MINDELBURG
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Quelle: Zeune, Joachim - Burgenregion Allgäu: Der Burgenführer | Burgenregion Allgäu, 2008 | S. 88
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Allgemeine Informationen
Über der Stadt Mindelheim thronende Burg, deren älteste Bauteile auf eine Gründung im 12. Jhdt. hindeuten.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 48° 02' 11.70" N, 10° 29' 04.00" E
Höhe: ca. 664 m ü. NN
Topografische Karte/n
Bayern Atlas
Kontaktdaten
Mindelburg | Sankt Georgenberg 20 | D-87719 Mindelheim
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die A96 an Abfahrt Mindelheim verlassen und dann in Richtung Mindelheim fahren. Am ersten großen Kreisverkehr die dritte Ausfahrt nehmen (Frundsbergstrasse) und der Strasse bis zum Ende folgen. Anschliessend rechts in die Georgenstrasse abbiegen und nach ca. 100 m links in die Memmingerstrasse abbiegen. Dieser folgen bis links ein Wegweiser zur Burg erscheint. Diesem folgen.
Kostenlose Parkmöglichkeiten direkt vor der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Besichtigung des Burggeländes ohne Beschränkung.
Die Burggebäude sind nicht zu besichtigen, mit Ausnahme des Fallturms (geöffnet von April bis Oktober).
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Burggaststätte vorhanden
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
zugänglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Mindelburg
Quelle: Zeune, Joachim - Burgenregion Allgäu: Der Burgenführer | Burgenregion Allgäu, 2008 | S. 86 | überarbeitet von O. Steimann, 2020
Der Grundriss ist gegenüber dem Original verändert worden.
Historie
10. Jhdt. Auf Nagelfluhmauern, die angeblich noch aus der Römerzeit stammen sollen, wird vermutlich eine erste Burganlage errichtet.
1176 Der Name taucht mit Heinrich von Mindelburg erstmals urkundlich in einem Verzeichnis der Ottobeurer Lehensträger auf.
1185 Urkundliche Erwähnung eines Fridericus de Mindelburch, welcher als Zeuge auftritt.
1188 Erneute urkundliche Erwähnung eines Fridericus de Mindilburc. Es darf angenommen werden, dass die Burg bereits zu dieser Zeit bestand. Diese Vermutung wird durch romanische Bauteile am Hauptgebäude (gekuppelte Rundbogenfenster mit romanischen Säulchen etc.) unterstützt.
vor 1363 Die Burg ist im Besitz der Schwigger von Mindelberg, welche sie ursprünglich von den Grafen von Hohenberg zu Lehen hatten.
22. Juni 1363 Elsper von Aychheim, Witwe Schwiggers VI. von Mindelberg verkauft Burg und Stadt an den Augsburger Domkustos Heinrich von Hochschlitz und dessen Neffen, Walter von Hochschlitz.
1365 Die Mindelburg wird weiter an den Augsburger Bischof Markwart von Randeck verkauft. Bis zur Zahlung der Kaufpreises wurden die Burg und Güter Herzog Friedrich I. von Teck und dem Ritter Heinrich von Randeck zu treuen Händen und zinsfreier Verwaltung übergeben.
1368 Markwart von Randeck erhält das Patriarchat Aquijela. Neuer Augsburgen Bischof wird Walter von Hochschlitz. Letzterer verzichtet auf Mindelburg und Mindelheim zugunsten der Augsburger Kirche. Der die Burg verwaltene Herzog Friedrich von Teck weigert sich jedoch, die Burg zu übergeben. Daraufhin rückt der Augsburger Bischof mit Waffengewalt gegen den Herzog an und belagert die Stadt Mindelheim.
1369 Unterstützt von den Grafen von Werdenberg, Veringen, Zollern und diversen anderen Adeligen, hält der Herzog dem Angriff des Bischofs stand. Am 4. Oktober wird Bischof Walter von Hochschlitz durch einen Pfeilschuß des Grafen von Werdenberg getötet. Die Belagerung der Stadt wird anschließend aufgehoben.
1370 Heinrich von Hochschlitz verkauft die Besitzhälfte der Augsburger Kirche an den Herzog von Teck. Über die andere Hälfte des Besitzes setzt er den Herzog als Verwalter ein. Die Burg blieb anschliessend im Besitz der von Teck bis zu ihrem Aussterben.
1389 Nach dem Tode Friedrichs I. von Teck übernimmt Friedrich II. von Teck die Nachfolge.
1413 Tod Friedrich II. von Teck. Neuer Herrscher über die Mindelburg wird sein Bruder Herzog Ulrich von Teck.
1432 Nach dem Tode Ulrichs von Teck kommt die Burg in den Besitz Ludwigs von Teck, Patriarch von Aquijela.
1433 Da Ludwig von Teck als Patriarch die Herrschaft nicht ausüben kann, wird sein Neffe Bero I. von Rechberg Regent.
1439 Ludwig von Teck stirbt als letzter seines Geschlechts.
1447 Bero I. von Rechberg besitzt die Mindelburg.
1462 Nach dem Tod Beros I. von Rechberg bekommt sein Sohn Bero II. von Rechberg die Burg.
1467 Da Bero II. von Rechberg jedoch Acht und Interdikt über Burg und Stadt bringt, muß er die Herrschaft an die aus Tirol stemmenden von Frundsberg verkaufen: Ritter Ulrich von Frundsberg und dessen Bruder Hans. Die von Frunsberg ziehen auf der Burg ein. Sie behalten die Herrschaft bis 1586. Während der 119 Jahre, in denen die Mindelburg im Besitz der Frundsberger ist, weilen viele bedeutende Persönlichkeiten auf ihr: Kaiser Maximilian I., der Mailänder Herzog Franz Sforza, Karl von Bourbon, Martin Luther u.v.m.
1473 Georg I. von Frundsberg, welcher später kaiserlicher oberster Feldhauptmann und Vater der Landsknechte wird, wir geboren.
1518 Georg I. von Frundsberg übernimmt die Herrschaft und die Mindelburg.
1528 Georg I. von Frundsberg stirbt auf der Mindelburg.
1586 Als letzter seines Stammes stirbt Kaspar von Frundsberg, welcher ebenso wie sein Vater kaiserlicher Feldhauptmann war.
1587 Hans von Fugger erhält die Burg als Reichslehen und herrscht zusammen mit Wolf Wilhelm von Maxlrain.
1599 Nach dem Tode Hans von Fugger übernimmt sein Sohn Christoph von Fugger das Lehen.
1614 Wolf Veit I. von Maxlrain, Sohn des Mitregenten Wolf Wilhelm von Maxlrain, überträgt seine Rechte auf Herzog Maximilian von Bayern.
1616 Wolf Veit I. von Maxlrain stirbt. Herzog Maximilian von Bayern übernimmt die Burg mit Gewalt.
1617 Die Familie Fugger wird zur förmlichen Abtretung aller Ansprüche an Burg und Herrschaft gedrängt.
1634 Während des Dreissigjährigen Kriegs ist Benedikt von Oxenstierna, Bruder des schwedischen Kanzlers, kurzzeitig Herr auf der Burg. Die Burg kehrt anschliessend wieder in bayerischen Besitz zurück.
1706 John Churchill, Herzog von Marlborough, welcher im spanischen Erbfolgekrieg mit Prinz Eugen kämpfte, erhält Burg und Herrschaft mit einem erblichen Titel eines Fürsten von Mindelheim von Kaiser Josef I.
1714 Im Frieden von Rastatt verliert John Churchill die Herrschaft wieder an Bayern, darf jedoch den Fürstentitel behalten.
1806 Nachdem Kurfürst Maximilian Josef IV. König von Bayern wird, wird die eigenständige Herrschaft Mindelheim der bayerischen Krone einverleibt.
1878 Der in Mindelheim geborene Architekt Ludwig Schramm erwibt die Burg und läßt in den Folgejahren verschiedene Um- und Einbauten durchführen.
nach 1903 Nach dem Tode Schramms und seiner Frau wechselt der Besitz der Burg häufig.
1927 Die Stadt Mindelheim erwibt die Burg und eröffnet ein Heimatmuseum auf ihr.
1933/34 Die Reichsbauernführerschule zieht auf der Burg ein.
1940-49 Die Burg findet Verwendung als Versehrten-Lazarett.
1949/50 Die Stadt Mindelheim vermietet die Hauptburg an den Sachon-Verlag, welcher bis heute auf der Burg ansässig ist.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Zeune, Joachim - Burgenregion Allgäu: Der Burgenführer | Burgenregion Allgäu, 2008 | S. 86-88
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