BURGSTELLE MANGOLDSBURG (ALTE BURG)
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Allgemeine Informationen
Weitläufige Burgstelle auf einem Geländesporn in einer Flusskehre am Unterlauf der Glatt. Vom eindrücklichen Doppelgraben mit Zwischenwall, der die Anlage gegen Norden und Osten schützte, ist ein Teil beim Bau der Bahnlinie von Bülach nach Eglisau zerstört worden. Einzelne Funde deuten darauf hin, dass der Platz in römischer Zeit, aber auch im Mittelalter genutzt wurde.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 32’ 38.90“ N, 08° 31’ 17.40“ E
Höhe: 438 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 681.520 / 266.500
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Zürich auf der Autobahn in nördlicher Richtung zum Flughafen und weiter auf der A51 bis zum Autobahnende bei Bülach-Nord. Nun auf der Hauptstrasse 4 weiter in nördlicher Richtung, bis nach 2,5 km ein grosser Verkehrskreisel folgt. Hier zunächst nach Westen in Richtung Glattfelden und gleich darauf wiederum links in die Stationsstrasse einbiegen, die zum Bahnhof Glattfelden führt. Parkmöglichkeiten vor Ort. Nun zu Fuss auf dem Wanderweg zur Glatt hinunter absteigen und dem östlichen Ufer flussaufwärts folgen. Der Uferweg trifft unterhalb des Burghügels auf den Waldrand. Eine Waldstrasse kürzt hier die Flussschleife ab – von dieser geht ostseitig ein unmarkierter Weg ab, der zum Burgareal hinaufführt (Zustieg ca. 25 Min.).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Zürich per S-Bahn (Linie 9) bis nach Glattfelden. Weitere Wegbeschreibung: siehe oben.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Mangoldsburg
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2023
Historie
Drei Kilometer nördlich von Bülach bildet der Flusslauf der Glatt eine grosse Schleife, um einem Höhenrücken auszuweichen, der von Osten her in ihr Tal vorragt. Auf diesem Hügel befindet sich ein weitläufiges Plateau, das gegen die angrenzende Ebene durch zwei Gräben und einen Zwischenwall geschützt ist. Wall und Gräben waren einst etwa 150 Meter lang. Der östlichste Teil wurde jedoch abgetragen, als man um 1876 einen tiefen Geländeeinschnitt für die Eisenbahnlinie von Bülach nach Eglisau anlegte.
Auf der Nordseite sind die Annäherungshindernisse noch sehr gut erhalten, und auch gegen Nordwesten hin scheint der Hügel künstlich abgeböscht worden zu sein. Einzig auf der Südseite war dies unnötig: Hier fällt das Gelände über 50 Höhenmeter steil zur Glatt hin ab. Das Plateau der Wehranlage umfasst einen schmaleren östlichen Teil und einen etwas tiefer gelegenen, sehr weitläufigen westlichen Teil. Die Gesamtausdehnung beträgt knapp 100 Meter, Mauerreste sind an keiner Stelle erkennbar.

Im 19. Jhdt. konnte der Altertumsforscher Ferdinand Keller die Anlage noch in ihrer Gesamtheit erfassen und deutete sie als keltisches Refugium. Er beschrieb auch einen kleinen Erdhügel, der sich damals noch in der Mitte des Plateaus erhob. Eine Ausgrabung blieb jedoch ohne Ergebnisse, und heute ist diese Geländeerhebung verschwunden.
Bei einer Begehung der Wehranlage durch die Zürcher Kantonsarchäologie im März 1986 wurden einige Oberflächenfunde gemacht, die auf eine Benützung des Platzes in römischer Zeit, aber auch vom Frühmittelalter bis ins 10. Jhdt. hinweisen. Möglicherweise war die Mangoldsburg eine primär aus Holz gebaute Fliehburg, die nur temporär genutzt wurde, beispielsweise zur Zeit der Ungarneinfälle im 9. Jhdt. Gemäss Ferdinand Keller taucht die Bezeichnung «Mangoldsburg» im Urbar der Kirche von Bülach erstmals auf und soll sich von einem Besitzer der Burg im Mittelalter ableiten.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Fietz, Hermann - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen | Basel, 1943 | S. 7
  • Keller, Ferdinand - Helvetische Denkmäler I | In: Mitteilungen der Antquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 16 | Zürich 1867-1870 | S. 76-77
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich, 1894-1895 | S. 297
  • Zürcher Denkmalpflege (Hg.) - 11. Bericht: 1983-1986 | Zürich, 1995 | S. 18
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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