TOUR DE GOUBING
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Allgemeine Informationen
Von weither sichtbare Turmburg auf einem Felsklotz am östlichen Rand von Sierre. Der Tour de Goubing wird 1297 erstmals erwähnt und gehörte damals Isabelle Albi, Herrin der Bâtie de Granges. Im späten 14. Jhdt. gelangte die Anlage in die Hände der Familie de Chevron und bald darauf an die Platea aus Visp. 1417 wurde sie von den Oberwallisern erobert und geplündert, aber nicht vollständig zerstört. Seit 1929 befindet sich die Burg im Besitz der Familie de Rham.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 17’ 41.50“ N, 07° 32’ 29.00“ E
Höhe: 580 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 607.920 / 127.050
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A9 bei der Ausfahrt Sierre-Est verlassen und im Kreisverkehr nach Nordwesten abbiegen (Hauptstrasse 9, Viaduc d’Anniviers). Bei den nachfolgenden Kreuzungen stets geradeaus fahren, bis die Strasse in die Avenue Max Huber übergeht. Links in die Rue du Bourg abbiegen und unmittelbar vor der Kirche wiederum links die Bahnlinie unterqueren. In der Nähe der danach folgenden Kreuzung parkieren. Von hier führt der Chemin de Goubing in nordöstlicher Richtung bergauf bis zur Burg (keine Zufahrt möglich).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof Sierre (Nordseite) in östlicher Richtung der Rue du Bourg folgen. Nach dem Château des Vidomnes und der Kirche rechts die Bahnlinie unterqueren und danach links in den Chemin de Goubing einbiegen.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Nur Aussenbesichtigung aus Distanz möglich – die Burg befindet sich in Privatbesitz.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Aussenbesichtigung aus Distanz möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Tour de Goubing
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2021
Historie
Von den Anfängen im 13. Jhdt. bis zur Eroberung von 1417
Die Ursprünge des Tour de Goubing sind nicht erforscht. Wahrscheinlich entstand er im Laufe des 13. Jhdts. auf ehemaligem Besitz der Grafen von Granges. Bei ihrer ersten Erwähnung im Jahr 1297 gehörte die Burg Isabelle Albi, Herrin der Bâtie de Granges und Erbin einer Nebenlinie des alten Grafengeschlechts. Ihre Nachfahren nannten sich de la Bâtie und besassen den Tour de Goubing als Lehen des Bistums Sion. So bestätigte Perrod de la Bâtie im Jahr 1381 die Belehnung durch Bischof Eduard von Savoyen. Seine Tochter Perrette heiratete Jean de Chevron. Durch diese Verbindung gelangten die Chevron-Villette, Viztume von Sierre, im frühen 15. Jhdt. in den Besitz des Tour de Goubing und des Vorgängerbaus des Château des Vidomnes.
Noch im gleichen Jahrhundert wechselte die Turmburg erneut durch Heirat in die Hände der Familie Platea aus Visp. Drei Brüder aus diesem Geschlecht sollen die Anlage während dem Aufstand der Oberwalliser gegen Bischof Wilhelm II. von Raron 1417 vergeblich verteidigt haben. Mit Ausnahme des jüngsten, Wilhelm von Platea, fand sie dabei alle den Tod. Doch im Gegensatz zu vielen umliegenden Burgen wurde der Tour de Goubing damals zwar geplündert, aber nicht vollständig zerstört.

Die Besitzer der Burg seit dem 17. Jhdt.
Um 1650 brachte Christine von Platea die Burg in die Ehe mit Jean-Etienne de Monthey ein, bischöflicher Kastellan zu Sion. Von 1725 bis 1874 gehörte sie der Familie de Courten und wurde nach einigen raschen Besitzerwechseln 1888 samt Mobiliar für 15’000 Franken an Emil Mercier veräussert, der als Schweizer Konsul in Hamburg tätig war. Sein Enkel Pierre de Rham erbte das Anwesen mitsamt den umliegenden Weinbergen 1929. Der Tour de Goubing ist auch heute noch im Privatbesitz der Familie de Rham.

Beschreibung der Burganlage
Der Hauptturm mit rechteckigem Grundriss erhebt sich auf einem Felsklotz, der aus dem rebenbestandenen Hügel am östlichen Rand von Sierre emporragt. Er umfasst neben einem modern ausgebauten Erdgeschoss vier obere Stockwerke. Den Abschluss bildet eine mit Zinnen ausgestattete Wehrplattform, die in der Neuzeit mit einem Blechdach gedeckt und so zum Dachstock ausgebaut wurde. Der grösste Raum im Turm ist der zweistöckige «Rittersaal» im zweiten und dritten Obergeschoss.
Südseitig wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt ein Treppentürmchen an den Hauptturm angefügt, über das alle oberen Stockwerke erreichbar sind. Der äussere Zugang erfolgt von Nordosten her über eine lange Steintreppe. Im Mittelalter dürfte die Burganlage noch weitere Teile umfasst haben. Auch die südliche Hälfte des Felskopfs bildet ein Plateau, allerdings ohne Mauerspuren. Das Gelände am Fuss der Kernburg war vielleicht von einer äusseren Mauer umgeben – ohne wissenschaftliche Untersuchungen bleibt die Frage nach der einstigen Grösse dieser Wehranlage jedoch unbeantwortet.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 758
  • Blondel, Louis - Sierre, ses origines et ses châteaux disparus | In: Vallesia, Bd. 8 | Sion, 1953 | S. 59-60
  • De Courten, Eugène - La Tour de Goubin | In: Annales valaisannes, Bd. 7/Nr. 3 | Sion, 1949 | S. 129-133
  • Donnet, André / Blondel, Louis - Burgen und Schlösser im Wallis | Olten, 1963 | S. 226
  • Duruz, Albert (Solandieu) - Les Châteaux Valaisans | Lausanne, 1912 | S. 95-96
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 12: Waadt, Wallis, Genf | Kreuzlingen, 1976 | S. 144-146
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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