ZITADELLE VON BOSRA
 Weltweit | Asien | Syrien | Provinz Dar'a | Bosra

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Die Zitadelle wurde um ein antikes Amphitheater herum erbaut. Es handelt sich um ein einzigartiges Ensemble von hohem Besichtigungswert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 32°31'04.3" N, 36°28'54.0" E
Höhe: 848 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Die von Damaskus aus direkt nach Süden verlaufende Schnellstraße bis Höhe Deraa fahren. Dort auf die Landstraße in östliche Richtung wechseln.
Im Ort sind die historischen Stätten nicht zu verfehlen.
Parkplätze reichlich vorhanden.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
im Sommer:
täglich: von 8:00 - 18:00 Uhr
im Winter:
täglich: von 8:00 - 16:00 Uhr
Eintrittspreise
k.A.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Vor der Burg sind eine Reihe von Cafés oder Imbiß-Gelegenheiten vorhanden.
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Burg Yahmur
Quelle: Meinecke, M. & Aalund, & F. Korn, L. - Die Zitadelle, in Bosra- islamische Architektur und Archäologie, Orient-Archäologie 17 | Rahden- Leidorf, 2005
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Zitadelle der Stadt hat eine ungewöhnliche Geschichte. Ihre Ursprünge reichen in das späte 2. Jh. u. Z. zurück, als das römische Theater der Stadt mit bis zu 9000 Plätzen gebaut wurde. Nach Beendigung der Nutzung als Theater wurden zu umayydischer Zeit wahrscheinlich alle Portale zugemauert. Zu abbasidischer Zeit diente es lt. urkundlicher Überlieferung als Zufluchtsort. Ein regelrechter Ausbau zur Zitadelle erfolgte aber erst zu seldschukischer Zeit, nachdem diese 1076 Damaskus und Umgebung erobert hatten. Nach einer Bauinschrift wurden die beiden an den Ecken befindlichen Treppenhäuser zu Türmen (1/2) aufgestockt. Spätestens zu dieser Zeit werden alle Bauöffnungen, die dem neuen Wehrcharakter des Bauwerkes widersprachen, zugesetzt worden sein. 1147/48 erbaute man an der Südwestseite einen Turm (3). An der Nordwestecke wurde vermutlich ein Torturm errichtet, der heute nicht mehr vorhanden ist. Die Bauten zeigen typische Merkmale der Bauweise der Region um Bosra, dem Hauran. Zahlreiche Spolien deuten auf die Herkunft des Baumaterials aus der antiken Stadt hin. Weitere Umbauten an der Zitadelle sind zu vermuten, wurden aber von den darauffolgenden Bauphasen wieder getilgt.

Die zweite Ausbauphase der Zitadelle ab 1202/03 fällt in die Zeit der Konsolidierung des Ayyubidenreiches unter Saladins Bruder al-Adil Abu Bakr. In ausreichendem Abstand zum Theaterbau errichtete man insgesamt 8 Türme. Nach dem Tod al-Adils 1218 residierte sein Sohn as-Salih Ismail in Bosra. Die Zitadelle diente in der Zeit bis 1246 als herrschaftliche Residenz. Zu diesem Zweck wurde auch der Innenraum des Theaters ausgebaut. Um 1240 wurde dem Außenwall ein Glacis vorgeblendet.

Die Umbaumaßnahmen, die einem Neubau der Befestigung gleichkamen, stellen eine Zäsur im Befestigungswesen dar. Mit dem Aufkommen von besseren Steinschleudern wurden die Mauern stärker und niedriger gebaut, um diesem Angriffsmittel besser standhalten zu können. Das Schalenmauerwerk und die Wölbungstechnik weichen von der hauranischen Bauweise stark ab und lassen auf Damaszener Bauleute schließen.

Während des ersten Mongolensturms 1260 wurde die Zitadelle kampflos übergeben. Der Mamluckensultan Baibars ließ nach dem Sieg über die Mongolen und der Eroberung des Landes die geschleiften Brustwehren (Maschikuligalerie zwischen den Türmen 10 und 11) wieder instand setzen. Er legte eine Garnison in die Festung, die von nun an die Umgebung kontrollierte. Die Garnison bestand auch zu osmanischer Zeit fort und betrug noch 1897 mehrere 100 Mann. Im 20. Jh. hielt die syrische Antikenverwaltung den weiteren Verfall auf. 1946-1970 wurden alle mittelalterlichen Einbauten beseitigt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Baedecker - Syrien | Ostfildern, 2000
  • Burns, Ross - Monuments of Syria, I. B. Tauris Publishers | London, New York, 1999
  • Kennedy, Hugh - Muslim Military Architecture in Greater Syria from the Coming of Islam to the Ottoman Period in History of Warfare | Boston, 2006
  • Meinecke, M. & Aalund, & F. Korn, L. - Die Zitadelle, in Bosra- islamische Architektur und Archäologie, Orient-Archäologie 17 | Rahden- Leidorf, 2005
  • Reise Know-How | Bielefeld, 2000
  • Scheck, Frank Rainer & Odenthal, Johannes - Syrien | Köln, 2001
  • Thorau, Peter - Sultan Baibars I. von Ägypten. Ein Beitrag zur Geschichte des Vorderen Orients im 13. Jh., Tübinger Atlas des Vorderen Orients, Beiheft B 63 | Wiesbaden, 1987
  • Zöllner, Walter - Geschichte der Kreuzzüge | Berlin, 1983
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.11.2014 [CR]