BURGSTELLE RÜTI (ALTORF)
 Weltweit | Europa | Schweiz | Kanton Zürich | Bezirk Pfäffikon | Fehraltorf

Klicken Sie in das Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Allgemeine Informationen
Ehemalige Holz- und Erdburg (Motte) mit aussergewöhnlich gut erhaltenem Wall- und Grabensystem. Auf dem eigentlichen Burghügel sind keine baulichen Überreste erkennbar. Zu Name und Geschichte fehlen zuverlässige Angaben.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 23' 03.58" N, 08° 44' 21.91" E
Höhe: 532 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 698.220 / 248.980
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Am Burghügel befindet sich ein Pistolenschiessstand. Bei Schiessbetrieb ist das Betreten des Burgareals lebensgefährlich und streng verboten!
Anfahrt mit dem PKW
Fehraltorf liegt 15 km östlich von Zürich an der Hauptstrasse zwischen Illnau-Effretikon und Pfäffikon. Im Dorfzentrum der Strasse in Richtung Gutenswil bis zum Ortsteil Rüti folgen. Hier zweigt in südlicher Richtung der Burg-Weg ab, der nach 400 Metern an der Burgstelle vorbeiführt. Kostenlose Parkplätze bei der Infotafel zur Burg neben dem Schützenhaus.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Bahnhof Fehraltorf oder ab Bahnhof Uster mit der Buslinie 827 bis Fehraltorf, Schützenhaus. Von hier führt ein Feldweg in nordwestlicher Richtung zur rund 500 Meter entfernten Burgstelle.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
jederzeit frei zugänglich, ausser bei Schiessbetrieb
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht möglich
Bilder
Klicken Sie in das jeweilige Bild, um es in voller Größe ansehen zu können!
Grundriss
Grundriss Rüti
Quelle: gezeichnet von O. Steimann, 2009
Historie
Das Wall- und Grabensystem der Burgstelle Rüti bei Fehraltorf gehört zu den am besten erhalteten Anlagen dieser Art im Kanton Zürich. Auf einem Gelände von 80 x 60 Metern umgeben drei ovale Gräben und drei Wälle den zentralen Burghügel. Obwohl durch einige neuzeitliche Eingriffe gestört, lässt sich die Anlage in ihrer Gesamtheit nach wie vor gut erfassen. Insbesondere auf der Westseite, wo der ehemalige Zugang zur Anlage vermutet wird, sind die Annäherungshindernisse noch sehr gut erhalten.
Da eine wissenschaftliche Untersuchung bislang ausgeblieben ist, kann das ehemalige Aussehen der Burg nur im Vergleich mit ähnlichen Anlagen skizziert werden. Auf dem rundum recht steil abfallenden, 8 Meter hohen Burghügel stand vermutlich ein Wohnturm aus Holz und Fachwerk. Die Fläche östlich davon bot Platz für Ökonomiegebäude. Der innerste der drei Wälle war wohl mit einer Palisade bewehrt, während die beiden äusseren Gräben früher mit Wasser gefüllt gewesen sein sollen.

Der Flurname Rüti wird vom Wort «rüüte» abgeleitet, welches das Ausgraben von Wurzelstöcken beim Roden bezeichnet. Es ist naheliegend, dass die Burg, deren eigentlicher Name nicht überliefert ist, einst Mittelpunkt einer kleinen Rodungsherrschaft war. Der Burgentypus weist auf eine Gründung im 10. oder 11. Jhdt. hin, schriftliche Quellen zu den Erbauern oder Bewohnern liegen aber keine vor. Der benachbarte Hof Rüti wird 1317 erstmals erwähnt; damals war die Burg wohl längst zerfallen.

Der Chronist Johannes Stumpf berichtet 1548, dass es bei Altorf (früherer Name von Fehraltorf) «etwan ein lustig Burgstal in der Ebene gehept hat mit zweyen wassergraben und einem trocknen Graben umbzogen». Die Burg sei allerdings bis auf den Grund zerstört und auf dem Hügel stehe nun ein Bauernhaus. Auch auf der Zürcher Landkarte von Hans Conrad Gyger aus dem Jahr 1667 ist die Anlage als «Burg Altorff» verzeichnet. Im 19. Jhdt. hielt man sie hingegen für ein vorgeschichtliches Erdwerk, ein «Wasserrefugium». Im Herbst 1899 wurde ein Sondierschnitt durch die Wälle und Gräben angelegt, doch stellte man die Untersuchung mangels Funden bald wieder ein. Nur im äussersten Wall stiess man auf ein zwei Meter dickes Gefüge aus Holz und grossen Steinen.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafel bei der Burg
Literatur
  • Gubler, Hans Martin - Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Bd. III: Die Bezirke Pfäffikon und Uster | Basel, 1978 | S. 76
  • Wild, Werner - Holzburg Rüti | In: Böhmer, Roland et al. (Hg.) - Vom Grabhügel zur Ökosiedlung: Zürcher Baugeschichten [Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Bd. 74] | Zürich, 2007 | S. 102-103
  • Zeller-Werdmüller, Heinrich - Zürcherische Burgen | In: Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, 48./49. Jhrg. | Zürich 1894-1895 | S. 297
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
zurück nach oben | zurück zur letzten besuchten Seite Download diese Seite als PDF-Datei
Alle Angaben ohne Gewähr! | Die Bilder auf dieser Webseite unterliegen dem Urheberrecht! | Letzte Aktualisierung dieser Seite: 09.09.2016 [OS]