BURGSTELLE CHISCHLIUN (CASTLIUN)
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Surselva | Sumvitg

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Terrassierter Burghügel an exponierter Lage neben der Strasse von Sumvitg von Sogn Benedetg. Auf dem oberen Teil des Geländes deuten Mörtelspuren auf eine mittelalterliche Wehranlage hin, währen der untere von einer älteren Trockenmauer umgeben war. Die dürftigen Schriftquellen lassen vermuten, dass Chischliun ab der Mitte des 13. Jhdts. den Herren von Pontaningen gehörte.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 43’ 56.30“ N, 08° 56’ 17.70“ E
Höhe: 1261 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 714.620 / 176.770
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Ab Chur auf der Autobahn A13 das Rheintal aufwärts bis zur Ausfahrt Reichenau. Nun auf der Hauptstrasse 19 das Vorderrheintal hinauf über Flims, Ilanz und Trun bis nach Sumvitg. Im westlichen Dorfteil bergseits in die Strasse nach Sogn Benedetg abbiegen und dieser aufwärts folgen bis zum Gasthaus «Ustria Miraval», das sich am Fuss des Burghügels befindet. Parkmöglichkeiten vor Ort. Der Hügel ist von Norden her zugänglich.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Regelmässige Bahnverbindungen von Chur nach Sumvitg-Cumpadials. Vom Bahnhof dem Weg hinauf nach Sumvitg und dann dem Wanderweg nach Sogn Benedetg folgen, der am Burghügel vorbei führt. Zustieg: ca. 50 Min.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Das Gasthaus «Ustria Miraval» steht am Fuss des Burghügels:
ustria-miraval.ch
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Grösse ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Chischliun
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2023
Historie
Die Strasse, die von Sumvitg hinauf nach Sogn Benedetg führt, passiert kurz nach der Häusergruppe Chischliun einen auffälligen, exponiert über dem Tal gelegenen Hügel. Seine längliche Kuppe ist offensichtlich künstlich bearbeitet worden und gliedert sich in ein schmales oberes und ein breiteres unteres Plateau. Auf der oberen Fläche finden sich an manchen Stellen noch Spuren von gemörtelten Mauern, die auf eine Wehranlage hindeuten. Die talseitige Kante der unteren Fläche wird hingegen von den Resten einer etwa 2 Meter dicken Trockenmauer gesäumt.
Der Hügel fällt gegen alle Seiten hin steil ab, ist aber von Norden her über einen Weg bequem zugänglich. An seinem westlichen Fuss, wo heute ein Gasthaus mit Nebengebäude steht, soll zu Beginn des 20. Jhdts. noch ein Abschnitt einer vorgelagterten Wall- und Grabenanlage zu sehen gewesen sein.

Frühere Sondierungen ergaben, dass die Trockenmauer von Chischliun wohl bereits in prähistorischer Zeit errichtet wurde. Die Terrassierungen und die Mörtelreste auf dem oberen Plateau lassen hingegen eine spätere Nutzung als Burganlage vermuten. Eine solche wird in den mittelalterlichen Quellen nicht direkt erwähnt. Möglicherweise handelte es sich um eine frühmittelalterliche Fliehburg für die umliegende Bevölkerung.
Vielleicht ist Chischliun aber auch mit jenem Gut «in summovico» gleichzusetzen, das Wilhelm von Pontaningen im Dezember 1252 vom Reichskloster Disentis erhielt, weil er zuvor geholfen hatte, den Administrator Antonio de Carnisio zu vertreiben, der sich am Klostergut vergriffen hatte. Der Disentiser Abt August Stöcklin erwähnte im 17. Jhdt. ein «castrum Castliun», das in der Nähe des Dorfs Sumvitg liege. Auch wenn diese Deutung umstritten ist, wäre es naheliegend, dass er damit Chischliun meinte.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Buholzer, Columban - Ehemalige Burgen und Schlösser im Vorderrheintal | In: Bündnerisches Monatsblatt, 1927/Heft 7 | Chur, 1927 | S. 215
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 349
  • Müller, Iso / Curti, Notker - Die Beginen von Somvix | In: Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte, 29. Jhg./Heft 1 | Stans, 1935 | S. 1-25
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 243
  • Poeschel, Erwin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden, Bd. IV: Die Täler am Vorderrhein, I. Teil: Das Gebiet von Tamins bis Somvix | Basel, 1942 | S. 411
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, II. Teil: Bündner Oberland und Seitentäler | Basel, 1944 | S. 62
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 02.03.2023 [OS]