SCHWARZER TURM
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Allgemeine Informationen
Gut erhaltene, mächtige Turmburg aus dem späten 12. Jhdt. am nördlichen Rand der befestigten Altstadt von Brugg, direkt an der Aare-Brücke. Der durch die Grafen von Habsburg errichtete Bau wurde 1535 aufgestockt, die beiden Bauphasen sind am Mauerwerk gut ablesbar.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 29' 09.49" N, 08° 12' 23.34" E
Höhe: 341 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 657.870 / 259.750
Kontaktdaten
Tourismus Region Brugg | Badenerstrasse 13 | CH-5200 Brugg
Tel: +41 (0)56 560 50 00 | E-Mail: info@bruggregio.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Brugg liegt an der Kantonsstrasse 5 im Tal der Aare, unmittelbar vor deren Zusammenfluss mit Reuss und Limmat. Der Schwarze Turm befindet sich am nördlichen Rand der befestigten Altstadt bei der Aarebrücke. Parkmöglichkeiten beim Bahnhof oder rund um die Altstadt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Brugg ist von allen umliegenden Städten per Bahn gut erreichbar. Der Schwarze Turm liegt nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt.
Wanderung zur Burg
Brugg liegt am Aargauer Weg und am Jura-Höhenweg.
Öffnungszeiten
Die Turmburg kann nur auf einer Führung besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
für Aussenbesichtigung möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Schwarzer Turm
Quelle: Stettler, Michael / Maurer, Emil - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg | Basel, 1953 | S. 263 | überarbeitet von O. Steimann, 2014
Historie
Der Schwarze Turm zu Brugg ist, wie die Stadt selbst, eine Gründung des Hauses Habsburg, dessen Stammburg nur wenige Kilometer weiter südwestlich auf dem Wülpelsberg steht. Der Bau misst im Grundriss 9,4 Meter im Quadrat bei einer maximalen Mauerstärke von 2,4 Metern. Während die frühe Forschung von einer Errichtung in spätrömischer oder karolingischer Zeit ausging, datiert man das Bauwerk heute ins späte 12. Jhdt. Allerdings wurden im Turmsockel tatsächlich viele römische Mauerquader in Zweitverwendung verbaut, vermutlich herbeigeschafft aus dem nahen Windisch/Vindonissa. Der alte ebenerdige Eingang, gekrönt von einem römischen Tympanon, befindet sich auf der Nordseite.
Als Bauherr des Turms wird Graf Albrecht III. von Habsburg († 1199) vermutet. Die erste schriftliche Erwähnung stammt allerdings erst aus dem Jahr 1238, als der «turn ze Brugge» in einem Schiedspruch dem Grafen Albrecht IV. zugeschlagen wurde. Die Habsburger sicherten mit der Turmburg die wichtige Brücke, auf der vermutlich seit römischen Zeiten Personen und Güter auf dem Weg zwischen Rhein und Alpen die Aare überquerten. Brugg, das sie mit einem Stadt- und Marktrecht ausstatteten, diente ihnen vielfach als Residenz.

1415 fielen Stadt und Turm bei der Eroberung des Aargaus an die Berner und verloren in der Folgezeit stark an Bedeutung. 1444, im Alten Zürichkrieg, wurde der Ort zudem von den österreichtreuen Rittern Hans von Rechberg und Hans und Thomas von Falkenstein zerstört. Die Befestigungsanlagen der Stadt nahmen damals grossen Schaden — vermutlich auch der Schwarze Turm.

1535 veranlasste die Stadt einen Umbau des mittelalterlichen Bauwerks. Das Dach und die obersten Mauern wurden abgebrochen und anschliessend aus Tuffsteinen neue Stockwerke aufgemauert. Der Turm erhielt damit seine heutige Höhe von 25,5 Metern. Der Unterschied zwischen dem romanischen Mauerwerk (bis in 13 Meter Höhe) und dem frühneuzeitlichen ist von Auge gut erkennbar. 1575 wurde der Turm mit einer Sonnenuhr ausgestattet und zwei Jahre später an ihn anlehnend das Rathaus der Stadt erbaut. Von 1846 bis 2006 diente der Schwarze Turm, der in Wappen und Siegel schon früh als Wahrzeichen von Brugg hervorgehoben wurde, als Gefängnis. Er wurde 1999 im Rahmen einer Fassadensanierung baugeschichtlich untersucht.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente
Literatur
  • Bitterli, Thomas - Schweizer Burgenführer, mit Einschluss des Fürstentums Liechtenstein | Basel/Berlin, 1995 | Nr. 12
  • Bosch, Reinhold - Die Burgen und Schlösser des Kantons Aargau | Aarau, 1949 | S. 42-44
  • Frey, Peter - Die Burgen des Kantons Aargau: Mittelalterliche Adelssitze | Brugg, 2023 | S. 112-113
  • Hauswirth, Fritz - Burgen und Schlösser der Schweiz, Bd. 3: Aargau | Kreuzlingen, 1967 | S. 53-54
  • Lipski, Eli / Locher, André - Schlösser der Schweiz | Bern, 2013 | S. 173
  • Meyer, Werner (Red.) - Burgen der Schweiz, Bd. 8: Kantone Luzern und Aargau | Zürich, 1982 | S. 58
  • Motschi, Andreas - Neues zu alten Bausteinen: Beobachtungen am Schwarzen Turm von Brugg | In: Brugger Neujahrsblätter, 111. Jhg. | Brugg, 2001 | S. 123-134
  • Reicke, Daniel - «von starken und grossen flüejen»: Eine Untersuchung zu Megalith- und Buckelquader-Mauerwerk an Burgtürmen im Gebiet zwischen Alpen und Rhein [Schweizerische Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 22] | Basel, 1995 | S. 119-121
  • Stettler, Michael / Maurer, Emil - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. II: Die Bezirke Lenzburg und Brugg | Basel, 1953 | S. 271-275
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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