BURGSTELLE SCHITERBURG
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Allgemeine Informationen
Burghügel am östlichen Rand des Sagentobels, geschützt durch Wälle und Gräben. Die Gründer der Anlage sind unbekannt, doch könnte es sich um Vorfahren der Herren von Dübelstein gehandelt haben, welche vielleicht von hier aus die Vogteirechte der Grafen von Lenzburg über Stettbach ausübten. 1902 wurde bei Ausgrabungen ein Turmfundament nachgewiesen, das heute aber vollständig verschwunden ist.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 28.18" N, 08° 35' 11.22" E
Höhe: 518 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 686.660 / 249.560
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Zürich-Nord in östlicher Richtung auf der Dübendorfstrasse nach Osten in Richtung Dübendorf fahren und in Stettbach nach Süden in die Gockhauserstrasse abbiegen. Kurz vor dem Waldrand zweigt beim Hof Kämmaten (wenige Parkmöglichkeiten) ein Wanderweg in westlicher Richtung ab. Der Weg zur Burgstelle ist ab hier ausgeschildert.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich, Bahnhof Stettbach, mit der Buslinie 751 bis zur Haltestelle Dübendorf, Kämmaten. Nun dem ausgeschilderten Weg folgen (10 Min. zu Fuss).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schiterburg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2001/2007
Historie
Die Schiterburg, auf den Landkarten «Burstel» genannt, liegt im Sagentobel südwestlich des Weilers Stettbach. Der vom Sagentobelbach und vom Burstelbach begrenzte Geländevorsprung verbreitert sich zu einem Plateau, bevor er im Norden sehr steil gegen das Tobel hin abfällt. Diese Fläche wurde bergseits durch einen Halsgraben geschützt, durch den heute eine Waldstrasse verläuft. Die Wehranlage nahm offenbar nur den zentralen Teil des Areals ein, eine erhöhte Fläche von circa 23 x 30 Metern Ausdehnung. Auf der West- und Ostseite wurde diese durch je einen Seitengraben und -wall zusätzlich gesichert.

Spuren von Gebäuden sind heute keine mehr erkennbar. Der Name lässt vermuten, dass sich an dieser Stelle einst eine Holz- und Erdburg befunden hat. Bei Sondiergrabungen des Schweizerischen Landesmuseums konnte 1902 auf dem höchsten Punkt des Areals allerdings ein steinernes Turmfundament freigelegt werden. Ausserdem fand man behauene Sandsteine, mit Stroh durchzogene Lehmklumpen, Scherben von Becherkacheln, ein Türschloss, Pfeilspitzen und Eisenbeschläge.

Ob der Name des benachbarten Gehöfts Kämmaten, der auf eine Kemenate (beheizbares Frauengemach) hindeutet, mit der Burg zusammenhängt, muss offen bleiben. Da auch der Name «Schiterburg» in keiner mittelalterlichen Quelle direkt erwähnt wird, können über die Erbauer der Burg nur Vermutungen angestellt werden. Nicht mit der Anlage in Verbindung zu bringen ist das ab 1304 auftauchende Geschlecht der Herren von Schiterberg/Schiterburg. Ihr Name bezieht sich auf die gleichnamige Burg bei Kleinandelfingen. In Stettbach hatte bereits im 10. Jhdt. das Zürcher Grossmünster Besitzungen. Dessen Kastvögte waren im 11. Jhdt. die Grafen von Lenzburg. Es ist zu vermuten, dass die Erbauung der Schiterburg damit zusammenhängt.
Im 13. Jhdt. lagen die Vogteirechte über Stettbach in den Händen der Grafen von Habsburg. Im Jahrzeitbuch des Zürcher Grossmünsters aus den Jahren 1265 bis 1287 ist erstmals von einem Gut «Schiterberg» die Rede, das der Gemahlin des Konrad von Dübendorf gehört habe. Konrad war in der zweiten Hälfte des 13. Jhdts. wahrscheinlich auf der nahen Burg Dübelstein ansässig. Die Schiterburg war damals wohl bereits dem Zerfall überlassen worden.

Im Frühjahr 2011 sorgte die Burgstelle kurzzeitig für Schlagzeilen, weil das Projekt einer Seilbahn von Stettbach zum Zoo Zürich mitten auf dem geschützten Areal einen Mast vorsah. Nach Einsprache der Kantonsarchäologie, die unweit der Schiterburg ihren Hauptsitz hat, mussten diese Pläne geändert werden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster | Basel, 1978 | S. 582-583
  • Heierli, Jakob - Dritter Jahresbericht der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte (1910) | Zürich, 1911 | S. 105
  • Kühnis, Patrick - Burg kommt Zoo-Seilbahn in die Quere | In: Tages Anzeiger | Ausgabe vom 18. Februar 2011
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 370
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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