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Allgemeine Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
Die Burg Weissenau, zu der auch ein befestigter Hafen zählte, stand ursprünglich auf einer Insel und diente der Kontrolle des Warenverkehrs über die Alpenpässe. Das Reichslehen gehörte im 13. Jhdt. den Freiherren von Wädenswil und gelangte vor 1298 an die Weissenburger, die es in jenem Jahr nach einem Landfriedensbruch den Grafen von Neu-Kyburg aushändigen mussten. Nach mehreren Besitzerwechseln im Spätmittelalter wurde die Burg im 16. Jhdt. aufgegeben. Der Turm der gut erhaltenen Ruine dient heute als Aussichtspunkt. | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen für Besucher | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Bilder | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Grundriss | |||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2025 | auf Basis der Infotafel auf der Burg |
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Historie | |||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Insel mit Burg und Hafen
Die heutige Lage der Burg Weissenau – in einem Naturschutzgebiet zwischen dem Aarekanal und einem Golfplatz – lässt kaum noch erahnen, dass diese Anlage einst das obere Ende des Thunersees dominierte. Doch im Mittelalter stand sie auf einer Insel in der Aaremündung und kontrollierte den Warenverkehr auf dem Weg zu den Alpenpässen. Sie bestand aus einer kompakten Kernburg mit Turm, Hof und geräumigem Palas, umgeben von einem Wassergraben mit vorgelagertem Wall. Der heute noch 17 Meter hoch aufragende Turm misst im Grundriss 9 x 9 Meter. Gegen den See hin war der Burg ein ebenfalls ummauertes Hafenbecken vorgelagert, das den Schiffen einen geschützten Ankerplatz bot. Burg und Hafen standen in enger Verbindung mit dem benachbarten, heute gänzlich verschwundenen Marktort Widen. Reichslehen im Besitz der Weissenburger Wann und von wem dieses Bauensemble errichtet wurde, ist unklar. Bei seiner ersten Erwähnung im Jahr 1298 gehörte das «castrum de wissenowe» Freiherr Rudolf III. von Weissenburg und galt als Reichslehen. Er dürfte es einige Jahre zuvor zusammen mit der Herrschaft Rothenfluh durch Heirat mit einer Erbtochter der Freiherren von Wädenswil in seinen Besitz gebracht haben. Bereits 1279 war Weissenau Konkurrenz entstanden: In jenem Jahr erlaubte König Rudolf I. von Habsburg den Freiherren von Eschenbach, in der Ebene zwischen Brienzer- und Thunersee die kleine Stadt Unterseen samt Burg zu gründen. Die Weissenburger wehrten sich gegen den drohenden Niedergang und mussten sich 1298 wegen Landfriedensbruch verantworten. In jenem Jahr musste Rudolf III. die Burgen Weissenau und Rothenfluh zur Sicherung des Friedens an Graf Hartmann von Neu-Kyburg übergeben. Weil das Haus Habsburg Geld benötigte, kam Weissenau 1318 als Pfand zwar nochmals zurück an die Weissenburger. Doch nachdem Johann von Weissenburg 1334 von Bern zur Offenhaltung seiner Burgen gezwungen worden war, veräusserte er es zusammen mit weiterem Besitz im Umland ans Kloster Interlaken. Die Burg als klösterlicher Besitz Das Kloster hatte für den Wehrbau keine Verwendung und vergab diesen mit den zugehörigen Rechten 1336 als Erblehen an den Berner Bürger Werner Münzer. Ab 1343 kaufte es dieses Lehen allerdings schrittweise wieder zurück, woraufhin Weissenau nochmals eine kurze Blütezeit erleben durfte. 1354 erhielt der zugehörige Ort Widen von König Karl IV. nämlich eine Marktbestätigung, und 1362 wurden Widen und Weissenau mit einer Brücke verbunden. Doch bereits 1365 verlegte das Kloster alle Jahr- und Wochenmärkte ins flussaufwärts gelegene Aarmühle (Interlaken), was einem enormen Bedeutungsverlust gleichkam. Widen wurde in der Folge aufgegeben, und auch die Burg Weissenau wurde wahrscheinlich kaum noch genutzt. Gescheiterte Pläne für einen Wiederaufbau Als in der Reformationszeit die Klöster im Machtbereich von Bern säkularisiert wurden, kamen 1528 auch Burg und Herrschaft Weissenau an den mächtigen Stadtstaat und wurden der Landvogtei Interlaken zugeteilt. Weissenau wurde über einige Zeit noch als Gefängnis genutzt, dann aber dem Zerfall überlassen. 1655 prüfte Bern den Wiederaufbau der Burg, um sie als militärischen Kontrollpunkt und Amtssitz zu nutzen. Die weite Entfernung von Unterseen, die hohen Baukosten und die «des Wassers halb unkomliche Lage» führten jedoch zu einem negativen Entscheid. Ein weiterer Anlauf wurde im Jahr 1700 unternommen. Zunächst verfügten die Behörden, dass niemand mehr Holz und Steine von der Ruine wegtragen dürfe. Die geplanten Reparaturarbeiten wurden jedoch verschoben und offenbar nie ausgeführt. Konservierung der Burgruine Beim Bau des Aarekanals wurde die Insel der Weissenau um 1893 mit dem Festland verbunden. 1954/55 wurden die verbliebenen Mauern freigelegt und erstmals konserviert, zwei jahre später folgten Sondiergrabungen. Die jüngste Totalsanierung der Ruine wurde 1988/89 vorgenommen. Sie gilt als eine der am besten erhaltenen Burgen des Berner Oberlandes. Der Turm dient heute als Aussichtsplattform und bietet einen schönen Blick auf den Thunersee und die umliegenden Berge. |
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Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg | |||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur | |||||||||||||||||||||||||||||||
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Webseiten mit weiterführenden Informationen | |||||||||||||||||||||||||||||||
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