BURG RIED | CASTEL NOVALE
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Die kleine Burg Ried wurde Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut und kam noch im 13. Jahrhundert in den Besitz der Herren von Wangen. Als Ministerialensitz kontrollierte sie eine kleine Erweiterung des Sarntales an dessen Beginn hinter Bozen. Da sie in ihrer Geschichte nie zerstört wurde, zeigt sie sich noch heute in ihrer ursprünglichen Gestalt.
Lage Die Burg Ried erhebt sich nördlich von Bozen am Anfang des Sarntales auf einem niedrigen Felsklotz in einem kleinen Kessel des Talgrundes. Im Mittelalter wurde sie vermutlich von Haupt- und (künstlichem?) Nebenarm der Talfer umflossen.
Nutzung Die Burg befindet sich in Privatbesitz und wird bewohnt.
Bau/Zustand Die Burg Ried hat die 800 Jahre ihrer Existenz fast schadlos überstanden. Außer, dass in späterer Zeit der Wohnbau veränderte Fensteröffnungen erhielt, hat sich ihr Äußeres fast nicht verändert.
Auf der höchsten Stelle des Felsklotzes steht der mit nur wenigen Lichtschlitzen versehene Bergfried mit Buckelquaderverkleidung an der Talferseite. Er besitz im Innern nur den Platz für eine enge Wendeltreppe. Lediglich unter der Wehrplatte wurde ein winziger Raum mit kleinen Rechteckfenstern eingerichtet. An ihn lehnt sich von zwei Seiten ein kompakter Wohn- und Wirtschaftsbau, den zur Verfügung stehenden Platz optimal ausnutzend. Die Burg besitzt zwei Kapellen, eine nach Nordwesten vorgebaut und eine im Süden im Erdgeschoss eines vorstehenden Anbaus. Auf der Westseite ist ein kleiner Torwinger mit zinnenbewehrter Mauer vorgelagert.
Typologie Der romanische Baustil der kleinen Burg ist zweifelsfrei. Schwieriger ist es, sie eine Typisierung nach Lage zu unterziehen. Einige Historiker benennen sie trotz der geringen Höhe des Felsklotzes als Höhen- und Gipfelburg, andere wiederum sehen in ihr eine Niederungs- und Wasserburg.
Sehenswert
  • das gut erhaltene, romanische Gesamtensemble der Burg
Bewertung Die Burg, die in ihrem Innern keine historischen Schätze mehr birgt, ist ohnehin nicht zu besichtigen. Wenn man an der Burg vobeikommt, kann man jedoch ruhig einmal anhalten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°31'13.5"N 11°21'40.8"E
Höhe: ca. 344 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Ried auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Burg Ried ist über die Straße ins Sarntal (Sarntaler Straße/Via Sarentino/SS508) am nördlichen Ende von Bozen zu erreichen. Sie steht ca. 500 Meter hinter der auf der rechten Talseite aufragenden Burg Runkelstein direkt an der Talfer.
Einige wenige Parkmöglichkeiten befinden sich am Straßenrand.
Alternativ biegt man in der Linkskurve vor der Burg nach rechts in die Straße Schloss Ried/Castel Novale ab. Nach dem Überqueren der Talfer und einer Linkskurve erreicht man den Gasthof Seeberger (Haus Nr. 10) gegenüber der Burg mit Parkplatz (Koordinaten: 46°31'10.0"N 11°21'43.6"E). Von hier aus in wenigen Minuten zur Burg laufen.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
keine Empfehlung
Öffnungszeiten
Die Burgruine befindet sich in Privatbesitz und ist nicht zu besichtigen.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Bitte respektieren Sie beim Fotografieren und Filmen die Privatsphäre der Bewohner.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nein
Bilder
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Grundriss
Grundriss Ried
  1. Torzwinger
  2. Burgkapelle, Johannes dem Täufer geweiht
  3. Anbau mit ursprüngliche Kapelle im Erdgeschoss (runde Apsis in der Ostwand)
  4. Wohnbau
  5. Bergfried
    quadratischer Grundriss bei 8,3 Meter Kantenlänge, 2,8 Meter Mauerstärke, 20 Meter hoch, Eingang in 8 Meter Höhe
  6. Talfer
Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 503
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Nach 1200 wird die Burg vermutlich erbaut.
1225 wird ein Heinrich von Ried (de Riade) als Ministerialadaliger erwähnt.
Um 1250 wird die Burg vermutlich durch die Herren von Wangen durch Wohnbauten, Kapelle und Zwinger erweitert.
Um 1277 ist die Burg die einzig verbliebene im Besitz der Herren von Wangen, nachdem sie in den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Tiroler Landesfürsten Meinhard II. und den Trienter Bischof Heinrich II. als dessen Parteigänger ihre Burgen Runkelstein, Wangen-Bellermont und Rafenstein verloren haben.
1307 verkauft Albero, der letzte Wangener, die Burg an die Ehefrau des Tiroler Landesfürsten Otto III.. Danach wechselnde Besitzverhältnisse.
Im 16. Jh. wird die Burg durch den Wiener Hof dem vor den Türken geflüchtete Wojwoden der Moldau Petre Şchiopul (Peter der Lahme), der hier am 14. Juli 1594 stirbt, als Wohnstätte zugewiesen.
1892 kommt die Burg in den Besitz der Stadt Bozen, die sie als Wohnbau vermietet.
Nach 1950 wird sie von einer Bauernfamilie erworben.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 8: Bozen | Raum Bozen | Bozen, 1989
  • Bitterli-Waldvogel, Thomas & Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.) - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 64-66
  • Menara, Hanspaul - Kulturstätten im Süden Südtirols | Bozen, 1989 | S. 98-100
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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