CAS' ALTA
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Allgemeine Informationen
Wohnturmartiges Gebäude neben dem Palazzo Salis (Casa Battista) in Soglio, das 1524 unter Einbezug eines Vorgängerbaus errichtet wurde. Es handelt sich um den ältesten bekannten Wohnsitz der Familie von Salis in Soglio. Das ursprünglich aus Como stammende Adelsgeschlecht verbreitete sich von hier aus in zahlreichen Nebenlinien über ganz Graubünden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 20’ 31.40" N, 09° 32’ 21.90“ E
Höhe: 1098 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 761.720 / 134.460
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Vom Oberengadin über den Malojapass hinunter ins Bergell fahren und der Hauptstrasse 3 bis nach Promontogno folgen. Hier zweigt rechts die Strasse hinauf nach Soglio ab. Parkplätze befinden sich am Dorfeingang von Soglio. Von hier zu Fuss der Via Sott Paré bergauf an der Kirche vorbei ins Dorf bis zur Plazza vor dem Hotel Palazzo Salis folgen. Unmittelbar westlich des Hotels steht die Cas’ Alta.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Von Chur aus mit der Rhätischen Bahn bis nach St. Moritz. Ab hier weiter mit dem Bus in Richtung Chiavenna bis zur Haltestelle Promontogno, Posta. Nun weiter mit der Buslinie 632 bis zur Endhaltestelle Soglio, Villaggio. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
Die Via Panoramica Val Bregaglia endet direkt vor der Cas’ Alta.
Öffnungszeiten
Privatbesitz, nur Aussenbesichtigung möglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Direkt neben der Cas’ Alta befindet sich das historische Hotel Palazzo Salis:
www.palazzosalis.ch
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Cas' Alta
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2023
Historie
Die Anfänge der Familie von Salis
Nach einer Fehde zwischen dem Bistum Chur und der Stadt Como wurde 1219 ein Friedensvertrag ausgehandelt. Unter den Unterzeichnern findet sich ein «Johnannes de Salice» als Vertreter Comos. Es ist dies die früheste urkundliche Nennung eines Mitglieds der Familie von Salis, die in ihrem Wappen eine Salweide (ital. «Salice») führt. Das damalige Abkommen sah unter anderem vor, dass sich verscheidene Comasker Geschlechter im Bergell niederlassen sollten – unter anderem im Bergdorf Soglio, das kurz zuvor von Como gebrandschatzt worden war. Es wird angenommen, dass die von Salis spätestens ab der Mitte des 13. Jhdts. in Soglio ansässig waren. Direkt schriftlich belegt sind sie hier erstmals im Jahr 1300, als «Ser Rodulfus de Salice de Solio» verstarb.

In Diensten des Bischofs von Chur
Im 14. Jhdt. vergrösserten die Söhne Rudolfs ihren Grundbesitz in Soglio und Plurs (Veltlin) durch verschiedene Zukäufe, ausserdem verfügten sie über Besitzungen in Chiavenna. In dieser Zeit trat die Familie in die Dienste des Churer Bischofs ein. 1367 war sie an der Gründung des Gotteshausbunds beteiligt, und 1396 konnte sie den ersten Talrichter des Bergells stellen. Durch gute Bezeihungen zum Herzogtum Mailand gelang es ihr im Spätmittelalter ausserdem, wertvolle Handelsprivilegien zu erhalten.

Aus- und Umbau im 16. und 17. Jhdt.
Wo sich der ursprüngliche Wohnsitz der von Salis in Soglio befand, lässt sich heute kaum noch rekonstruieren, denn ihre Bautätigkeit erstreckte sich in späteren Jahrhunderten über das halbe Dorf. Die älteste bekannte Residenz ist die Cas’ Alta (Casa Alta = hohes Haus). Trotz späterer Umbauten erinnert das schlanke, sechsstöckige Gebäude noch heute stark an einen Wohnturm. Gemäss einer Jahreszahl am Dachgiebel wurde das Haus 1524 errichtet, doch hat man dabei einen mittelalterlichen Vorgängerbau miteinbezogen.
Als zu Beginn der Bündner Wirren 1621 spanisch-habsburgische Truppen ins Bergell einfielen und die Dörfer ausraubten, wurde auch die Cas’ Alta geplündert. Sogar der Kachelofen wurde abgebaut und nach Mailand gebracht. Die von Salis stellten die Inneneinrichtung in den folgenden Jahrzehnten aber wieder her. Das heutige Wohnzimmer mit dem neuen Turmofen entstand um 1680. Ein Jahr später wurde das Gebäude unter Landeshauptmann Anton von Salis gegen Westen erweitert und erhielt seine heutige Form.

Der Aufstieg der von Salis in der frühen Neuzeit
Ab dem 16. Jhdt. verbreiteten sich die kinderreichen von Salis über ganz Graubünden und das Veltlin. Es entstanden zahlreiche Nebenlinien, die auf diversen Burgen und Schlössern residierten, u.a. auf Rietberg, Marschlins, in Vicosoprano, auf Campell, Wynegg und Neu-Haldenstein. Die Familie brachte viele bedeutende Persönlichkeiten hervor, besetzte wichtige Ämter und wurde nicht zuletzt reich durch den Söldnerdienst. Einen grossen Rückschlag erfuhr diese Machtentfaltung durch den Umbruch der Revolutionszeit. Doch das alte Adelsgeschlecht existiert noch heute in verschiedenen Linien, unter anderem gehört ihm die Burg Brunegg im Aargau. Auch in Soglio besitzt die Familie nach wie vor mehrere Häuser, die Cas’ Alta zählt allerdings nicht mehr dazu.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hg.) - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 2: Glarus, Graubünden, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Tessin, Uri | Bern, 2004 | S. 313
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. V: Die Täler am Vorderrhein, II. Teil, Schams, Rheinwald, Avers, Münstertal, Bergell | Basel, 1943 | S. 440-441
  • Von Planta, Peter C. - Salis | In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Stand vom 22.04.2023: hls-dhs-dss.ch
  • Von Salis-Grüsch, Gubert D. - Baudenkmäler der Familie von Salis in Graubünden | Chur/Bottmingen, 1992 | S. 6-11 und 16-17
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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