ST. THOMAS TOWER & BATTERY (TORRI U BATTERIJA TA’SAN TUMAS)
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Allgemeine Informationen
Das ab 1614 auf der Landzunge Il-Ħamrjia zwischen Marsaskala Bay und St. Thomas Bay erbaute Fort It-Torri ta’San Tumas gehört typologisch zu den viertürmigen Wignacourt Towers. Sie entstanden unter dem 1605 bis 1620 als Grossmeister des Johanniter-/Malteser-Ritterordens in Malta regierenden Alof de Wignacourt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 35° 51' 40.40" N, 14° 34' 21.13" E
Höhe: ca. 5 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Parken beim Turm möglich.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit dem Bus Linie 93 von Valletta bis Haltestelle Jerma, Fahrzeit 35 Minuten
Wanderung zur Burg
Zu Fuss über die lange Uferpromenade vom Ortszentrum von Marsaskala zu erreichen.
Öffnungszeiten
Nur Aussenbesichtigung, da das Fort nicht zugänglich ist.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Das Vorgelände des Forts ist mit dem Rollstuhl zugänglich.
Bilder
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Grundriss
Grundriss St. Thomas Tower & Battery
Quelle: Google Earth
Historie
Der St. Thomas Tower auf der Landzunge Il-Ħamrjia zwischen der Marsaskala Bay und der St. Thomas Bay entstand, nachdem 1614 osmanische Truppen, die in der Marsaxlokk Bay anlanden wollten und, durch Artillerie des Forts St. Lucian bei Birżebbuġa) vertrieben, in der militärisch nicht gesicherten St. Thomas Bay gelandet waren. San Tumas wurde noch 1614 erbaut, wohl nach Plänen des maltesischen (Militär-)Ing. Gerolamo Bonici (s. Spiteri 1994, 483). Die Baukosten betrugen nebst Ausstattung und Bewaffnung 13.450 scudi. 1715-16 wurde seeseitig die halbrunde Batterie angefügt.

Der Turm zählt zu den sogenannten «Wignacourt Towers». So wird eine Gruppe von sechs zwischen 1609/10 und 1620 – während der Regentschaft des Johanniter-/ Malteser-Grossmeisters Fra Alof de Wignacourt (reg. 1601-22) – erbauter Küstentürme in Malta genannt. Nur einer, der Wignacourt Tower (ab 1609) hat jedoch eine turmartige Gestalt; die übrigen stehen in der Tradition viertürmiger mittelalterlicher Kastellburgen. Sie waren mit mehreren Geschützen armiert, um Anlandungen kleinerer Flottenverbände und Piratenschiffe an neuralgischen Punkten der Küste zu verhindern.

Die sechs Wignacourt Towers sind (in chronologischer Reihenfolge):
- Wignacourt Tower (= Torri ta’Wignacourt, 1609/10) in der St. Paul's Bay (San Pawl il-Baħar), Insel Malta
- St. Lucian Tower (= Torri ta'San Luċjan, 1610/11) bei Marsaxlokk, Insel Malta
- St. Thomas Tower (= Torri ta’San Tumas, 1614) in Marsaskala, Insel Malta
- Marsalforn Tower (=Torri ta’Marsalforn, um 1616) bei Xagħra, Insel Gozo (Ruine)
- St. Mary’s Tower (= Comino Tower, 1618), auf der Insel Comino
- Sta. Maria delle Grazie Tower (= Blata l-Bajda Tower; Torre Xaira, 1620), Xgħajra, Insel Malta (zerstört)

St. Thomas gleicht strukturell dem genannten Fort St. Lucian, doch ist es an den Ecken nicht mit Tourellen, sondern mit massiven, turmartigen Bastionen besetzt, deren Sockel weit ausspringen. Den Turm umgibt ein Graben. Ein risalit-/turmartiger Torbau mit Zugbrücke betont die Mitte der landseitigen Front. Das Innere enthält lediglich zwei durch eine starke Zwischenwand voneinander getrennte, tonnengewölbte Räume, deren Gewölbe das als Geschützplattform dienende Flachdach trugen (Brüstung später verändert).

Zeitweise wurde der Turm als Restaurant genutzt, die Batterie diente als Terrasse. 2008 wurde der Turm der Stiftung «Fondazzjoni Wirt Artna» (eine Kulturerbe-Stiftung) übergeben. Bei den Restaurierungsarbeiten wurden die modernen Anbauten entfernt. Auch die Batterie wurde einer umfangreichen Restaurierung unterzogen. Der Plan, den Turm als Museum über Piraterie im Mittelmeer zu eröffnen, wurde bisher noch nicht umgesetzt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Hughes, Quentin - Malta. A guide to the Fortifications | Malta, 1993
  • Hughes, Quentin/Thake, Conrad - Malta The Baroque Island | Sta. Venera (Malta), 2003
  • Losse, Michael - Die Küsten-Forts und –Wachttürme des Johanniter-/Malteser-Ordens in Malta im 17. Jahrhundert – Wehrbauten oder außenpolitische Bedeutungsträger? | In: fortifikation. Fachblatt des Studienkreises für Internationales Festungs-, Militär- und Schutzbauwesen e.V. (INTERFEST), Ausgabe 26, 2012 | S. 13-36
  • Losse, Michael - Landsitze, Schlösser und Paläste in Malta – ein Überblick | (Teil 1) In: Burgen und Schlösser 3, 2019, S. 149-163 | (Teil 2) In: Burgen und Schlösser 4, 2019 | Braubach. 2019 | S. 236-244
  • Mahoney, Leonhard - 5000 Years of Architecture in Malta | Valletta, 1996
  • Spiteri, Stephen C. - The Knights’ Fortifications. An illustrated Guide of the Fortifications built by the Knights of St Johan in Malta | Valletta, 1990
  • Spiteri, Stephen C. - Fortresses of the Cross. Hospitaller Military Architecture 1136-1798 | Qormi, 1994
  • Spiteri, Stephen C. - Fortresses of the Knights | Valletta, 2002
  • Spiteri, Stephen C. - In Defence of the Coast (I) – The Bastionated Towers | In: Arx. International Journal of Military Architecture and Fortification 3, 2013 | S. 112-115
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