KIRCHENBURG ST. ARBOGAST
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Allgemeine Informationen
Die Dorfkirche von Muttenz, dem Strassburger Heiligen Arbogast geweiht, geht auf die Karolingerzeit zurück und wurde im Hochmittelalter durch die Grafen von Homberg mehrfach erneuert. Zur Kirchenburg ausgebaut wurde sie um 1420 durch die Familie Münch von Münchenstein: mit einer zinnenbewehrten Ringmauer und zwei Tortürmen. Die Anlage, deren Geschichte eng mit den Burgen auf dem Wartenberg verbunden ist, ist ausserordentlich gut erhalten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 31’ 20.06“ N, 07° 38’ 43.77“ E
Höhe: 291 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 615.580 / 263.520
Kontaktdaten
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Muttenz | Feldrebenweg 12 | CH-4132 Muttenz
Tel: +41 (0)61 461 44 88 | E-Mail: sekretariat@refmuttenz.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Basel aus der St. Jakobs-Strasse (Kantonsstrasse 2) in südöstlicher Richtung bis nach Muttenz folgen. Beim zentralen Verkehrskreisel rechts abbiegen und der Hauptstrasse bis in den alten Dorfkern folgen, wo die Kirchenburg steht. Kostenpflichtige Parkplätze in Muttenz.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Bahnhof Basel SBB mit der S-Bahn (Linien 1 oder 3) bis nach Muttenz, dann weiter mit der Buslinie 60 in Richtung Biel-Benken bis zur Haltestelle Muttenz, Mittenza.
Wanderung zur Burg
Die Kirchenburg liegt direkt an der ViaGottardo.
Öffnungszeiten
täglich von 09.00 bis 18.00 Uhr
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss St. Arbogast
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 108
Historie
Die alte Dorfkirche von Muttenz, die dem Strassburger Heiligen Arbogast geweiht ist, hatte bereits in karolingischer Zeit einen ersten Vorläufer, der um 1000 und ein weiteres Mal um 1100 durch einen Neubau ersetzt wurde. Zunächst im Besitz des Bistums Strassburg, ging Muttenz um die Jahrtausendwende lehnsweise an die Grafen des Sisgaus aus dem Haus Homberg über, welche damals wohl bereits eine Burg auf dem nahen Wartenberg besassen. Um 1200 ersetzten die Grafen von Homberg die Kirche ein weiteres Mal durch einen Neubau, der von Handwerkern der Basler Münsterbauhütte besonders prachtvoll ausgestaltet wurde.

Durch das Basler Erdbeben von 1356 wurde St. Arbogast beschädigt und danach in veränderter Form wieder hergerichtet. 1359 erhielt die Familie der Münch von Münchenstein die Herrschaft Muttenz als habsburgisches Lehen. Wie die archäologischen Untersuchungen bestätigt haben, wurde St. Arbogast kurz nach 1420 unter Hans Thüring Münch befestigt: Er liess eine bis zu 7 Meter hohe Ringmauer anlegen, die mit zwei vierstöckigen Tortürmen versehen wurde. Gleichzeitig wurde ein neuer Kirchturm errichtet. Anstelle der verlassenen Burgen auf dem Wartenberg diente nun die Kirchenburg im Dorf der Bevölkerung als Schutz im Kriegsfall. Über dem Tor des Nordturms befindet sich heute noch eine Relieftafel mit dem Wappen der Münch von Münchenstein.

1470 ging Muttenz pfandweise an die Stadt Basel über, die es 1515 endgültig erwerben konnte. Aus der Zeit der Basler Herrschaft stammen das Beinhaus (um 1480), das Sigristenhaus (1553) und das Wächterhaus (17. Jhdt.). 1853 drohte der Wehranlage der Abbruch, da man sie durch einen Eisenhag ersetzen wollte. Der Protest des Burgenforschers Johann Rudolf Rahn aus Zürich konnte den Basler Regierungsrat aber von der Idee abbringen. Nach verschiedenen baulichen Veränderungen an der Kirche im späten 19. Jhdt. folgte 1972/73 eine archäologische Untersuchung der gesamten Anlage. Bei der 1975 abgeschlossenen Restaurierung der Kirche kamen zudem wertvolle Wandmalereien zum Vorschein. Dies und die sehr gut erhaltenen Wehranlagen machen St. Arbogast zu einem herausragenden Kulturdenkmal.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 77
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. I: Der Bezirk Arlesheim | Basel, 1969 | S. 327-359
  • Heyer, Hans-Rudolf / Murbach, Ernst - Dorfkirche Muttenz [Schweizerische Kunstführer GSK, Nr. 198] | 2. korr. Aufl. |Bern, 1988
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 108
  • Meyer, Werner / Widmer, Eduard - Das grosse Burgenbuch der Schweiz | Zürich, 1977 | S. 206-207
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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