SCHLOSS AUENSTEIN
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Allgemeine Informationen
Schlossartiger Bau aus dem 19./20. Jhdt. auf einem 7 Meter hohen mittelalterlichen Turmstumpf am nördlichen Ufer der Aare. Auenstein war ursprünglich eine Wasserburg auf einer Insel im Fluss und wurde im 13. Jhdt. entweder durch die Herren von «Gowenstein» oder durch die Ritter von Rinach gegründet, die ab 1300 als Besitzer belegt sind. 1389 wurde die Burg durch Truppen der Stadt Bern zerstört.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 24' 54.89" N, 08° 08' 22.58" E
Höhe: 355 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 652.900 / 251.840
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Aarau aus der Hauptstrasse 24 zunächst in östlicher Richtung stadtauswärts und dann in Richtung Frick über die Aare folgen. Unmittelbar nach der Überquerung des Flusses im Kreisel rechts abbiegen und auf der Aarauerstrasse nach Biberstein fahren. Nun geradeaus weiter bis nach Auenstein. Kurz nach dem Zentrum folgt die Kirche im Unterdorf (Parkmöglichkeiten in der Umgebung). 50 Meter westlich der Kirche führt ein Strässchen in südlicher Richtung in wenigen Schritten zum Schloss.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Aarau oder ab Brugg mit der S-Bahn (Linie 29) nach Wildegg. Ab hier mit dem Bus 379 bis zur Haltestelle Auenstein, Kirche. Das Schloss befindet sich nur wenige Schritte von der Haltestelle entfernt.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Die Anlage befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Auenstein
Quelle: gezeichnet gemäss Grundbuchplan und eigenen Beobachtungen von O. Steimann, 2013
Historie
Die Entstehung von Burg und Herrschaft Auenstein lässt sich mangels Schriftquellen kaum noch rekonstruieren. 1212 schenkten die «erben des mangolts von Gowenstein» dem Kloster St. Urban einen Acker. Ob dieser Mangold der Erbauer der Burg war, ist völlig ungewiss. Falls Ja, war er vermutlich ein Dienstmann der Habsburger, denn bei ihrer ersten ausdrücklichen Erwähnung befand sich die Wasserburg Auenstein in habsburgischem Besitz: Im November 1300 übertrug Herzog Leopold von Österreich Burg und Herrschaft samt allen Rechten mit Ausnahme des Blutgerichts an Berchtold von Rinach. 1307 wurde dieses Eigengut durch Leopolds Bruder Albrecht in einer weiteren Urkunde bestätigt. Die Herren von Rinach zählten im 14. Jhdt. zu den einflussreichsten Familien im Aargau, ihnen gehörte auch die benachbarte Burg Wildenstein. Es ist durchaus möglich, dass sie die Erbauer von Auenstein waren.

Die Burg stand ursprünglich auf einem Felsen mitten in der Aare. Heute verläuft der Fluss weiter südlich - nur ein Teich südwestlich des Schlosses erinnert noch an eine ältere Rinne des Flussbetts. Kernelement der Burg war ein fester Turm, dessen unterster Teil heute noch bis auf einen Höhe von 7 Metern erhalten ist. Er misst im Grundriss 11 x 11,5 Meter, die Mauern aus mächtigen Kalk- und Tuff-Brocken sind bis zu 3,1 Meter dick. Das Kellergeschoss wurde teilweise aus dem Felsen gehauen. Auch das mit einem Tonnengewölbe versehen erste Stockwerk stammt noch aus mittelalterlicher Zeit. Darüber hinaus ist von den ursprünglichen Bauten heute nichts mehr erkennbar. Es ist auch unklar, wie gross die Insel im 13./14. Jhdt. überhaupt war.

Die Herren von Rinach kämpften im Sempacherkrieg auf habsburgischer Seite gegen die Eidgenossen und verloren in der Schlacht von 1386 mehrere Familienangehörige. Auch Auenstein konnte Henman von Rinach nicht halten – er zog unter anderem den Zorn der Stadt Bern auf sich, weil er auf der Aare Schiffe ausgeraubt haben soll. Im April 1389 zogen Bernische Truppen vor die Burg und zerstörten sie bis auf die Grundmauern. Henman von Rinach behielt zwar die Kontrolle über die Herrschaft und bekam sie 1406 von Österreich erneut bestätigt. In einer vergleichbaren Urkunde für seine Söhne ist 1437 aber nur noch vom Burgstall «Göwenstein» die Rede. Auenstein ist demnach nicht mehr aufgebaut worden.

1465 veräusserten die Rinacher die Ruine zusammen mit der Burg Wildenstein an Heinrich Hasfurter, Schultheiss von Luzern. Auenstein wurde fortan stets zusammen mit Wildenstein weiterverkauft. Nachdem Hans Ludwig von Erlach zu Kasteln 1648 die Herrschaft übernommen hatte, nannte er sich Herr zu Kasteln und Gauenstein. Zusammen mit dem Schloss Kasteln gelangte die Ruine 1732 an Bern, das 1777 alle zu Auenstein gehörenden Grundstücke versteigerte. Nach dem Übergang an den 1803 gegründeten Kanton Aargau wurde die Burg an Private veräussert.
Einen ersten Versuch, das alte Gemäuer wieder nutzbar zu machen, unternahm 1841 der Auensteiner Notar Johann Kirchhofer. Er setzte der Turmruine ein neues Dach auf, baute nordseitig eine Zugangstreppe und legte auf der Südseite des Burgfelsens einen terrassierten Garten an. Nach weiteren Besitzerwechseln wurde dem Turm ab 1858 ein neues Stockwerk aufgesetzt, er wurde nun oft als Sommersitz genutzt. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss durch massive Umbauten in den Jahren 1928/29, als es Alice Hoffmann in Zürich gehörte. Nach weiteren Handänderungen erfolgte 1992 eine gründliche Renovation. Auenstein befindet sich seit 1970 im Privatbesitz der Familie Reller.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 4
  • Bosch, Reinhold - Die Burgen und Schlösser des Kantons Aargau | Aarau, 1949 | S. 20-22
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 3: Aargau | Kreuzlingen, 1967 | S. 24-25
  • Joho, Martin - Schloss Auenstein: Von der Wasserburg zum Schloss, Geschichtliches und Wissenswertes | Auenstein, 2010 [PDF-Download]
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 170
  • Stettler, Michael / Maurer, Emil - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg | Basel, 1953 | S. 241-242
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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