TUOR
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Graubünden | Region Engiadina Bassa/Val Müstair | Scuol

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Allgemeine Informationen
Mittelalterlicher Wohnturm, seit dem 17. Jhdt. in ein Bauernhaus integriert. Vor allem auf der Nordseite des Hauses ist das ursprüngliche Mauerwerk über eine Höhe von drei Stockwerken noch sehr gut sichtbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46° 47' 42.84" N, 10° 18' 03.41" E
Höhe: 1196 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 818.480 / 186.660
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Der Hauptstrasse 27 das Unterengadin abwärts bis nach Scuol folgen. Der einstige Wohnturm steht in Scuol sot, dem unteren Ortsteil. Gebührenpflichtige Parkplätze und Parkhäuser im Zentrum. Vom grossen Dorfplatz am Fuss des Kirchhügels der nach Osten verlaufenden Gasse (Porta) folgen. Im dritten Häuserkomplex auf der linken Seite steht, bergseits von der Strasse abgewandt, der Tuor (Haus Nr. 26).
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Mit der Rhätischen Bahn bis zur Station Scuol-Tarasp. Von da zu Fuss oder mit dem Ortsbus nach Scuol sot.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Der Turm befindet sich in Privatbesitz – nur Aussenbesichtigung möglich.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Tuor (Scuol)
Quelle: Giovanoli, Diego – Siedlungsinventar Scuol: Die historischen Bauten von Scuol suot, Vih, Stradun und Clozza | Chur, 1988 | Nr. 26 | überarbeitet von O. Steimann, 2006
Historie
Eine für 1095 bezeugte Klostergründung durch Eberhard von Tarasp unterstreicht, dass Scuol bereits im Hochmittelalter zu den wichtigsten Orten im Unterengadin gehörte. Obwohl keine schriftlichen Hinweise auf eine lokal ansässige Adelsfamilie vorliegen, weisen Überreste massiver mittelalterlicher Steinbauten auf deren Existenz hin. Am besten erhalten ist der ganz einfach «Tuor» (Turm, rätoromanisch) genannte Wohnturm, der heute ins Haus Nr. 26 im unteren Dorfteil (Scuol sot) integriert ist.

Auf der Nordseite des Gebäudes gut sichtbar, ragt das mittelalterliche Mauerwerk mit Eckverbänden aus Tuffsteinen noch knapp drei Stockwerke hoch auf. An selbiger Fassade sind auch Reste des ursprünglichen Rasa-Pietra-Verputzes mit Fugenstrichen noch deutlich erkennbar. Wer den Turm erbaut und bewohnt hat, ist unbekannt. In Frage kämen allenfalls die in Zernez begüterte Familie Mor, die aus Zuoz im Oberengadin stammenden von Planta oder die Familie à Porta. Unklar ist auch, ob der Turm bei der Zerstörung von Scuol im Schwabenkrieg (1499) beschädigt und bereits damals umgestaltet wurde.

Während den Bündner Wirren wurde Scuol sot 1622 ein weiteres Mal eingeäschert. In die unmittelbare Zeit danach ist die Integration des Turmstumpfs in ein grösseres Bauernhaus zu setzen, denn Teile der Ausstattung des Hauses, beispielsweise mehrere Türen, reichen noch in diese Zeit zurück. In die mehr als 1 Meter dicken Turmwände wurden neue Fensteröffnungen gebrochen, auch die ursprünglichen Geschosshöhen wurden verändert. Über der Stubentüre ist die Jahreszahl 1753 eingeschnitzt: Damals wurden getäferte Wände und eine Bretterdecke eingezogen. Seither ist am ehemaligen Turm, der auch heute noch bewohnt wird, kaum etwas verändert worden.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 335
  • Clavadetscher, Otto P. / Meyer, Werner - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Schwäbisch Hall, 1984 | S. 220
  • Giovanoli, Diego – Siedlungsinventar Scuol: Die historischen Bauten von Scuol suot, Vih, Stradun und Clozza | Chur, 1988 | Nr. 26
  • Poeschel, Erwin - Das Burgenbuch von Graubünden | Zürich/Leipzig, 1930 | S. 280
  • Von Castelmur, Anton - Die Burgen und Schlösser Graubündens, III. Teil: Viamala, Schams, Schyn, Albulatal, Oberhalbstein, Bergell, Engadin | Basel, 1944 | S. 76
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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