BURG FROHBERG (TSCHÖPPERLI)
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Allgemeine Informationen
Westlich von Aesch, zuoberst im Klusertal gelegene, weitläufige Burg, die vermutlich kurz vor 1250 von der Basler Ritterfamilie Schaler errichtet wurde. Die Mauerreste der mehrstufigen Anlage verteilen sich auf einen markanten Felskopf, der Teil eines zerklüfteten Berggrats ist. Auf demselben Grat liegen rund 600 Meter weiter südöstlich die Burgen Schalberg und Engenstein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 28' 04.28" N, 07° 33' 43.13" E
Höhe: 495 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 609.300 / 257.460
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Basel der Autobahn N18 nach Süden bis zur Ausfahrt Aesch folgen. Auf der Hauptstrasse weiter bis ins Dorfzentrum und dort in westlicher Richtung der Klusstrasse zum Ortsteil Untere Chlus folgen (Parkmöglichkeiten). Von hier führt ein Wanderweg bergauf zur 500 Meter weiter nordwestlich gelegenen Ruine.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Basel SBB mit der S-Bahn (Linie 3) bis nach Aesch. Vom Bahnhof in westlicher Richtung ins Dorfzentrum und auf markierten Wanderwegen über den Ortsteil Untere Chlus zur Burg.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Engenstein
Quelle: Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 98 | überarbeitet von O. Steimann, 2009
Historie
Frohberg ist die oberste jener vier Burgen, die sich einst auf dem felsigen Grat erhoben, der sich westlich von Aesch gegen den Blauen hinauf zieht. Diese Anlagen standen am Weg zum Plattenpass, auf welchem das schluchtartige Engnis der Birs bei Grellingen seit vorgeschichtlichen Zeiten umgangen werden konnte.
Obwohl sie die imposanteste dieser Burgen gewesen sein dürfte, ist über die Geschichte von Frohberg kaum etwas bekannt. Als Gründer gelten die Schaler, die zwischen 1250 und 1350 zu den führenden Rittergeschlechtern Basels zählten. Wenige zufällige Funde von Ofenkacheln und Geschirr lassen vermuten, dass die Burg noch in der ersten Hälfte des 13. Jhdts. erbaut wurde. Konrad I., ein Vertreter des Benkener Zweigs der Familie, nannte sich 1292 «de Vroberg».

Frohberg stand urspünglich wohl auf Eigengut der Schaler, gelangte später aber als Lehen des Bistums Basel an die Grafen von Thierstein-Pfeffingen. Im frühen 14. Jhdt. wird jedenfalls das «Castrum Froberg» im Besitz des Grafen Walram erwähnt. Die Thiersteiner vereinten bald darauf die zu Frohberg gehörigen Güter mit der benachbarten Herrschaft Pfeffingen. Die Burg wurde wohl spätestens zu diesem Zeitpunkt nicht mehr benötigt und dem Zerfall überlassen. Möglicherweise wurde sie aber auch durch das grosse Basler Erdbeben von 1356 zerstört. Wie die Ruine später zum Namen «Tschöpperli» kam, ist ebenfalls nicht geklärt. Es wird vermutet, dass ein vom Familiennamen Tschopp abgeleiteter Flurname in nachmittelalterlicher Zeit auf die Burg übertragen wurde.

Die Mauerreste von Frohberg dehnen sich über eine Länge von 80 Metern über einen zerklüfteten Felskopf aus, der gegen alle Seiten hin steil abfällt. Vom Berggrat ist er auf der West- und der Nordseite durch eine wohl natürliche Kluft getrennt, während der Graben auf der Ostseite künstlich herausgebrochen wurde. Von den Annäherungshindernissen auf der am besten zugänglichen Südseite sind nur noch schwache Spuren sichtbar, da sie für den angrenzenden Rebberg wohl grösstenteils eingeebnet worden sind.
Der unregelmässigen Geländekante folgt die Ringmauer, die nur noch an wenigen Stellen in der ursprünglichen Stärke vorhanden ist und vielleicht auch gar nie vollendet wurde. Im nordwestlichen Teil des Berings wird der Torbau vermutet – der Zugang erfolgte hier entweder über eine Rampe oder eine Brücke. Die deutlichsten Überreste sind von der Kernburg erhalten geblieben, einem langgezogenen, zweigeteilten Baukörper auf dem höchsten Punkt des Burgfelsens. Der westliche Teil weist bis zu 3 Meter dicke Mauern mit gerundeten Ecken auf und dürfte ein massiver Wohnturm gewesen sein. Daran schloss östlich ein Wohn- oder Ökonomietrakt an. Erreichbar war die Kernburg wahrscheinlich über eine Holzkonstruktion entlang der Nordseite. Da keine archäologischen Untersuchungen durchgeführt wurden, lässt sich das ursprüngliche Aussehen der Burg nicht genauer erschliessen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 50
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 7: Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Solothurn | Kreuzlingen, 1971 | S. 62-64
  • Heyer, Hans-Rudolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. I: Der Bezirk Arlesheim | Basel, 1969 | S. 28-29
  • Meyer, Werner - Burgen von A bis Z: Burgenlexikon der Regio | Basel, 1981 | S. 97-98
  • Müller, C. A. - Burgen des Kantons Basel-Landschaft | Liestal, 1966 | S. 30
  • Roth, Carl - Die Burgen und Schlösser der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, II. Teil | Basel, 1933 | S. 104-106
  • Tauber, Jürg - Herd und Ofen im Mittelalter [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 7] | Olten/Freiburg i.Br., 1980 | S. 55-56
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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