BURG ROSENBERG
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Allgemeine Informationen
Ruine einer Rodungsburg aus der Zeit um 1200 mit palasartigem Wohnturm auf dem bewaldeten Hügel über dem Weiler Burghalden. Wie die benachbarte Rosenburg wurde auch Rosenberg durch die Herren von Rorschach gegründet und 1403 durch die aufständischen Appenzeller zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 46.94" N, 09° 16' 55.13" E
Höhe: 874 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 739.150 / 251.140
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei St. Gallen-Winkeln verlassen und in südlicher Richtung weiter auf der Hauptstrasse 8 bis nach Herisau. Entweder beim Bahnhof parkieren oder kurz vorher rechts in die Rütistrasse einbiegen und dieser so weit wie möglich folgen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige direkte Bahnverbindung von St. Gallen nach Herisau.
Wanderung zur Burg
Sowohl vom Bahnhof (via Burghalden) als auch vom Weiler Rüti führen ausgeschilderte Wanderwege steil hinauf zur Burg.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
Grillstelle im Burgareal
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Rosenberg
Quelle: Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 6: Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden | Zürich, 1983 | S. 94 | überarbeitet von O. Steimann, 2014
Historie
1176 werden in der Zeugenliste einer Urkunde erstmals zwei Vertreter der adligen Familie von Rorschach erwähnt. Dieses Geschlecht taucht in den nachfolgenden Jahrhunderten als Besitzer zahlreicher Burgen auf und spaltete sich entsprechend in mehrere Linien, die aber alle einen Rosenstrauch im Wappen führten und deren männliche Vertreter ausnahmslos Eglolf oder Rudolf hiessen. Die Herren von Rorschach waren Dienstleute der Äbte des Klosters St. Gallen und errichteten um 1200 auf Rodungsgebiet bei Herisau die Burgen Rosenberg und Rosenburg.
Rosenberg erhob sich auf einer zweigeteilten Kuppe, deren westliche Hälfte vermutlich die Ökonomiegebäude beherbergte. Auf dem Ostteil erhob sich der palasartige Hauptbau mit einem Grundriss von 19 x 20 Metern. Seine Grundmauern sind bis zu 3,2 Meter stark – es scheint sich um eine Anlage zu handeln, die mit Oberberg bei Gossau vergleichbar war. Im Innern des Hauptbaus wurden Vertiefungen für Stützpfosten sowie ein 1,6 Meter tiefes Loch entdeckt, das als Zisterne gedient haben könnte. Ein Maueransatz auf der Nordseite verweist auf einen Bering, von dem aber keine weiteren Spuren erhalten geblieben sind. Das Tor zur Kernburg wird an der südwestlichen Ecke des Hauptbaus vermutet.

1222 starb ein erster Rorschacher, der sich nach der neuen Burg der Familie bei Herisau genannt hatte: Eglolf von Rosenberg. Doch auch die st. gallischen Äbte waren ab und zu auf der Burg anzutreffen. Wie eine spätmittelalterliche Chronik berichtet, hat Abt Berchtold von Falkenstein 1271 «ze Rosenberg» zusammen mit 70 schwäbischen Rittern sein letztes Weihnachtsfest gefeiert.
Vermutlich im 14. Jhdt. wurden einige bauliche Veränderungen vorgenommen. Während der Hauptbau bislang durch einen Hocheingang betreten worden war, wurde nun auf der Südseite ein neuer, ebenerdiger Zugang ausgebrochen.

In der zweiten Hälfte des 14. Jhdts. begann der wirtschaftliche Abstieg der Rosenberger, die dabei auch das Meieramt in Herisau aufgeben mussten. Im Freiheitskrieg der Appenzeller, dem zahlreiche Burgen in der Gegend zum Opfer fielen, gehörte Rosenberg als Stützpunkt des Abts von St. Gallen zu den ersten Angriffszielen der Aufständischen. 1403 zogen sie vor die Burg und steckten sie in Brand. Ritter Rudolf von Rosenberg von Zuckenriet schenkte 1415 seine Hälfte und seine Rechte «des burgstals, des burgsässes und der vesti genant Rosenberg» dem Heiliggeistspital in St. Gallen. Seine Schwestern Margaret und Ursula, denen die andere Hälfte der Burg gehörte, verkauften ihren Anteil um die gleiche Zeit an die Herisauer.

Um 1461 befand sich die ganze Ruine im Besitz der Abtei St. Gallen, die sie bis zu ihrer Aufhebung 1803 behielt. Anschliessend war der Kanton Eigentümer, verkaufte die Anlage aber bereits 1805 an Private weiter. Heute gehört Rosenberg der Bürgergemeinde Herisau. 1936/37 wurde eine Ausgrabung und Konservierung der Ruine durchgeführt. Dabei wurden unter anderem Ofenkacheln, Werkzeuge aus Eisen, diverse Armbrustbolzen, Pfeil- und Lanzenspitzen gefunden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 47
  • Boxler, Heinrich - Die Burgnamengebung in der Nordostschweiz und in Graubünden [Studia Onomastica Helvetica, Bd. 2] | 2. Aufl. | Arbon, 1991 | S. 201-202
  • Farnum, Jerome H. - 20 Ausflüge zu romantischen Burgruinen in der Schweiz | Bern/Stuttgart, 1976 | S. 136-137
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 1. Teil [47. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1907 | S. 45
  • Felder, Gottlieb - Die Burgen der Kantone St. Gallen und Appenzell, 3. Teil [82. Neujahrsblatt des Historischen Vereins des Kantons St. Gallen] | St. Gallen, 1942 | S. 54-57
  • Felder, Gottlieb - Von der Burgruine Rosenberg bei Herisau | In: Meili, Hermann (Hg.) - Burgen, Schlösser und Burgherrengeschlechter der Ostschweiz | Trogen, 1970 | S. 40-44
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 2: St. Gallen, Appenzell, Fürstentum Liechtenstein | Kreuzlingen, 1965 | S. 140-142
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 6: Kantone St. Gallen, Thurgau, Appenzell-Innerrhoden, Appenzell-Ausserrhoden | Zürich, 1983 | S. 94
  • Obrecht, Jakob / Reding, Christoph / Weishaupt, Achilles - Burgen in Appenzell [Schweizerische Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 32] | Basel, 2005 | S. 39
  • Steinmann, Eugen - Die Kunstdenkmäler des Kantons Appenzell Ausserrhoden, Band I: Der Bezirk Hinterland | Basel, 1973 | S. 223-232
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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