BURG ZUG
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Allgemeine Informationen
Die gut erhaltene Burg Zug gilt als eines der Wahrzeichen der gleichnamigen Stadt. Sie geht auf einen karolingischen Herrschaftshof zurück, an dessen Stelle später eine Motte und anschliessend eine Mantelmauer-Burg trat. Unter kyburgischer und habsburgischer Herrschaft erhielt die Anlage ab dem 13. Jhdt. ihre heutige Form, die allerdings bis in die jüngste Zeit immer wieder verändert wurde. Insgesamt sind 25 Bauphasen dokumentiert. Seit 1982 beherbergt die Burg ein Museum.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 09' 54.55" N, 08° 31' 00.18" E
Höhe: 445 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 681.740 / 224.360
Kontaktdaten
Museum Burg Zug | Kirchenstrasse 11 | CH-6300 Zug
Tel: +41 (0)41 728 29 70 | E-Mail: info@burgzug.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A4 bei der Verzweigung Blegi verlassen und auf der A4a weiter bis zur nächsten Ausfahrt (Cham). Nun der Chamerstrasse (Kantonsstrasse 25) in südöstlicher Richtung bis ins Zentrum von Zug folgen. Kostenpflichtige Parkplätze vor Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Der Bahnhof Zug ist aus allen Richtungen gut erreichbar. Die Burg liegt rund 1 km südlich davon, innerhalb der befestigten Altstadt.
Wanderung zur Burg
Die Burg liegt am Alpenpanorama-Weg und an der ViaGottardo.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Samstag: 14.00 - 17.00 Uhr
Sonntag: 10.00 - 17.00 Uhr
Montags geschlossen, ebenso am 1. Januar, Karfreitag, 24. und 25 Dezember
Eintrittspreise
Erwachsene: 10 CHF
Jugendliche (bis 25 jahre): 6 CHF
Kinder (bis 16 Jahre): kostenlos
Jeweils am 1. Mittwoch im Monat ist der Eintritt für alle Besucher kostenlos.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
für Aussenaufnahmen ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Burgcafé mit Selbstbedienung
Öffentlicher Rastplatz
Liegestühle und Bücherkiste im Burghof
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Zahlreiche spezielle Angebote unter «Burg für Kinder»: Kinderführungen, Kindergeburtstage, Spielecke, Atelier
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
teilweise möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Zug
Quelle: Grünenfelder, Josef et alt. - Die Burg Zug: Archäologie, Baugeschichte, Restaurierung [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 28] | Zug/Basel, 2003 | S. 274 | überarbeitet von O. Steimann, 2003/2015
Historie
Bei detailreichen archäologischen Untersuchungen auf der Burg Zug wurden 25 Bauphasen festgestellt, was die etwas ungewöhnliche Form der heutigen Anlage zum Teil erklären mag. Die Urspünge der Burg reichen bis in karolingische Zeiten zurück, als auf dem Burgplatz, einem Hügel zwischen zwei Bachläufen, ein nur schwach bewehrter Herrschaftshof stand. Um 1100 wurde dieser Platz mit einer steinernen Ringmauer befestigt. In ihrer Mitte dürfte damals eine Motte gestanden haben. Sie wurde in der dritten Bauphase im 12. Jhdt. allerdings wieder abgetragen, als im Innern der Burg eine starke, heute weitgehend verschwundene Mantelmauer errichtet wurde.

In der Zeit um 1200 sind aller Wahrscheinlichkeit nach die Grafen von Kyburg Besitzer der Burg Zug gewesen. Sie werden auch als Gründer der Stadt, unterhalb der Burg am Seeufer gelegen, angesehen. Wohl unter ihnen wurde in der ersten Hälfte des 13. Jhdts. der Turm im Zentrum der Burganlage errichtet. Er misst im Grundriss 8,4 x 8,9 Meter, seine Mauern sind in den unteren Partien teilweise aus sorgfältig zugehauenen Sandsteinquadern, teilweise in Megalithtechnik mit bis zu einem Meter langen Blöcken ausgeführt worden.
1240 wird ein «Arnoldus de Zuge» als Dienstmann der Kyburger erwähnt. Nach deren Aussterben gelangte Zug an Habsburg, dessen Anspruch auf die Herrschaft ab 1278 urkundlich belegt ist. Die Burg wurde nun habsburgischer Verwaltungssitz, an den Turm wurde ein erster Wohntrakt angebaut.

Da der Weg des habsburgischen Heeres zur Schlacht bei Morgarten 1315 über Zug führte, könnte Herzog Leopold I. vor seiner Niederlage hier übernachtet haben. In der nachfolgenden Zeit war das Umland der Stadt klar eidgenössisch gesinnt, während Zug selbst weiterhin treu zu Habsburg-Österreich hielt. 1352 zogen die Eidgenossen deshalb vor die Stadt und belagerten sie zwei Wochen lang. Auch die Burg nahm Schaden: Ein Angriffsstollen unter dem Turm stammt aus jener Zeit, ausserdem zerstörte ein Brand alle Holzteile der Anlage. Beim Wiederaufbau wurde die Mantelmauer teilweise niedergelegt und der nördliche Anbau an den Hauptturm neu errichtet. Die Balken dieses Anbaus konnten auf die Jahre 1353 bis 1355 datiert werden.

Nach der Eroberung musste Zug zwar einen Bund mit den eidgenössischen Orten eingehen, blieb formell aber unter habsburgischer Herrschaft. Die habsburgtreue Partei konnte ihre Stellung denn auch bald wieder stärken. Die Eidgenossen bemächtigten sich deshalb 1364 ein zweites Mal der Stadt und nahmen dabei auch die Burg wieder ein. Diese wurde nun mehr und mehr zum Wohnhaus vornehmer Familien. Bereits seit 1352 befand sie sich im Besitz Peters V. von Hünenberg, später der Familie von Moos. In einer Vererbungsurkunde von 1423 wird der gesamte Hausrat der Burg aufgezählt, er war eher bescheiden. Durch Verkauf und Vererbung wechselte die Anlage nun mehrfach den Besitzer und wurde baulich immer wieder etwas verändert. So entstand beispielsweise im 16. Jhdt. auf der Aussenseite des Burggrabens die zinnenbewehrte äussere Ringmauer.

Die unterdessen sehr heruntergekommene Anlage wurde 1945 von der Familie Hediger für 150'000 Franken an die Stadt Zug verkauft. Nach gründlichen Bauuntersuchungen und einer Gesamtrenovation wurde 1982 darin ein Museum eingerichtet.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Birchler, Linus - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, II. Halbband: Die Kunstdenkmäler von Zug-Stadt | Basel, 1935 | S. 355-364
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 784
  • Boschetti-Maradi, Adriano / Hofmann, Toni - Der Bohlen-Ständerbau von 1355 auf der Burg Zug | In: Mittelalter: Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins, 11. Jhg./Nr. 4 | Basel, 2006 | S. 173-188
  • Grünenfelder, Josef et alt. - Die Burg Zug: Archäologie, Baugeschichte, Restaurierung [Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 28] | Zug/Basel, 2003
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 5: Luzern, Zug | Kreuzlingen, 1969 | S. 134-136
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 213-214
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 1: Kantone Uri, Schwyz, Unterwalden, Glarus, Zug | Zürich, 1981 | S. 88-90
  • Meyer, Werner / Widmer, Eduard - Das grosse Burgenbuch der Schweiz | Zürich, 1977 | S. 106-107
  • Reicke, Daniel - «von starken und grossen flüejen»: Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein [Schweizerische Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 22] | Basel, 1995 | S. 69-72
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