BURGSTELLE SCHLOSSBUCK (ALT-SCHOLLENBERG, RADEGG)
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Allgemeine Informationen
Der durch einen Graben zweigeteilte Schlossbuck liegt am Westhang des Irchels über dem Rhein. Das Areal weist keine Mauerspuren auf, die Kernburg dürfte aber auf dem höheren östlichen Hügel zu suchen sein. Vermutlich handelt es sich bei der Anlage um die 1314 erwähnte ältere Burg Schollenberg, die vom 13. bis ins frühe 14. Jhdt. der Ministerialenfamilie Scholl als Wohnsitz diente.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 33’ 53.93“ N, 08° 34’ 26.64“ E
Höhe: 465 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 685.430 / 268.870
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A4 zwischen Winterthur und Schaffhausen bei der Ausfahrt Henggart verlassen und anschliessend der Flaachtalstrasse in westlicher Richtung über Henggart, Humlikon, Volken und Dorf bis nach Flaach folgen. Im Dorfzentrum links in die Hauptstrasse nach Berg am Irchel abbiegen. Dort wiederum rechts abbiegen in die Dorfstrasse (später: Irchelstrasse) in Richtung Teufen. Diese biegt nach dem Hof Talcher in den Wald ein und durchquert kurz darauf einen beidseits steil abfallenden Geländeeinschnitt. Unmittelbar danach am Strassenrand parkieren. Der Burghügel beginnt wenige Schritte westlich der Strasse.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Winterthur mit dem Bus 670 in Richtung Rafz bis zur Haltestelle Flaach, Ziegelhütte. Nun dem Rheinuferweg etwa 800 Meter nach Süden folgen, wo der Wanderweg in Richtung Ebersberg und Irchel links abzweigt. Auf diesem bergauf bis zum Hof Talcher gehen. Ab hier der Irchelstrasse nochmals rund 800 Meter in südwestlicher Richtung folgen, wo sie bei einem markanten Geländeeinschnitt die Burgstelle passiert (Gehzeit rund 30 Min.).
Wanderung zur Burg
Der Tössegg-Klettgau-Weg führt unterhalb der Burgstelle dem Rhein entlang.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schlossbuck (Alt-Schollenberg)
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2016
Historie
Die Burgstelle Schlossbuck liegt auf einem Grat, der am Westende des Irchels zwischen dem Untertobel- und dem Zieglerholzbach gegen den Rhein hin steil abfällt. Bergseits folgt zunächst ein Halsgraben, dann der allseits recht steil abfallende östliche Burghügel. Die Kuppe an dessen Ostende bildet den höchsten Punkt des ganzen Areals und könnte einst einen Turm getragen haben. Allerdings sind keine Mauerspuren erkennbar, das unebene Gelände ist heute von Fuchsbauten durchzogen.
Nach einem markanten Abschnittsgraben schliesst der etwas breitere westliche Burghügel an, dessen Böschungen weniger steil sind. Auf dieser Terrasse zum Rhein könnte einst die Vorburg gestanden haben. Mit beiden Erhebungen zusammen erreicht die Burgstelle eine Gesamtlänge von etwa 120 Metern.

In den mittelalterlichen Schriftquellen wird die Burg auf dem Schlossbuck nie explizit erwähnt. Auffallend sind ihre Ähnlichkeiten mit der nur 500 Meter weiter südlich liegenden Burgstelle Radegg, weshalb sie in der einschlägigen Literatur manchmal ebenfalls Radegg genannt wird. Vielleicht gehörte sie derselben Familie. Einleuchtender ist allerdings die Gleichsetzung mit der 1314 erwähnten «alten Schollenberg», in Unterscheidung zur «niedern Schollenberg» in Flaach. Von 1243 bis 1311 werden in den Schriftquellen die Familien Scholl und von Schollenberg genannt. Welche der beiden Familien auf Alt-Schollenberg bzw. dem Schlossbuck gewohnt haben könnte, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. 1258 tauchen in einer Urkunde gleich vier Vertreter der Familie Scholl auf, wobei in einer Dorsualnotiz hinzugefügt wurde: «Diz sint die Schollen von Schollinberh ze Berge.» Dies könnte auf den Schlossbuck hinweisen. Die Scholl waren Gefolgsleute der Grafen von Kyburg und der Freiherren von Teufen. 1259 wird hingegen ein Burkhard von Schollenberg als Inhaber eines Lehens der Scholl erwähnt. Er könnte auf der unteren Burg (Schollenberg) gewohnt haben.

Wann die Burganlage auf dem Schlossbuck aufgelassen wurde, ist nicht bekannt. 2014/2015 wurde sie durch die Kantonsarchäologie Zürich erstmals dokumentiert. Wissenschaftliche Grabungen fanden bis heute aber keine statt.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 159
  • Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. I: Die Bezirke Affoltern und Andelfingen | Basel, 1938 | S. 194
  • Kantonsarchäologie Zürich - Archäologie im Kanton Zürich: Kurzberichte zu den Projekten 2015 | Zürich, 2016 | S. 2-3
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 353 und 366
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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