ROCCA SORELLA | CASTELLO DI SAN CASTO
 Weltweit | Europa | Italien | Lazio | Provinz Frosinone | Sora


Quelle: Pacichelli, Giovanni Battista; Cassiano De Silva, Francesco Il. - | Napoli, 1641-1702
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:%22Sora%22_(21657431773).jpg
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Allgemeine Informationen
Lage Auf dem markanten, nach drei Seiten steil abfallenden Plateau des Monte San Casto (ca. 500 m ü. NN) oberhalb des Stadtkerns von Sora erhebt sich die eindrucksvolle Renaissancefestung.

Die ursprünglich als Rocca Sorella bekannte Anlage diente als Grenzfestung zwischen dem Königreich beider Sizilien und dem Kirchenstaat und kontrollierte strategisch das Liri-Tal.

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die Festung – nun unter dem Namen Castello di San Casto – vom Architekten Evangelista Carrara im Auftrag des Herzogs Francesco Maria della Rovere neu entworfen und errichtet. Sie entstand auf den Überresten älterer Verteidigungsanlagen, die zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert entstanden und Teil des militärischen Sicherungssystems in den Tälern des Liri und des Comino waren.

Bauphasen der Burg:
Die Burg besteht aus drei Bauphasen. 1. Bauphase (11. Jahrhundert): Errichtung der viereckigen Hauptburg mit vier runden Ecktürmen. Diese bildete den ersten mittelalterlichen Kern der Anlage.

2. Bauphase (13. Jahrhundert): Ein quadratischer Bergfried wurde zentral im Inneren der Hauptburg errichtet. Die ehemals runden Ecktürme wurden zu Bastionen umgebaut, um besser gegen Feuerwaffen zu schützen. Der nordwestliche Rundturm ist aus dieser Phase noch weitgehend erhalten, während die anderen Türme in die neuen Bastionen integriert wurden. Zusätzlich wurden die Mauern verstärkt und an moderne Verteidigungserfordernisse angepasst – unter anderem infolge von Zerstörungen, Erdbeben und dem technischen Fortschritt in der Waffentechnik.

3. Bauphase (15. Jahrhundert): Die Burg wurde zu einer vollwertigen Festung ausgebaut. Eine zusätzliche Ringmauer mit zwei Bastionen umschloss nun den erweiterten Kernbau.

Die Anlage aus dem 16. Jahrhundert bildete ein äußerst fortschrittliches Verteidigungssystem, das eng mit der Stadt und ihren Mauern verbunden war, und das in der Lage war, lange Belagerungen standzuhalten.
Nutzung keine Nutzung.
Bau/Zustand Ruine
Typologie Höhenburg, Burg, Renaissancefestung
Sehenswert
  • Ausbau der Rundtürme zu Bastionen
  • Reste des viereckigen mittelalterlichen Bergfrieds, der zweiten Ausbauphase
  • Renaissancefestung
  • Entstehung als volsker Herrschaft
  • Langobardischer Besitz
  • Im Besitz verschiedener Adelsfamilien: Cantelmo, Della Rovere, Boncompagni
Bewertung
  • Ursprünglich als volskische Wallburg (6. Jahrhundert v.Chr.) errichtet, wurde sie von den Römern zum strategischen Stützpunkt ausgebaut und erlebte ihre Blüte als imposante Renaissancefestung der Familie Della Rovere. Heute zeugen ihre Ruinen von über zwei Jahrtausenden wechselvoller Geschichte.
  • Informationen für Besucher
    Geografische Lage (GPS)
    WGS84: 41°43'43.7"N 13°36'44.7"E
    Höhe: 521 m ü. NN
    Topografische Karte/n
    nicht verfügbar
    Kontaktdaten
    k.A.
    Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
    In den Bastionen ist es teilweise dunkel, und der Boden kann durch Feuchtigkeit und kleine Stalagmiten rutschig sein.
    Festes Schuhwerk und eine Taschenlampe werden dringend empfohlen.


    Hinweis bzw. Gedicht an der Burg(Original in italiniesch am Eingang der Festung)

    Mit alten Mauern ringsum, bin ich eine Burg aus Stein, geboren, um zu schützen und zu wachen, bin ich die Geschichte einer ganzen Zeit.

    Ich bin Erinnerung an vergangene Tage, Zeugin alter Geschichten, das Werk von Händen und von Herzen, die mir Leben gaben und mich formten.

    Ich bin das Lied des Windes, der Duft von Moos und Wald, das Echo von Schritten, die längst verklungen sind.

    Ich bin die Kraft des Berges, die Stimme der Jahrhunderte, das Schweigen der Natur, das mahnt und das bewahrt.

    Wanderer, der du mich besuchst, achte mein Schweigen, zerstöre nicht, was ich bewahre – respektiere mich.
    Anfahrt mit dem PKW
    Über die Via Ravo zur Burg wandern. Auf der Straße nach der ersten nach links verlaufende 180 Grad Kurve , rechts auf den Wanderweg abbiegen. GPS Gerät von Vorteil.
    Parkmöglichkeiten in der Stadt (WGS84: 41.723263, 13.615973) in der Straße Via Filip Corridoni.
    Anfahrt mit Bus oder Bahn
    k.A.
    Wanderung zur Burg
    k.A.
    Öffnungszeiten
    jederzeit zugänglich
    Eintrittspreise
    kostenlos
    Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
    ohne Beschränkung
    Gastronomie auf der Burg
    keine
    Öffentlicher Rastplatz
    keiner
    Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
    keine
    Zusatzinformation für Familien mit Kindern
    k.A.
    Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
    nicht möglich
    Bilder
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    Grundriss
    Grundriss
    Quelle: Hinweistafel an der Burg
    (durch Autor leicht aktualisiert)
    Grundriss
    Quelle: Pelliccio, S.; Saccucci, M.; Miele, R.; u. a.: UAVs for the Analysis of Geometrical Deformation of Fortresses and Castles. The Case Study of Sora Castle. Università degli Studi di Cassino e del Lazio Meridionale, [2022]. | S.60
    Historie
    Die Geschichte der Rocca Sorella reicht bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. zurück, als das Gebiet unter der Herrschaft der Volsker stand. Damals entstand auf dem Monte San Casto eine erste befestigte Siedlung, die als frühvolskische Wallburg das Liri-Tal kontrollierte und den Grundstein für die spätere Festungsanlage legte.

    Die Burganlage aus dem 12. Jahrhundert wurde auf Anordnung von Papst Innozenz III. errichtet. Nachdem dieser 1208 die Lehnsherrschaft über Sora erworben hatte, um den von den Sarazenen verfolgten Flüchtlingen Zuflucht zu geben.

    Im Jahre 1229 nahm Friedrich II. die Sora ein, doch die Burg Rocca Sorella blieb dabei unversehrt.

    1241-1245 wurden mehrfache Restaurierungsarbeiten durchgeführt. Spuren dieser Maßnahmen sind noch heute an den Mauern der Untergeschosse und Türmen erkennbar.

    Karl I. von Anjou ordnete in den Jahren 1270 und 1276 eine weitere Instandsetzung der Anlage an und besetzte diese mit einem Kontingent dreißig Mann.

    Im Jahr 1327 ließ Robert von Anjou einen massiven Rundturm mit abgeschrägtem Sockel errichten.

    Im 15. Jahrhundert wurden im Inneren der Burg neue Gebäude errichtet, darunter auch eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Castus und Cassius. Ihr genauer Standort konnte bislang nicht ermittelt werden.

    Zu Beginn des 16. Jahrhunderts erfolgte ein umfassender Umbau der Anlage unter der Leitung des Architekten Evangelista Carrara im Auftrag des Herzogs Francesco Maria della Rovere. Die Arbeiten erfolgten auf den Überresten älterer Verteidigungsanlagen aus dem Zeitraum zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert, die einst Teil des Befestigungssystems der Täler von Liri und Comino waren.

    1931 erfolgten auf Initiative der CAI-Sektion Sora Restaurierungen der Burg.
    Quelle: Hinweistafel an der Burg
    Literatur
    • -
    Webseiten mit weiterführenden Informationen
    • iris.unicas.it
      Paper: Pelliccio, S.; Saccucci, M.; Miele, R.; u. a.: UAVs for the Analysis of Geometrical Deformation of Fortresses and Castles. The Case Study of Sora Castle. Università degli Studi di Cassino e del Lazio Meridionale, [2022]
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