SEEBURG
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Allgemeine Informationen
Wahrscheinlich im 13. Jhdt. errichteter Rundturm auf einem Hügel über dem gleichnamigen Quartier am östlichen Stadtrand von Luzern. Der mehrfach zerstörte Wehrbau, der ursprünglich einen hölzernen Aufbau trug, wurde 1962 umfassend saniert.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 03' 01.85" N, 08° 20' 34.95" E
Höhe: 488 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 668.720 / 211.450
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Luzern aus auf der Hauptstrasse in östlicher Richtung dem Seeufer entlang bis zum Verkehrshaus der Schweiz fahren. Dort beim Kreisel bergwärts die Bahnlinie unterqueren und beim folgenden Kreisel rechts in Richtung Meggen abbiegen. Die Strasse führt dem Hang entlang aufwärts und macht nach 600 Metern eine 180-Grad-Kehre (wenige Parkmöglichkeiten). Vom seeseitigen Strassenrand führt hier ein Pfad in wenigen Schritten zum Turm auf dem bewaldeten Burghügel.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Luzern mit der Buslinie 6 in Richtung Würzenbach bis zur Haltestelle Brüelstrasse. Hier auf die Buslinie 25 in Richtung Meggen umsteigen und bis zur Haltestelle Oberseeburg fahren. Von der Haltestelle etwa 100 Meter zurückgehen bis zur 180-Grad-Kehre der Kreuzbuchstrasse, wo der Pfad zur Burg nach Süden abzweigt.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Der Turm befindet sich in Privatbesitz und kann nur von aussen besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Seeburg
Quelle: Gezeichnet von O. Steimann, 2010
Historie
Ob es sich beim Turm Seeburg um den Überrest einer kleinen Burganlage oder um einen spätmittelalterlichen Wachturm handelt, ist umstritten. Das Mauerwerk aus gebrochenem Sandstein und Granit weist Ähnlichkeiten mit anderen Rundtürmen der Region auf, die im 13. Jhdt. entstanden – beispielsweise dem Bergfried der Burg Schauensee bei Kriens. Die Seeburg liegt auf einem Hügel, rund 50 Meter über dem Vierwaldstättersee. Auf dem höchsten Punkt des Areals steht der heute noch 12 Meter hohe Turm mit einem Durchmesser von 8,2 Metern. Die Mauerstärke beträgt am Fundament rund 2,8 Meter. Gegen den See hin weist das Gelände zwei Terrassen auf, wo einst Nebenbauten gestanden haben könnten. Von einem im 19. Jhdt. erwähnten Burggraben findet sich heute keine Spur mehr.

Möglicherweise entstand die Seeburg im Zusammenhang mit der ersten Stadtbefestigung Luzerns als Vorposten gegen Osten. Vielleicht handelt es sich aber auch um eine kleine Burg habsburgischer Ministerialen. Auf Letzteres deutet der erste Hinweis auf die Besitzverhältnisse hin: Um die Mitte des 14. Jhdts. befand sich die Anlage als Lehen der Benediktiner im Hof zu Luzern in den Händen von Ritter Hartmann VIII. von Baldegg, einem habsburgischen Dienstmann. Erstmals direkt genannt wird sie allerdings erst 1379. In welchem Zusammenhang der 1424 in Luzern eingebürgerte Hensli von Seeburg mit dem Turm stand, ist ungeklärt.
1520 soll die Seeburg zerstört worden, aber noch im gleichen Jahr wieder aufgebaut worden sein. Von da an diente der Turm als Hochwacht, und 1522 verkauften ihn die Benediktiner an Jakob von Hertenstein zu Buonas. 1548 wechselte er in den Besitz der Familie von Sonnenberg. Er wurde damals auch «rotes Türmlin» genannt und gehörte zum Gut Vorder-Seeburg am Fuss des Burghügels.

Bis ins 16. Jhdt. war der Turm, der einen vorkragenden hölzernen Aufbau trug, nur über eine gedeckte Aussentreppe und einen 7,5 Meter über Boden gelegenen Hocheingang zugänglich. 1570 brach man eine ebenerdige Türe aus, und um 1577 wurde durch den damaligen Besitzer, Jost Holdermeyer, im Innern ein «Sommergemächlein» eingerichtet. Die Stadt Luzern stellte allerdings die Bedingung, dass ihr der Turm in Notzeiten immer zur Verfügung zu stehen habe.

Mehrfach wurde die Seeburg von Blitzen getroffen, welche das Dach des Turms stark beschädigten. 1704 wurde es ganz entfernt, was den Zerfall des Gebäudes beschleunigte. 1847 wollte der damalige Eigentümer, Mauritz Baumgartner aus Malters, den mittelalterlichen Bau ganz abbrechen lassen, um Baumaterial für eine Scheune zu gewinnen. Doch der Historische Verein der Fünf Orte konnte dies unter Berufung auf die Regelung von 1577 verhindern. Trotzdem wurden im 19. und 20. Jhdt. noch mehrere Versuche unternommen, die baufällige Ruine zu beseitigen. Abhilfe schuf eine 1962 vorgenommene Totalsanierung. Das Mauerwerk wurde ausgebessert und im Innern eine neue Wendeltreppe eingebaut.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin 1995 | Nr. 419
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 5: Luzern, Zug | Kreuzlingen, 1969 | S. 94-96
  • Heinemann, Franz - Die Burgen und Schlösser des Kantons Luzern | Basel, 1929 | S. 77-78
  • Reinle, Adolf - Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Bd. II: Die Stadt Luzern, II. Teil | Basel, 1954 | S. 252-253
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    k.A.
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