BURG DRECKBURG
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Allgemeine Informationen
Die Dreckburg, eine spätmittelalterliche Burggründung der Bischöfe von Paderborn, gehört zusammen mit der Burg Lichtenau, der Burg Beverungen, der Oldenburg bei Marienmünster und der Tonenburg bei Höxter zum in Ostwestfalen-Lippe nicht seltenen Typus der Turmburg.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51° 40' 28.62"N 8° 37' 19.10"E
Höhe: ca. 105 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Die Burg ist in Privatbesitz!
Anfahrt mit dem PKW
Die B1 von Paderborn in Richtung Salzkotten befahren. Die Dreckburg liegt linksseitig vor dem Ortseingang.
Kostenlose Parkmöglichkeiten direkt an der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Die Burg ist in Privatbesitz und der Wohnturm nicht öffentlich zugänglich.
Die Außenanlagen der Burg sind frei zugänglich und zu besichtigen.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Außenbesichtigung möglich.
Bilder
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Grundriss


Grundriss der Burg.

Quelle: Westfälisches Volksblatt vom 11.04.2000.
Historie
zwischen 1347 und 1357 Im Osten der Stadt Salzkotten liegt die mit einem Wassergraben umgebene Turmburg Dreckburg. Ihr Erbauungsdatum lässt sich heute nicht mehr auf den Tag genau ermitteln, doch lassen Untersuchungen der beim Bau verwendeten Holzpfähle den Schluss zu, dass sie zwischen 1347 und 1357 entstand. Als Bauherr wird der Paderborner Dompropst Otto von Bentheim angesehen.
14. Jh. In dieser unsicheren Zeit errichteten die Paderborner Bischöfe, die auch gleichzeitig Landesherrn waren, im Grenzbereich Burgen zur Sicherung ihres Territoriums. Neben der Oldenburg bei Marienmünster und der Burg Lichtenau wurde deshalb am Westrand des Bistums die Dreckburg erbaut, um die Grenze zu Kurköln zu sichern und den vorbeiführenden Hellweg zu kontrollieren. Ob sich an der Stelle der Burg bereits seit Karl dem Großen ein königliches Hofgut befunden hatte, kann vermutet, aber nicht bewiesen werden.
1358 Wurde die Wehrburg, deren Name sich vom althochdeutschen Wort Dreck (= Moor) ableitet, nach ihrer Fertigstellung an die Herren von Drewer als Lehen vergeben.
1386 Sie wurde als Drecborgh erstmals urkundlich erwähnt, als der Dompropst Volmar von Brenken mit ihr belehnt wurde. Er ließ vermutlich den Burghof, der zuvor nur aus einem Wohnturm mit Hocheingang bestehenden Dreckburg, mit einer Ringmauer umgeben und eine Vorburg errichten.
18. Juni 1392 Brachen die Bengler unter der Führung von Friedrich von Padberg nach Verne auf, um den Kirchhof zu stürmen und die Kirche zu plündern. Bischof Rupert von Jülich-Berg konnte die Pläne jedoch vereiteln und Friedrich von Padberg gefangen nehmen.
15. Jh. Diese Zeit war geprägt von Fehden, wiederkehrenden Pest- bzw. Seuchenwellen und von Landflucht. Des Weiteren weckte gerade der Hellwegraum mit seinen wirtschaftlichen Potentialen viele Begehrlichkeiten.
1410 Der Kölner Erzbischof Friedrich und Graf Adolf von Kleve fallen ins Paderborner Land ein.
1444 Salzkotten wird während der großen Soester Fehde in Brand gesetzt, die Dreckburg überstand alle Unruhen aber unbeschadet.
Die Herren von Oeynhausen erhalten die Burg zusammen mit einem Burgmannslehen in der Stadt zu Lehen.
1462 Die Familie von Hörde übernimmt die Dreckburg.
1516 Ritter Franz Anton von Hörde zieht eine zweite Gräfte in großem Abstand um die Burg.
1546 Das obere Wohngeschoss der Turmburg wird repräsentativ ausgemalt.
Das Verhältnis zwischen den Burgbewohnern und den Salzkottener Bürgern war nicht immer konfliktfrei.
1581 Wegen eines Schafstalles kommt es zu einem Streit zwischen Burgherrin Anna von Hörde und dem Rat der Stadt.
1590 Die Paderborner Familie von Schilder, die die Dreckburg als Rittersitz hat, liegt mit der Stadt im Zwist, was sogar zu einer Schießerei führte, bei der aber wohl niemand zu Schaden kam. Die Herren von Schilder erneuerten die Burg und bauten sie aus. Unter ihnen wurde der erste Teil des Westflügels angebaut.
1618-1648 30jähriger Krieg: Die Dreckburg wird im Gegensatz zu vielen anderen Burgen nicht zerstört. Während sie in den Fehden des 14. und 15. Jh. noch uneinnehmbar war, war man nun so klug, den übermächtigen Feinden, die mit Kanonen über den Hellweg anrückten, gleich die Tore zu öffnen. So soll der kaiserliche Generalfeldmarschall und zeitweilige Gouverneur von Westphalen Jacob Christian Graf von Wahl auf der Dreckburg Station gemacht haben.
1676 Johann Wilhelm von Schilder übernimmt die Burg und ließ die Ringmauern der Burg teilweise abbrechen. Nach dem Tod seines Erben wurde die Dreckburg versteigert.
1729-1762 Die Burg wird 1729 vom jungen Osnabrücker Domherrn Anton von der Arseburg erworben.
Wilhelm Anton von Arseburg läßt die Burg umbauen und gibt ihr durch Hinzufügung der zwei barocken Flügel ihr heutiges Aussehen.
Der am 16. Februar 1707 auf der Hinnenburg bei Brakel geborene Wilhelm Anton von Arseburg wurde 1763 Bischof von Paderborn und förderte die Landwirtschaft, die Metallerzeugung und die Glasbläserei, gründete eine Brandversicherungsgesellschaft, reorganisierte die Paderborner Universität und ließ das Paderbornsche Intelligenzblatt auflegen. Die im Rahmen der Zwangsversteigerung erworbene Dreckburg nutzte er überwiegend landwirtschaftlich. Sie diente während seiner Zeit als Domherr aber auch als seine Residenz.
1782 Der Neffe Wilhelm Antons von Arseburg, Friedrich Wilhelm von Westphalen, erbt die Dreckburg.
1802 Die Burg fungiert als Gutshof.
1896 Die Dreckburg wird zunächst als verpachtete Burg samt Gutsbetrieb in Selbstadministration der Grafen von Westphalen genommen.
2000 Die Stadt Salzkotten erwirbt die Burg von den Grafen von Westphalen.
2002 Die Burg wird von der Stadt an Erhard Christiani weiterverkauft. Dieser restaurierte sie zu neuem Glanz und nutzt sie privat.
Quellen: Stadt Salzkotten, Heimatverein Salzkotten, Erhard Christiani - 650 Jahre Dreckburg Salzkotten | Salzkotten, 2008.
Marion Neesen - Burggespenst fährt liebend gerne Aufzug. In: Westfälisches Volksblatt vom 22.01.2008.
Literatur
  • -
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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