BURG HELFENBERG
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Allgemeine Informationen
Kleine Ruine auf einem Hügel zwischen dem Nussbaumer-, Hüttwiler und Hasensee. Von der kompakt-rechteckigen Anlage sind noch hohe Mauerreste des einstigen Hauptgebäudes zu sehen. Die Burg wurde um 1200 gegründet, befand sich im späten 13. Jhdt. in den Händen der Herren von Schwandegg und brannte im 14. Jhdt. ab.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 36’ 39.65" N, 08° 50’ 04.21“ E
Höhe: 450 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 704.950 / 274.300
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Frauenfeld der Hauptstrasse 14 in nordwestlicher Richtung bis nach Uesslingen folgen. Im Zentrum rechts abbiegen und auf der Iselisbergstrasse bergauf über Iselisberg nach Trüttlikon fahren. Weiter geradeaus bis nach Uerschhausen, und ab hier der Uerschhauserstrasse in nordwestlicher Richtung bis zum Parkplatz am Nussbaumersee folgen. Ein Feldweg führt in östlicher Richtung zur Ruine (ca. 10 Min.).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Frauenfeld mit der Buslinie 823 in Richtung Diessenhofen bis zur Haltestelle Nussbaumen, Tobelbrunnen fahren. Ab hier führt ein Weg in südlicher Richtung am Hüttwilersee vorbei direkt zur Burg (ca. 15 Min.)
Wanderung zur Burg
Der Nussbaumen-Kartause-Ittingen Weg führt direkt an der Burg vorbei.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Feuerstelle im Burghof
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Helfenberg (TG)
Quelle: gemäss Infotafel auf der Burg neu gezeichnet von O. Steimann, 2005
Historie
Der Burghügel von Helfenberg erhebt sich rund 15 Meter über den Wasserspiegel der drei umliegenden kleinen Seen und ist von Flachland umgeben. Da der Wasserstand im Mittelalter wohl höher lag, könnte Helfenberg bei der Gründung als Wasserburg angelegt worden sein. Zumindest war die Burg durch versumpftes Umland geschützt, denn auf weitere Annäherungshindernisse scheint man verzichtet zu haben.
Die Erbauer sind nicht bekannt. Die Entstehung der Anlage kann aufgrund von Keramikscherben, die bei archäologischen Sondierungen gefunden wurden, auf die Zeit um 1200 datiert werden. In einer ersten Bauphase entstand offenbar eine einfache Burg in einem Mauergeviert von 23 x 27 Metern. Dieses wurde in einer späteren Phase durch eine Zwischenmauer zweigeteilt.

Die erste Erwähnung der Burg findet sich in der um 1330 entstandenen Kuchimeister-Chronik und bezieht sich auf die Mitte des 13. Jhdts.: Es heisst dort, dass jener Knecht, der um 1254 Graf Kraft I. von Toggenburg ermordet haben soll, an den See «da bi Helfenberg lit» geflohen sei. Helfenberg war ein Lehen des Klosters St. Gallen und als solches spätestens ab 1288 im Besitz der Herren von Schwandegg, deren Stammburg im heutigen Kanton Zürich liegt. Heinrich I. von Schwandegg ist als Herr über Helfenberg bis 1324 bezeugt, danach scheint das Lehen innerhalb der Familie weitervererbt worden zu sein. Im Laufe des 14. Jhdts. wurde die Burg jedoch aufgegeben. Da bei Grabungen im Burginnern eine dicke Schicht aus Brandschutt gefunden wurde, muss angenommen werden, dass eine Brandkatastrophe das Ende herbeiführte.

1412 wurde Helfenberg an Hans von Münchwil verpfändet, dessen Frau Verena von Sehen aus der Familie Schwandegg stammte. Doch auch Wölfli von Schwandegg erhob Anspruch auf Helfenberg und erhielt das Burggut 1413 vom Abt von St. Gallen als Lehen zugesprochen. Es kam zu einem Rechtsstreit, der erst 1420 durch einen Schiedspruch des Schultheissen von Winterthur beigelegt werden konnte. Hans von Münchwil konnte die Burgruine mit den umliegenden Ländereien behalten.
Nach dem Aussterben der Herren von Münchwil gelangte Helfenberg 1492 an die drei Söhne der Berta von Münchwil: Beringer, Balthasar und Sigmund von Hohenlandenberg. Diese Familie behielt das Burggut bis 1584, danach wechselten die Besitzer rasch. 1622 kam Helfenberg an die damalige Gemeinde Uerschhausen. Diese behielt es bis ins 19. Jhdt., als sie das alte Gemäuer erneut an Private verkaufte. 1978 wurde die Ruine schliesslich zum symbolischen Preis von einem Franken vom Kanton Thurgau übernommen. Dieser führte 1980 in der nordwestlichen Ecke der Anlage eine Sondiergrabung durch und liess die Ruine 1981/82 renovieren. Die jüngsten Sanierungsarbeiten fanden 2010/11 statt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 590
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 181
  • Giezendanner, Heini - Burgen und Schlösser im Thurgau | Frauenfeld, 1997 | S. 26
  • Komission des historischen Vereins des Kantons Thurgau - Die Burgen und Schlösser des Kantons Thurgau, I. Teil | Basel, 1931 | S. 81-83
  • Raimann, Alfons / Erni, Peter - Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau, Bd. VI: Der Bezirk Steckborn | Bern, 2001 | S. 189
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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