestelle Muttenz, Mittenza. Von hier führt ein steiler, markierter Wanderweg in rund 30 Min. auf den Burghügel.
Wanderung zur Burg
Die ViaGottardo führt an allen drei Burgruinen vorbei über den Wartenberg.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Feuerstelle im Burghof
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss hintere Burg Wartenberg
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 134 | bearbeitet von O. Steimann, 2015
Historie
Wie auf allen Wartenberg-Ruinen lässt sich auch auf der hinteren Burg der original-mittelalterliche Baubestand nur noch mit Mühe erkennen. Die Restaurationsarbeiten im frühen 20. Jhdt., bei denen ganze Mauerpartien neu errichtet wurden, prägen das Aussehen der Anlage heute leider stark. Auch die damaligen Ausgrabungsarbeiten wurden sehr unsorgfältig durchgeführt, weshalb nur wenige Fundstücke erhalten geblieben sind. Bei einer Sondierung in den 1960er-Jahren stiess man auf Scherben von Kochtöpfen aus dem 12. bis 14. Jhdt. Somit dürfte auch die südlichste der drei Wartenberg-Burgen unter der Herrschaft der Grafen von Homberg entstanden sein, möglicherweise als Sitz einer Dienstmannenfamilie. Ob die heute noch sichtbaren Reste von dieser ersten Burg oder von einem Neubau aus dem 13. Jhdt. stammen, ist ungeklärt.
Die Burg bildet ein langgezogenes Oval, an dessen nördlichem Ende über dem Halsgraben der runde Bergfried steht. Im Grundriss weist er einen Durchmesser von 6,2 Metern bei einer Mauerstärke von 1,8 Metern auf. Den Südteil der Anlage nahm ein geräumiger Palas ein, von dem heute aber nur noch die Grundmauern zu sehen sind. Im grossen Burghof in der Mitte des Areals werden hölzerne Ökonomiebauten vermutet.

Mit dem Tod des letzten (Alt-)Homberger Grafen Werner III. im Jahr 1223 kamen die Güter dieser Familie über die Erbtochter an Graf Hermann von Frohburg, der die Linie der Grafen von Neu-Homberg gründete. Auch unter den Neu-Hombergern sassen Dienstleute auf der hinteren Burg Wartenberg: ab 1296 Vertreter der Familie von Eptingen. Auch als 1306 die Lehen Muttenz und Wartenberg an die Habsburger verkauft wurden, blieben die Eptinger auf der Burg. Eine Verbindung mit ihrer benachbarten Herrschaft Pratteln konnten sie jedoch nicht herstellen.
Im verheerenden Erdbeben von 1356 wurde die Burg wie alle anderen Wehranlagen in der Umgebung von Basel schwer in Mitleidenschaft gezogen, jedoch bald darauf wieder hergerichtet. 1379 belehnten die Habsburger neu den Basler Bürger Petermann Sevogel mit der Anlage. Dessen Familie verblieb auch im nachfolgenden Jahrhundert Lehnsträger der hinteren Burg Wartenberg, die nun aber dem Zerfall überlassen wurde. Veronika Sevogel schliesslich brachte den Besitz mit Einwilligung von Kaiser Maximilian ihrem Gemahl, dem Luzerner Schultheissen Jakob von Hertenstein mit in die Ehe. Von den Hertensteinern gelangte das bescheidene Burggut an die St. Georgenkirche zu Rümligen, von welcher es schliesslich an Basel überging.

Bei der politischen Trennung des Baselbiets wurde die Ruine 1833 dem neuen Kanton Basel-Landschaft zugeteilt. 1856 wurde das Burgareal mit dem zugehörigen Waldgebiet dann öffentlich versteigert und von der Bürgergemeinde Muttenz erworben. Diese liess 1901 den Rundturm mit einer Wendeltreppe und einem Holzdach versehen. 1935/36 wurden Ausräum- und Restaurierungsarbeiten vorgenommen, sowie das Burgtor und Teile der westseitigen Ringmauer rekonstruiert. Die Ostmauer musste 1956 einer erneuten Restauration unterzogen werden. 1959 entworfene Pläne für einen kompletten Neubau des Palas auf den alten Fundamenten wurden glücklicherweise nicht in die Tat umgesetzt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, ink. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 78
  • Farnum, Jerome H. - 20 Ausflüge zu romantischen Burgruinen in der Schweiz | Bern/Stuttgart, 1976 | S. 83-84
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 7: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn | Kreuzlingen, 1971 | S. 79-80
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. I: Der Bezirk Arlesheim | Basel, 1969 | S. 371-377
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 134
  • Müller, C. A. - Burgen des Kantons Basel-Landschaft | Liestal, 1966 | S. 44-49
  • Roth, Carl - Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, II. Teil | Basel, 1933 | S. 116-123
  • Tauber, Jürg - Herd und Ofen im Mittelalter [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 7] | Olten/Freiburg i.Br., 1980 | S. 99
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