BURGSTELLE OBERE HEIDENBURG
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Allgemeine Informationen
Die Obere Heidenburg entstand als einer von zwei römischen Wachtümen an der spätantiken Strasse von Baden nach Winterthur. Im Mittelalter wurde die Anlage offensichtlich verändert: Das ursprünglich quadratische Wall- und Grabensystem wurde zu einer Motte umgeformt. Schriftliche Quellen liegen keine vor.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 27’ 32.06“ N, 08° 38’ 53.06“ E
Höhe: 557 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 691.200 / 257.160
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 zwischen Zürich und Winterthur beim Brüttiseller Kreuz verlassen und dann auf der Kantonsstrasse 1 bzw. auf der Bassersdorferstrasse bis nach Bassersdorf fahren. Im Ortszentrum rechts auf die Winterthurerstrasse abbiegen und dieser bis nach Nürensdorf folgen. Das Dorf in nördlicher Richtung durchqueren und 400 Meter nach den letzten Häusern links in einen Feldweg einbiegen, der unmittelbar zu einem Parkplatz am Waldrand führt (kostenlos). Nun dem Feldweg geradeaus weiter folgen, bis er nach rund 500 Metern in den Wald hinein führt. Bei der ersten Kreuzung im Wald geradeaus gehen. Der Weg macht nun einen weiten Bogen links um die Anhöhe der Oberen Heidenburg. An der höchsten Stelle rechts halten und quer durch den Wald zur Burgstelle (genaue Karte empfehlenswert).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich mit der S-Bahn (Linie 7) in Richtung Winterhur bis nach Bassersdorf. Hier umsteigen und mit der Buslinie 660 in Richtung Winterthur bis zur Haltestelle Birchwil fahren. Nun zu Fuss auf dem markierten Wanderweg in Richtung Nürensdorf nach Osten zum Altbach hinunter gehen. Unmittelbar nach der Querung des Bachs links vom Wanderweg abbiegen und dem Waldweg an der Unteren Heidenburg vorbei folgen, bis er auf den Wanderweg nach Brütten trifft (zweite Kreuzung). Hier links abbiegen und dem Weg auf die Anhöhe der Oberen Heidenburg folgen. Die Burgstelle liegt rechts des Wegs auf dem höchsten Punkt des Hügels.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Obere Heidenburg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2016
Historie
Durch die Gegend von Nürensdorf führte in der Spätantike eine wichtige Römerstrasse, die Aqua Helveticae (Baden) mit Vitodurum (Winterthur) verband. Zwischen den heutigen Ortsteilen Birchwil und Breite musste der Weg den Altbach und eine kleine Anhöhe überwinden. Hier legten die Römer, vermutlich unter Kaiser Valentinian I. (364-375), zwei einfache, durch Wälle und Gräben geschützte Wachtürme an. Der eine stand am westlichen Abhang beim Müliholz (Untere Heidenburg), der andere 300 Meter weiter nordöstlich auf der Hügelkuppe (Obere Heidenburg).

Beide Wehranlagen weisen keine Mauerspuren auf und sind etwa gleich gross. Und doch gibt es deutliche Unterschiede. Die Untere Heidenburg bildet ein perfektes, nach den Himmelsrichtungen orientiertes Quadrat, das heute noch auf drei Seiten von einem 6 Meter breiten, 1,5 Meter tiefen Spitzgraben umgeben ist. Diese Anlage scheint nach ihrem Abgang in spätrömischer Zeit nicht mehr verändert worden zu sein.
Ein anderes Bild zeigt die Obere Heidenburg. Hier sind sowohl das zentrale Plateau als auch der es umgebende Wall und Graben nahezu rund. Offensichtlich wurde diese Anlage mit einem Gesamtdurchmesser von etwa 30 Metern in nachrömischer Zeit stark verändert. Es wird deshalb vermutet, dass ein namentlich nicht bekannter Lokaladliger sich diesen Platz im Mittelalter zu Nutze machte, um einen neuen Turm oder ein befestigtes Haus zu errichten. Dazu wurde die römische Anlage offenbar zu einer Motte umgeformt.

Die Schriftquellen verraten nichts über einen Adelssitz bei Nürensdorf. Als Erster wurde der Zürcher Altertumsforscher Ferdinand Meier um die Mitte des 19. Jhdts. auf den Ort aufmerksam und interpretierte ihn als keltisches Refugium. Diese Ansicht wurde erst in den 1930er-Jahren revidiert, als man die Heidenburgen etwas genauer untersuchte. Mittels Kleinfunden konnte die Entstehungszeit beider Anlagen ins späte 4. Jhdt. datiert werden, wobei die Grabungsleitung schon damals auf die nachträglichen Veränderungen am oberen Turmhügel aufmerksam machte. Dass eine sekundäre Nutzung der Oberen Heidenburg im Mittelalter wahrscheinlich ist, bestätigte deren genaue Vermessung durch die Zürcher Kantonsarchäologie im Jahr 2014.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Kantonsarchäologie Zürich - Archäologie im Kanton Zürich: Kurzberichte zu den Projekten 2015 | Zürich, 2016 | S. 16
  • Keller, Ferdinand - Helvetische Denkmäler, Teil 1 | In: Mittheilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 16 | Zürich, 1867-1870 | S. 75-76
  • Zürcher Denkmalpflege (Hg.) - 7. Bericht: 1970-1976, 2. Teil | Zürich, 1978 | S. 123-124
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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