QAL‘AT AL-MARQAB | BURG MARGAT
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Allgemeine Informationen
Wichtige Kreuzfahrerfestung. Neben dem Krak des Chevaliers die besterhaltenste Burg in Syrien.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 35°09'03.3" N, 35°56'58.5" E
Höhe: 350 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Informationen zur Anfahrt bitte den neuesten Reiseführern entnehmen.
Kostenlose Parkplätze unmittelbar unterhalb der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
im Sommer
täglich: von 9:00 - 18:00 Uhr
im Winter
täglich: von 9:00 - 16:00 Uhr
Dienstag: geschlossen
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Margat
Quelle: Lawrence, Th. E. - Crusader Castles, Revisted | Oxford, 1989
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Burg Margat befindet sich an einer Stelle, an das Gebirgsmassiv Djebel al Ansariye bis fast an die Küste heranreicht. Sie beherrschte die Küstenstraße von Tartus nach Latakia und bewachte die Flan-ke des Fürstentums Antiochia zur Grafschaft Tripolis. Die muslimische Enklave der Assassiden lag in unmittelbarer Nähe.

Eine erste Burg wurde 1062 von einem ansässigen Grundherrn errichtet. 1104 eroberte sie der by-zantinische Admiral Kantakuzenos bei einer Militärexpedition. 1116 übergab der damalige Burgherr Ibn Muhriz die Burg im Tausch an den Fürsten Roger von Antiochia. Renaud Masoier, ein wichtiger Parteigänger des Fürsten, erhielt die Burg als Lehen. Er begann eine gewaltige Burg auf dem Basalt-berg zu errichten. 1133 bis 1140 geriet die Anlage während der Auseinandersetzungen zwischen den Kreuzfahrerstaaten Antiochia und Tripolis vorübergehend wieder in muslimische Hand. 1140 konnte sich Renaud II. Masoier aber wieder in ihren Besitz setzen. 1157, 1170 und 1186 erlitt die Burg umfangreiche Schäden durch Erdbeben. Obwohl Renaud II. über umfangreiche Besitzungen verfügte, überstiegen die Kosten für die Unterhaltung der Burg und der Besatzung seine finanziellen Mittel. Er musste seinen Besitz Stück für Stück an den Johanniterorden veräußern. Nach seinem Tod 1185 verkaufte sein Sohn Bertrand die Burg schließlich am 1. Februar 1186 gegen eine jährliche Rente von 2000 Goldbyzantinern an den Johanniterorden.

Der Orden, auf der Höhe seiner Macht, setzte die Burg schnell wieder in den Verteidigungszustand. Als nach der Schlacht bei Hattin Sultan Saladin unmittelbar an der Burg vorbeizog, griff er sie nicht an. In den Jahren bis ca. 1205 wurde die bis heute erhaltene mächtige Festung errichtet. Sie galt als Hauptsitz des Johanniterordens und war Ausgangspunkt von vielen Militäroparationen zu Beginn des 13. Jh. Angriffe ihrer Gegner konnte sie jeweils abweisen. Um 1205 wurde ein Generalkapitel des Ordens auf der Burg abgehalten.

Mitte des 13. Jh. hatte sich die Situation geändert. Dem militärischen Druck des Mameluckensultans Baibars waren die Kreuzfahrerstaaten immer weniger gewachsen. Immer größere Teile des Territori-ums gerieten in mameluckische Hand. 1269 und 1270 konnten zwei Belagerungen durch Baibars Truppen noch abgewehrt werden. 1281 wurde der Mameluckenführer Balban al Tabbakhi beauftragt, Marqat zu erobern. Das 7000 Mann zählende Heer konnte wiederum abgewiesen werden.

Am 17.04.1285 erschien Sultan Qalaun, der Nachfolger Baibars, erneut mit einem mameluckischen Heer vor Marqat. Die Festung hielt dem Beschuss durch Wurfmaschinen fünf Wochen lang stand. Die Unterminierung der Mauern und Türme veranlasste die Verteidiger dann aber letztendlich zur Kapitulation. Nach dem Einsturz des so genannten Sporns, des südlichen Vorwerks des Donjons, am 23. Mai 1285 kapitulierten sie. Der Überlieferung zufolge hatte Qalaun den Johannitern die schon fertigen Minierungsstollen gezeigt und sie so von der Sinnlosigkeit einer weiteren Verteidigung überzeugt.

Nach der Eroberung beseitigte man schnell die Beschädigungen der Belagerung. Aufgrund ihrer strategischen Lage blieb die Festung sowohl in mameluckischer als auch in osmanischer Zeit eine der wichtigsten Anlagen des Landes. Bis ins 20. Jh. lag hier eine kleine türkische Garnison.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Baedecker - Syrien | Ostfildern, 2000
  • Biller, Thomas - Burgen in den Kreuzfahrerstaaten- vom Adelssitz zur "Festung" in Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Heft 1 | Halle/Saale, 1992
  • Burns, Ross - Monuments of Syria, I. B. Tauris Publishers | London, New York, 1999
  • Fedden, Robin & Thompson, John - Kreuzfahrerburgen im Heiligen Land | Wiesbaden, 1959
  • Hellenkemper, Hansgerd - Burgen der Kreuzritterzeit in der Grafschaft Edessa und im Königreich Kleinarmenien | Bonn, 1976
  • Kennedy, Hugh - Crusader castles - Cambridge Univ. Press | Cambridge, 1995
  • Lawrence, Th. E. - Crusader Castles, Revisted | Oxford, 1989
  • Müller-Wiener, Wolfgang - Burgen der Kreuzritter im heiligen Land | München, 1966
  • Reise Know-How | Bielefeld, 2000
  • Zöllner, Walter - Geschichte der Kreuzzüge | Berlin, 1983
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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