BURGSTALL HELFMIRGOTT | ABGEGANGENER TURM
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Allgemeine Informationen
Unweit östlich der beiden Burgruinen Reichenberg und Rotund, die sich nordöstlich des Dorfes Taufers im Münstertal am Berghang erheben, stand ein Viereckturm, der jedoch Anfang des vorigen Jahrhunderts einstürzte und dann abgetragen wurde. Auch sein Bauplatz war auf einem vorspringenden Bergsporn gewählt.
Man geht davon aus, dass es sich bei dem Turm um eine Vorburg oder einen Wartturm, ähnlich dem Kreideturm unterhalb der Burg Hocheppan, handelte.
Seinen eigentümlichen Namen hat er wohl erst in neuerer Zeit auf der Basis einer Sage über den todesmutigen Sprung einer tugendhaften Jungfrau erhalten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°39'14" N 10°28'10" E
Höhe: ca. 1400 m ü. NN
Topografische Karte/n
keine
Kontaktdaten
keine vorhanden
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Das Geländer des Burgstalls liegt am Hang. Deshalb ist bei starker Feuchtigkeit und Glätte besondere Aufmerksamkeit geboten.
Anfahrt mit dem PKW
Die Anfahrt erfolgt auf der Obervinschgaustraße SS.40. In Schluderns zweigt man von dieser nach Westen auf die SS.41 in Richtung Schweiz ab. Taufers ist der letzte Ort vor der Schweizer Grenze. Im Ort befindet sich an der Einmündigng der Kirchgasse auf die SS.41 ein großer Parkplatz. Von hier aus ist der Weg ausgeschildert.
Geodaten des Parkplatzes: 46°38'49.5" N, 10°27'53.5" E
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Man fährt mit der Vinschgaubahn (Meran-Mals) bis zur Endstation Mals. Von hier aus fährt stündlich ein Bus nach Taufers.
Vom Schweizer Ort Zernez fährt mehrmal täglich ein Bus von und nach Taufers.
Wanderung zur Burg
Vom Parkplatz in Taufers ist der Wanderweg zu den Burgruinen Reichenberg und Rotund ausgeschildert. Vom Reichenberg aus gelangt man zum Burgstall Helfmirgott.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkungen
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Der Zugang für Rollstuhlfahrer ist nicht möglich.
Bilder
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Grundriss
keine Grundriss verfügbar
Historie
Im 12. Jahrhundert soll der Turm errichtet worden sein. Bezüglich seiner Zweckbestimmung gibt es unterschiedliche Hypothesen.
1910 stürzt der Turm ein. Er wird anschließend komplett abgetragen. Die Steine werden zum Bau anderer Gebäude im Dorf genutzt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 1: Vinschgau | Bozen, 1980
  • Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.) - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 246-247
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • -
Sonstiges
  • Sage: Ursprung des Namens "Helfmirgott"
    Ursprung des Namens "Helfmirgott"

    Version 1:
    Im Münstertale unweit Taufers liegen die Trümmer von drei alten Schlössern, Rotund, Reichenberg und zwischen ihnen ein hochragender Turmbau, der einst einen ändern Namen trug, jetzt aber "Helfmirgott" genannt wird. Einst war die Besitzerin dieses Turmes eine sehr schöne Jungfrau, welche sich eines Tages einsam im Schlosse befand, und zwar ohne männlichen Schutz. Da überraschte sie der liederliche Junker von Rotund aus dem Nachbarschlosse, das später von Friedrich mit der leeren Tasche zerstört wurde. Der Junker von Rotund drang in die Kemenate des schönen Ritterfräuleins in gar böser Absicht, aber die reine Jungfrau entsprang seinen Händen, floh über die Turmtreppe empor und stürzte sich oben mit dem Ruf: "Helf mir Gott!" über die Zinnen in den fürchterlichen Abgrund. Der Junker, welcher dem Fräulein nachgeeilt war, stand, erschrocken wie eine Marmorsäule, auf der Zinne, eilte dann hinab in den Graben und sah das Fräulein wunderbar erhalten, sah ihr Angesicht leuchten wie ein reines Engelbild, zum Himmel gewendet und Gott dem Herrn dankend. Da fiel der Junker von Rotund reuevoll und betrübt vor ihr auf die Knie und änderte von dieser Stunde an sein wüstes Leben.
    Variante 2:
    Das Fräulein - die schönste Blume des Tales - wurde vom Ritter von Rotund geraubt und neben seinem Schlafzimmer gefangen gehalten. Da gelingt es der Reinen, aus der Haft zu gelangen, sie entflieht, muß hart an der Kammertür des Ritters vorbeieilen, der sie bemerkt und ihr alsbald nachsetzt nach ihrem Schlosse. Dort läuft sie über die Wendeltreppe des Turmes empor, und nachdem der Entführer sie auch dahin noch verfolgt, stürzt sie sich von der Zinne mit dem Ruf: "Helf mir Gott!" in die grausige Tiefe.
    Variante 3:
    Dieser Turm stand in der Nähe der Schlösser Rotund und Reichenberg und hatte seinen Namen von folgender Begebenheit. Ein Ritter hatte lange vergebens einem schönen Bauernmädchen nachgestellt. Als er alle seine Lockungen vereitelt sah, ließ er sie aufgreifen und in den Turm bringen. Schon hoffte er am Ziele zu sein - doch umsonst. Denn wie ihr jeder Ausweg verschlossen zu sein schien, da eilte das Mädchen - vom Ritter verfolgt - ins obere Geschoß des Turmes hinauf und stürzte sich von dort oben mit dem Schrei "Helf' mir Gott!" in die Tiefe. Und siehe! Gott hatte sie wirklich beschützt. Denn unverletzt stand die Jungfrau auf und eilte von dannen. Dem Ritter aber gingen die Augen auf, als er dies sah, er begann einen anderen Wandel und lebte fortan als reuevoller Büßer.

    Quelle:
    Var. 1+2: Alpenburg, Johann Nepomuk Ritter von - Deutsche Alpensagen | Wien, 1861 | Nr. 241
    Var. 3: : Zingerle, Ignaz Vinzenz - Sagen aus Tirol, 2. Auflage | Innsbruck, 1891 | Nr. 833, S. 488
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