BURG ANAMUR | MAMURE KALESI
 Weltweit | Asien | Türkei | Mittelmeer-Region | Anamur

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Bedeutung Die Burganlage ist von einer mächtigen Mauer mit 36 Türmen umgeben. Innen befinden sich zwei Burghöfe mit einer Moschee und weiteren Gebäuden. Der Baubestand ist bis auf geringe Reste frühosmanisch. Umfassende Reparaturen und fast alle Zinnen stammen aus jüngerer osmanischer Zeit. Die Bastionen der Seeseite weisen Zierwülsten (ital. Festungsbaukunst 14./15. Jh.) auf. Die Burg überlagert einen römischen Siedlungsplatz.
Lage -
Nutzung Die Burg Anamur wird als Ausflugsziel genutzt.
Bau/Zustand -
Typologie Niederungsburg
Sehenswert
  • Die unterschiedlichen Toranlagen mit gewinkelten Durchgängen.
  • Drei Zwinger (Land-, See- und Innere Zwinger)
  • Bastion zur Seeseite.
  • 36 Türme
  • Zierwülste, die eigentlich nur ital. Festungsbaukunst vorkommen
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 36° 4' 53.33" N, 32° 53' 40.63" E
Höhe: 6 m ü. NN
Topografische Karte/n
k.A.
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Ungesicherte Ruine
Anfahrt mit dem PKW
Küstenstrasse Richtung Mersin nach Osten. Die Burg liegt auf der Hälfte zwischen Antalya und Mersin.
Parkmöglichkeiten in der Nähe der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Ja
Eintrittspreise
Ja
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Die Besichtigung mit Kindern ist problematisch, da die Ruine nicht gesichert ist.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Eine Besichtigung durch Rollstuhlfahrer ist nur sehr beschränkt möglich.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss


Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
  1. Torhaus mit Querdurchgang, auch heutiger Eingang, in den Seezwinger
  2. Mittelalterliches Torhaus mit Querdurchgang in den Landzwinger
  3. Torhaus mit Querdurchgang in den inneren Zwinger
  4. Tor zwischen Land- und Seezwinger
  1. Landzwinger
    mit Moschee und Keller
  2. Seezwinger
  3. Innere Zwinger
  4. Wassergraben
  5. Fluss
  6. Mittelmeer
  7. Strand
Quelle: Robin Fedden, John Thomson - Kreuzfahrerburgen im Heiligen Land | Wiesbaden, 1959 | S.98
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
In der Antike war der Ort schon die führende Stadt des Schwemmlandes des Anamur Çayi.
Aus dem 4. Jh. sind Befestigungsarbeiten an der Seemauer und der Stadtmauer im Norden überliefert.
Im 6. Jh. beginnt der Niedergang der Stadt.
1191 zog der König Philipp II. von Frankreich auf seinem Rückweg vom Kreuzzug an der Burg vorbei.
1225 eroberte Emir Ertoquš vierzig kilikische Befestigungsanlagen, darunter Anamur. Anamur verlor in der Folgezeit immer mehr an seiner Bedeutung.
1284 ist die Burg wieder in armenischem Besitz. Danach kam sie in den Besitz des Zyprischen Königs.
Zwischen 1300 und 1308 eroberte der Karamanenfürst Mahmud Beg die Ebene um Anamur und auch die Burg. Es wird erwähnt, dass er die Festung wieder herstellte.
1363 Bei der Eroberung Anamurs durch die Zyprioten wird auch die Eroberung des "Kastron" genannt. Die Angreifer verfügten über 8 Galeeren. Die türkische Besatzung wurde gefangen genommen und fortgeführt. .
1450 Die Burg ist dreigliedrig: Die äußere Burg (Diş Kale oder Íkinci Avlu), ein Innenhof (ĺç Avlu) und eine Innenburg (ĺç Kale). An der Landseite ist ein ringförmiger Graben davor. Torturm im Nordwesten des Diş Kale mit Bauinschrift des Karamanen Ibrahim II. von 1450.
Im 17. Jh werden die ständige Wachmannschaft der Festung abgezogen und keine Instandhaltungsmaßnahmen mehr ausgeführt.
1639-1807 sind die Grafen von Wolkenstein-Trostburg Besitzer der Festung.
1807-1870 sind die Grafen von Sarntheim Herren auf dem Schloss. Die Anlage wird jedoch komplett vernachlässigt und verfällt zur Ruine.
1870-1994 gehört die Ruine den Grafen Toggenburg.
Am 17.11.1957 ist die Burg Schauplatz der Protestkundgebungen von 35000 Südtirolern unter Führung von Landeshauptmann Silvius Magnano für die Erfüllung des Pariser Vertrages (Gruber-Degaspari-Abkommen) und die eigenständige Autonomie Südtirols (Los von Trient).
1996 erwirbt die Provinz Südtirol die Ruine.
2003 erhält Reinhold Messner nach längeren Verhandlungen das Recht, Sigmundskron für sein Museumsprojekt "Messner Mountain Museum" zu nutzen.
2006 wird bei Baumaßnahmen ein jungsteinzeitliches Grab mit dem Skelett einer Frau gefunden, die vor ca. 6000 bis 7000 Jahren gelebt hat.
2006 wird Sigmundskron mit dem "MMM Firmian" wieder für den Besucherverkehr geöffnet.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Robin Fedden, John Thomson - Kreuzfahrerburgen im Heiligen Land | Wiesbaden, 1959
  • Wolfgang Müller-Wiener - Burgen der Kreuzritter im Heiligen Land, auf Zypern und in der Ägäis | München, 1966
  • Friedrich Hild, Hansgerd Hellenkemper - Kilikien und Isaurien in Tabula imperii Byzantini, Band 5 | Wien, 1990
  • Robert W. Edwards - The fortifications of Armenian Cilicia | Washington, 1987
  • Hansgerd Hellenkemper - Burgen der Kreuzritterzeit in der Grafschaft Edessa und im Königreich Kleinarmenien | Bonn, 1976
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 15.08.2014 [SR]