Burgenwelt - Wehrkirche Riedheim (Kath. Kirche St. Laurentius)

Quelle: Wehrkirche. Ansicht des Chorturmes von Nordosten, in der Ostwand des 2. OG die 1499 ausgestemmte Schießscharte (Foto © Dr. Michael Losse, 2008).

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Allgemeine Informationen

Die Silhouette des Dorfes Riedheim prägen zwei Türme mit Stufengiebeln: jener der spätmittelalterlichen St.-Laurentius-Kirche (1499 wehrhaft umgestaltet) und der Wohnturm der Burg (sog. Burgstall).

Informationen für Besucher

	Geografische Lage (GPS) WGS84: 47°45'49.1"N 8°44'55.3"E Höhe: 475 m ü. NN
	Topografische Karte/n nicht verfügbar
	Kontaktdaten k.A.
	Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung k.A.
	Anfahrt mit dem PKW Parkplatz vor der Burg, einzelne Parkmöglichkeiten nahe der Kirche.
	Anfahrt mit Bus oder Bahn Bus Linie 7353 von Singen (Hohentwiel) nach Tengen, Haltestelle Riedheim, Turmstraße (direkt an der Burg), von dort 200 m zu Fuß.
	Wanderung zur Burg k.A.
	Öffnungszeiten Wehrturm nicht zugänglich, nur Außenbesichtigung. Das Kirchenschiff ist tagsüber meist geöffnet.
	Eintrittspreise k.A.
	Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen ohne Beschränkung
	Gastronomie auf der Burg keine
	Öffentlicher Rastplatz keiner
	Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg keine
	Zusatzinformation für Familien mit Kindern k.A.
	Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer Für Rollstuhlfahrer erreichbar.

Bilder

keine Bilder verfügbar

Grundriss

kein Grundriss verfügbar

Historie

Die Bezeichnung „Wehrkirche“ steht in der Burgen- und Festungsforschung für zur Verteidigung ausgebaute Kirchenbauten. In diesem Sinne ist die Riedheimer St.-Laurentius-Kirche keine eigentliche Wehrkirche, doch wurde sie offenbar im Rahmen kriegerischer Ereignisse militärisch genutzt und verdient somit als Ausnahmebau das Interesse der Burgenkunde.
Der einschiffige Bau hat einen vierstöckigen, 1448 datierten Chorturm mit Satteldach zwischen Stufengiebeln. Über dem Chorraum im Erdgeschoss sitzen zwei Geschosse mit rechteckigen Lichtschlitzen und das Glockengeschoss.
Im 2. OG des Kirchturmes wurde ein Lichtschlitz in der Ostwand unten ausgestemmt, um ihn als Feuerwaffenscharte nutzbar zu machen. Vermutlich geschah dies während der Kampfhandlungen im Schweizerkrieg 1499, denn die Schießscharte ist direkt auf den Wohnturm der nahegelegenen Burg ausgerichtet! Die Breite der 1,08 m hohen Schartennische beträgt 0,63 m, die Scharte selbst ist 0,60 m hoch; sie wäre somit für den Einsatz einer kleineren Büchse tauglich gewesen.
Später ausgestemmte, ursprünglich als Schlitzscharten für Armbrüste angelegte Scharten finden sich verschiedentlich im Hegau, so z.B. an der Burg in Bohlingen, Stadtteil von Singen (Hohentwiel).

Quelle: Hinweistafel an der Burg Riedheim.

Literatur

Losse, Michael - Burgen, Adelssitze, Schlösser und Schanzen in Hilzingen. In: Gemeinde Hilzingen (Hg.): Geschichte und Geschichten, Bd. III. Konzeption, Redaktion und Schriftleitung: Wolfgang Kramer, Kreisarchivar (Hegau-Bibliothek, Bd. 103) | Hilzingen 2005 | S. 109-130
Losse, Michael - Die Festung Hohentwiel und die Burgen und Schlösser rund um Singen (Hohentwiel) im Hegau (Hegau-Bibliothek, Bd. 174) | Rheinbach 2016 | S. 75

Webseiten mit weiterführenden Informationen

k.A.

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