BURGSTELLE SCHNITZBERG
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Allgemeine Informationen
Deutlich erkennbarer, durch einen Graben geschützter Burghügel an der Geländekante über der Strasse von Wil im Rafzerfeld nach Bühl (D). Hier befand sich im 13. und 14. Jhdt. sehr wahrscheinlich der Wohnsitz der Ritter von Wil, Dienstleuten der Freiherren von Tengen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 36’ 15.90“ N, 08° 29’ 22.00“ E
Höhe: 536 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 679.020 / 273.170
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Zürich auf der Autobahn in nördlicher Richtung zum Flughafen und weiter auf der A51 bis zum Autobahnende bei Bülach-Nord. Nun auf der Hauptstrasse 4 weiter nach Eglisau. Den Rhein überqueren und im Kreisverkehr am Dorfrand nach Westen in Richtung Hüntwangen abbiegen. In Hüntwangen geradeaus weiter auf der Bergstrasse in Richtung Deutschland. Wo die Strasse in den Wald eintaucht und ihren Kulminationspunkt erreicht, zweigt rechts eine Waldstrasse (Holenweg) ab. Parkmöglichkeit vor Ort. Der Burghügel liegt 370 Meter weiter östlich an der Geländekante.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich per S-Bahn (Linie 9) bis nach Hüntwangen-Wil. Von hier mit der Buslinie 545 (in Richtung Rafz) bis zur Haltestelle Wil ZH, Lirenhof. Zu Fuss der Lirenhofstrasse bergauf bis aufs Hochplateau folgen und links in den Holenweg einbiegen. Dieser führt nach Westen in den Wald. Rund 280 Meter nach dem Waldrand zweigt ein unmarkierter Pfad nach Süden ab und führt in wenigen Schritten zum Burghügel.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schnitzberg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2023
Historie
Exponierter Burghügel mit deutlichem Graben
Der Burghügel von Schnitzberg thront an der Geländekante über der Strasse, die von Wil und Hüntwangen her zur deutschen Grenze führt. Ein drei bis vier Meter tiefer Graben trennt ihn vom Hochplateau des Holbuckrains ab. Das Areal auf der Hügelkuppe bildet ein unregelmässiges, etwa 26 Meter langes Dreieck und fällt gegen alle Seiten hin steil ab. Auf der Westseite ist ihm im Hang eine kleine Zwischenstufe vorgelagert, über die vielleicht der Zugang erfolgte. Ein etwas grösseres Plateau erstreckt sich talseits gegen Osten. Mauer- oder Mörtelspuren sind keine vorhanden. Möglicherweise bestand die Burg ganz aus Holz.

Die Herkunft des Burgnamens
Der Name «Schnitzberg» ist im Mittelalter nicht belegt. Der Schaffhauser Chronist J. J. Rüeger wollte hier im späten 16. Jhdt. die Stammburg des Schaffhauser Bürgergeschlechts Schnetzer verorten. Zwar besass gemäss einer Urkunde von 1368 tatsächlich ein Johann Schnetzer Güter in Wil, doch lässt sich keine Verbindung zur Burg herstellen. Auf der Zürcher Landkarte von Hans Conrad Gyger aus dem Jahr 1667 ist die Burg mit dem Namen Schnitzberg eingezeichnet, begleitet vom Wappen der Freiherren von Tengen.

Wohnsitz der Ritter von Wil
Tatsächlich waren die Tengener im Hochmittelalter die bedeutendsten Grundbesitzer in Wil und zudem Inhaber der niederen Gerichtsbarkeit. In ihren Diensten standen die 1259 erstmals erwähnten Ritter von Wil. Diesem Ministerialengeschlecht dürfte Schnitzberg als Wohnsitz gedient haben. 1277 verkaufte Heinrich I. von Wil Grundbesitz in Oberglatt ans Kloster Selnau in Zürich. 1287 ist zudem ein Walther von Wil nachgewiesen. 1295 trat wiederum Heinrich I. mit seinem gleichnamigen Sohn als Zeuge auf. Als die beiden Töchter Heinrichs II., Agnes und Anna, 1322 ins Kloster Berau im Schwarzwald eintraten, vermachte der Ritter dem Kloster seinen Hof zu Wil – mit dem Einverständnis seines Lehnsherrn Heinrich von Tengen. Vielleicht wurde zu jenem Zeitpunkt auch die Wehranlage aufgegeben. Die Herren von Wil lassen sich in Nebenlinien zwar noch bis 1407 nachweisen, sassen allerdings nicht mehr auf Burgen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Müller, Ueli - Wil (ZH) | In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Stand vom 13.04.2023: hls-dhs-dss.ch
  • Schweizer, Peter - Wil: Die Geschichte eines Bauerndorfes auf dem Rafzerfeld | Wil, 1993 | S. 23-28
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 365
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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