BURGSTELLE GSTEIHUIS
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Allgemeine Informationen
Der Weiler «Gsteihuis» (Steinhaus) liegt im Laggintal am Fuss des Aufstiegs zum Furggpass, an der alten Grenze zwischen den Bistümern Sion und Novara. Hier befand sich im 13. Jhdt. nicht nur der Wohnsitz der Herren Laquenessa, sondern auch die Gerichtsstätte der Kastlanei Zwischbergen. Heute findet man vor Ort eine terrassierte Fläche mit einem Maiensässhaus unbekannten Alters und wenigen Nebengebäuden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 10’ 48.90“ N, 08° 04’ 27.55“ E
Höhe: 1250 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 649.080 / 114.510
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Der Autobahn A9 das Wallis aufwärts bis zum Ende bei Ried-Brig folgen. Anschliessend auf der Hauptstrasse 9 weiter über den Simplonpass bis zum Weiler Gabi am Eingang zur Gondoschlucht (Parkplätze vor Ort). Nun dem Wanderweg in südlicher Richtung ins Laggintal folgen. Das Gsteihuis befindet sich auf der Ostseite der Laggina bei der Brücke, wo der Bergweg hinauf zur Furggu abzweigt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Sion mit der Bahn nach Brig, anschliessend mit der Buslinie 631 (in Richtung Domodossola) bis nach Gabi (Simplon). Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
Die ViaStockalper führt unweit nördlich an der Burgstelle vorbei.
Öffnungszeiten
Privatgrundstück, nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Gsteihuis
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2022
Historie
Der Weiler «Gsteihuis» (Steinhaus) befindet sich am unteren Ende des Laggintals, am Fuss des Feerbergs. Von hier führt der alte Säumerweg vom Simplonpass in Richtung Italien bergauf zur «Furggu» (Furggpass). Dieser Übergang verlor seine verkehrsstrategische Bedeutung erst, als Napoleon I. ab 1801 einen Weg durch die Gondoschlucht bauen liess, auf dem man die Furggu umgehen konnte.
Das Gsteihuis war ursprünglich ein Wohnturm oder ein Festes Haus und gehörte der Familie Laquenessa, einem lokalen Adelsgeschlecht. Im Mittelalter lag es an der Grenze zwischen den Einflussgebieten des Bistums Sion und des Bistums Novara. 1267 unterzeichneten die beiden Parteien einen Landfriedensvertrag nahe bei Simplon «in Lattinasca». Über die Herren Laquenessa ist nur wenig bekannt ist. 1304 verkaufte Johannes, Sohn des Peter Laquenessa gewisse Güter bei Simplon Dorf an Peter von Turn, danach verschwindet das Geschlecht aus den Urkunden.

Bereits seit 1291 war «Laquenessa am Gstein» Sitz der Gerichtsstätte der Kastlanei Zwischbergen. Nach 1525 übernahm es diese Funktion auch für die Kastlanei Alpien. Man darf davon ausgehen, dass über diese Jahrhunderte stets ein repräsentatives Gebäude vor Ort bestand, vergleichbar dem Meierturm in der benachbarten Kastlanei Simplon. Ebenso sollen sich das Burgerhaus und der Galgen hier befunden haben.
Mit dem politischen Umbruch von 1798 und dem Einmarsch der französischen Revolutionsarmee verloren diese Strukturen ihre Bedeutung. Das heutige Gsteinshuis ist ein Maiensäss und steht auf einer terrassierten Fläche über der Laggina. Ob im Mauerwerk noch Reste von mittelalterlichen Vorgängerbauten stecken, wurde bislang nicht untersucht.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel bei der Burgstelle
Literatur
  • Ecomuseum Simplon (Hg.) - Stockalperweg: Gabi-Zwischbergen-Gondo | Faltblatt | Simplon, o.J.
  • Gremaud, Jean - Documents relatifs à l’histoire du Vallais, Bd. II: 1255-1300 | Lausanne, 1876 | S. 115-116
  • Gremaud, Jean - Documents relatifs à l’histoire du Vallais, Bd. III: 1300-1330 | Lausanne, 1878 | S. 82
  • Kuonen Ackermann, Carmela - Die Kunstdenkmäler des Kantons Wallis, Bd. IV: Der Bezirk Brig | Bern, 2015 | S. 342
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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