BURG EICHSTALDEN
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Allgemeine Informationen
Zweiteilige Wehranlage auf einem exponierten Felsgrat oberhalb von Simmenegg. Die urkundlich nicht erwähnte Burg lage nahe an der alten Talstrasse und muss von weither sichtbar gewesen sein. Heute lassen sich noch Mauerspuren der Vorburg, des Berings und eines Turms erkennen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 38’ 35.30“ N, 07° 24’ 41.80“ E
Höhe: 956 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 597.930 / 165.770
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das Burgareal ist ungesichert und fällt auf mehrere Seiten senkrecht ab.
Anfahrt mit dem PKW
Von Spiez her kommend auf der Kantonsstrasse 11 das Simmental aufwärts bis nach Boltigen fahren. Im Dorf bei erster Gelegenheit scharf rechts abbiegen und dem Strässchen an der Kirche vorbei in nordöstlicher Richtung bergauf folgen bis zum Weiler Eichstalden (nur sehr beschränkte Parkmöglichkeiten). Die Ruine befindet sich 250 m nordöstlich der Häuser auf einem felsigen Grat im Wald (kein Weg).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Bahn ab Bern bis Spiez. Ab hier weiter mit dem Regionalzug R11 (in Richtung Zweisimmen) bis zur Haltestelle Boltigen. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben (Zustieg ca. 40 Min.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Eichstalden
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2025
Historie
Teil einer Burgenkette an der Simmenegg
Der Eichstalden ist ein felsiger Höhenzug, der ein kleines Hochtal gegen die Simme hin abgrenzt. Durch dieses verlief der alte Talweg. Auf dem höchsten Punkt, am nordöstlichen Ende des Grats, finden sich die letzten Mauerzüge einer mittelalterlichen Wehranlage. Zusammen mit der 550 Meter südwestlich gelegenen Burg Simmenegg und der noch weiter oben am Berg stehenden «Festi» (Schattenburg) bildete Eichstalden eine Burgengruppe, die einst diesen Abschnitt des Simmentals beherrschte.
Die historischen Quellen schweigen sich über die Anlage auf dem Eichstalden jedoch aus, ihr ursprünglicher Name ist deshalb nicht bekannt. Die noch vorhandenen Spuren lassen aber auf eine stattliche Burg schliessen, die von weither sichtbar gewesen sein muss.

Zweiteilige Burg an exponierter Lage
Zugänglich war die Anlage nur von Südwesten her, denn gegen alle anderen Seiten hin fällt das Gelände senkrecht ab. Der einstige Halsgraben ist noch gut erkennbar. Auf ihn folgt eine erste Anhöhe, die wohl von einer Vorburg eingenommen wurde. An deren Ostseite ist ein längerer Mauerzug erhalten, der sich gegen Süden den Hang hinabzieht – vermutlich gehörte er zu einer Toranlage.
Das Areal der Hauptburg ist von diesem Vorwerk durch einen Zwischengraben getrennt und nimmt den exponiertesten Teil des Grats ein. Entlang der Südseite sind noch an mehreren Stellen Teile eines Berings vorhanden, der am nordöstlichen Ende an die Grundmauern eines Turms anschliesst. Von diesem sind dreiseitig noch wenige Steinlagen sichtbar.

Mittelalterliche Streufunde
Möglicherweise gehörte Eichstalden zum Reichslehen Simmenegg und wurde ebenfalls von den Weissenburgern verwaltet. Ohne eine archäologische Untersuchung werden sich zur Baugeschichte aber keine gesicherten Erkenntnisse gewinnen lassen. Bei einer Begehung des Areals im Sommer 2016 wurden einige mittelalterliche Metallgegenstände geborgen: Hufeisenfragmente und Hufnägel, eine Geschossspitze und eine Messerklinge. Bei anderer Gelegenheit wurde auf dem Burgareal ein gut erhaltener, versilberter Reitersporn gefunden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Archäologischer Dienst des Kantons Bern (Hg.) - Archäologie Bern 2017 | Bern, 2017 | S. 36
  • Archäologischer Dienst des Kantons Bern (Hg.) - Archäologie Bern 2018 | Bern, 2018 | S. 45
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 105
  • Liechti, Erich - Burgen, Schlösser und Ruinen im Simmental | Thun, 2021 | S. 88-89
  • Moll, Heinz J. - Ruinen von Burgen und Sakralbauten im Kanton Bern | Norderstedt, 2019 | S. 30-32
  • Von Fischer, Rudolf - Die Burgen und Schlösser des Kantons Bern: Berner Oberland, I. Teil | Basel, 1938 | S. 33-34
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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