BURG SCHALBERG
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Allgemeine Informationen
Um die Mitte des 13. Jhdts. durch die Familie Schaler errichtete Burganlage, die im 15. Jhdt. aufgegeben wurde. Sichtbar sind noch bedeutende Ruinen der Oberburg mit Rundturm und starkem Bering, sowie eher spärliche Reste der Unterburg. Auf dem selben Berggrat wie Schalberg befinden sich in unmittelbarer Nähe auch die Burgen Frohberg, Engenstein und Münchsberg.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 27' 52.92" N, 07° 34' 05.07" E
Höhe: 440 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 609.760 / 257.110
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Basel der Autobahn N18 nach Süden bis zur Ausfahrt Aesch folgen. Auf der Hauptstrasse weiter bis ins Dorfzentrum und dort in westlicher Richtung der Klusstrasse zum Ortsteil Untere Chlus folgen (Parkmöglichkeiten). Von hier der Strasse nach noch etwas weiter und dann in der Klus links dem «Burgengratweg» bergauf zur Burg folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Basel SBB mit der S-Bahn (Linie 3) bis nach Aesch. Vom Bahnhof in westlicher Richtung ins Dorfzentrum und auf markierten Wanderwegen über den Ortsteil Untere Chlus zur Burg.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Feuerstelle auf dem Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schalberg
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 126 | überarbeitet von O. Steimann, 2009
Historie
Der felsige Juragrat, auf welchem die Ruine Schalberg steht, war bereits in frühesten Zeiten besiedelt. In der Schalberghöhle, nordwestlich vor der Burg, wurden Feuersteingeräte aus der Zeit um 50'000 v.Chr. gefunden, ausserdem Spuren der «Horgener Kultur» (4. Jahrtausend v.Chr) und Keramik aus der späten Bronzezeit (um 1000 v.Chr.). Vom Burgareal stammen weitere Funde aus der Bronze- und aus der Karolingerzeit. Eine systematische archäologische Untersuchung der Anlage ist bis heute aber ausgeblieben.

Schalberg wurde um die Mitte des 13. Jhdts. durch den Basler Zweig der Ritterfamilie Schaler gegründet, die am Plattenpass Eigengüter besass. Sie entstand auf dem felsigen Grat zwischen der wohl etwas älteren Burg Engenstein und der Burg Frohberg, die dem Benkener Zweig der Schaler gehörte. Um 1300 oder etwas später muss die Familie ihre Burgen dem Bischof von Basel übertragen und von diesem als Lehen zurück erhalten haben. In der ersten Hälfte des 14. Jhdts. nannte sich dann mit Rudolf erstmals ein Schaler «von Schalberg». Sein Vater, der Basler Schultheiss Peter II., gilt als möglicher Erbauer.
Welche Zerstörungen das grosse Basler Erdbeben von 1356 auf der Burg angerichtet hat, ist bis heute ungeklärt. Jedenfalls scheint sie weiter benutzt worden zu sein. Nach dem Aussterben der Schaler um 1400 gelangte Schalberg zusammen mit den benachbarten Anlagen als bischöfliches Lehen an die Grafen von Thierstein-Pfeffingen. 1437 wird die Burg in einer Belehnungsurkunde für den Grafen Johann - im Gegensatz zu Engenstein und Frohberg - noch als «Vesti» bezeichnet. Die letzte urkundliche Erwähnung der Burg datiert auf das Jahr 1452. Im späteren 15. Jhdt. muss sie aufgegeben worden und danach zerfallen sein.

Die zweiteilige Burganlage war auf drei Seiten durch natürliche Abhänge geschützt, einizig gegen Nordwesten hin wurden zwei Halsgräben angelegt. Die rund 2 Meter starke Ringmauer der Oberburg weist eine unregelmässig-sechseckigen Grundform auf und ist an einen starken Rundturm angebaut. Dieser stammt offenbar aus einer etwas früheren Bauphase. Im Grundriss misst er 6,6 Meter im Durchmesser, die Mauern sind auch hier 2 Meter dick. Rätselhaft sind drei grosse Öffnungen in der südlichen Ringmauer. Eine vierte Öffnung, nachträglich zugemauert, führte offenbar auf einen kurzen Wehrgang. Im Innern der Oberburg sind Spuren mehrere Gebäude erkennbar. Grosse Schuttmassen verdecken aber den Blick auf die architektonischen Zusammenhänge. Lediglich der Bereich um den Turm wurde 1975 teilweise freigelegt. Dabei fand man auch einige Fragmente von Geschirrkeramik und Ofenkacheln aus der zweiten Hälfte des 13. Jhdts.

Von der Unterburg sind nur noch spärliche Reste erhalten. Sie war ursprünglich von einer 1,2 Meter starken Ringmauer umgeben und beherbergte mehrere Gebäude. Auf einer kleinen Felsterrasse gegen die Oberburg hin stand ein rechteckiges Gebäude, das womöglich als Verbindungstrakt zwischen den beiden Teilen der Anlage diente. Der Zugang zur Burg führte der Südwestseite der Ringmauer entlang, wo noch ein kleiner Torgraben erkennbar ist, zur Unterburg. Das heute verschwundene Tor wird auf deren Südseite vermutet.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel auf der Burg
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 85
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 7: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn | Kreuzlingen, 1971 | S. 62-65
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. I: Der Bezirk Arlesheim | Basel, 1969 | S. 407-408
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 126-127
  • Müller, C. A. - Burgen des Kantons Basel-Landschaft | Liestal, 1966 | S. 30
  • Roth, Carl - Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, II. Teil | Basel, 1933 | S. 94-97
  • Tauber, Jürg - Herd und Ofen im Mittelalter [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 7] | Olten/Freiburg i.Br., 1980 | S. 104-105
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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