SCHADBURG
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Allgemeine Informationen
Über die Schadburg, deren Ruine auf einem felsigen Grat über dem Nordufer des Brienzersees steht, existieren keine Schriftquellen. Der Mauersockel mit seiner Ausdehnung von 8 x 14 Metern könnte zu einem Turm oder Wohntrakt gehört haben. Einer Sage gemäss konnten die Freiherren von Ringgenberg diese Burg wegen eines Mordes nie vollenden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 42’ 45.70" N, 07° 54’ 57.30“ E
Höhe: 723 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 636.490 / 173.610
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Interlaken Ost der Hauptstrasse 11/6 in nördlicher Richtung über die Aare und dann bergauf über Goldiswil nach Ringgenberg folgen. Nach dem Dorfzentrum biegt bei der Bushaltestelle Moosrain links die Hohfluhstrasse ab und führt in mehreren Kehren bergauf. Bei einem Wasserreservoir zweigt talseits ein Feldweg ab (markiert als Mountainbike-Route). Hier bergseits der Strasse parkieren und dem Weg 400 Meter folgen, bis rechts der als Wanderweg markierte Gratweg zur Burg abzweigt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Interlaken Ost mit der Buslinie 102 (in Richtung Ringgenberg, Säge) bis zur Haltestelle Moosrain fahren. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben (Zustieg ca. 40 Min.).
Wanderung zur Burg
Die Burg liegt am markierten Wanderweg von Ringgenberg über Hohfluh nach Niederried.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schadburg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2025
Historie
Schlichte Ruine auf einem Felsgrat
Die Ruine der Schadburg steht exponiert auf einem Felsgrat über dem Nordufer des Brienzersees. Talseitig fällt dieser nahezu senkrecht ab, und auch bergseits benötigte die Wehranlage aufgrund der grossen Hangneigung keine zusätzlichen Annäherungshindernisse. Die heutige Ruine besteht aus einem schlichten, rund 3 Meter hohen Mauersockel, der im Grundriss etwa 8 x 14 Meter misst. Es könnte sich um den Unterbau eines grossen Turms handeln – denkbar ist aber auch ein wehrhafter Palas.
Ob dieser zentrale Bau einst von einer Mauer oder Nebengebäuden umgeben war, ist nicht geklärt. Das kleine Plateau um die Ruine hätte dafür zwar etwas Platz geboten. Die hier herumliegenden Felsbrocken sprechen aber eher gegen eine systematische Nutzung dieser Fläche.

Der Sage gemäss eine nie vollendete Burg
Wie die Schadburg ursprünglich hiess und wer sie erbaut hat, ist mangels Erwähnung in den Schriftquellen unklar. Gemäss einer örtlichen Sage soll ein Freiherr Kuno von Ringgenberg die Burg als Kerker geplant haben. Seine Ermordung durch einen Fischer, dessen Tochter er Jahre zuvor versehentlich getöte hatte, habe die Fertigstellung des Bauwerks jedoch verhindert.

Mauerwerk aus der Zeit um 1200
Dass die Burg in einem Zusammenhang mit den benachbarten Freiherren von Ringgenberg stand, ist durchaus möglich. Auch dass der Wehrbau gar nie fertiggestelt wurde, lässt sich ohne archäologische Untersuchungen nicht ausschliessen. Das qualitativ hochwertige Mauerwerk aus gleichmässigen Quadern mit starkem Eckverband deutet auf eine Errichtung um 1200 hin. 1219 wird in der Beurkundung einer Schenkung der Herren von Brienz unter den Zeugen ein «Burchardus de Rinckeswile» aufgezählt. Falls er nicht im Dorf Ringgenwil (dem späteren Ringgenberg) wohnte, könnte die Schadburg sein Wohnsitz gewesen sein.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 158
  • Durrer, Robert - Die Freiherren von Ringgenberg, Vögte von Brienz und der Ringgenberger Handel | In: Jahrbuch für schweizerische Geschichte, Bd. 21 | Zürich, 1896 | S. 206
  • Moll, Heinz J. - Ruinen von Burgen und Sakralbauten im Kanton Bern | Norderstedt, 2019 | S. 178-182
  • Von Fischer, Rudolf - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Berner Oberland, II. Teil | Basel, 1939 | S. 14-16
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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