STADTBEFESTIGUNG AARBURG
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Quelle: Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 248
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Allgemeine Informationen
Der Landstreifen zwischen dem Felsriegel der Aarburg und der Aare wurde im frühen 14. Jhdt. durch die Habsburger befestigt. Zunächst entstand bei der heutigen Brücke ein Sperrbezirk mit einem kleinen Adelssitz und zwei Toren. Wenige Jahre später wurde das ummauerte Städtchen erbaut. Seit einem Grossbrand im Jahr 1840 sind davon aber nur noch wenige Reste erkennbar: Das ins ehem. Pfarrhaus integrierte südöstliche Tor und einige kurze Abschnitte der Stadtmauer beim Rathaus.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47° 19' 18.00" N, 07° 53' 56.20" E
Höhe: 405 m ü. M
Topografische Karte/n
Schweizer Landeskarte: 634.800 / 241.300
Kontaktdaten
Gemeinde Aarburg | Tourist Office Aarburg | Einwohnerdienste | Rathaus, Städtchen 37 | CH-4663 Aarburg
Tel: +41 (0)62 787 14 14 | E-Mail: einwohnerdienste@aarburg.ch
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Die Autobahn A1 bei der Ausfahrt Aarburg verlassen und in nördlicher Richtung auf der Hofmattstrasse bis ins Zentrum von Aarburg fahren. Parkplätze im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Ab Olten und ab Langenthal regelmässige Bahnverbindungen nach Aarburg-Oftringen. Vom Bahnhof ist die Altstadt zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar.
Wanderung zur Burg
Aarburg liegt am Fernwanderweg ViaGottardo.
Öffnungszeiten
ohne Einschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Die «Alte Post», das älteste Gebäude der Stadt, ist heute ein Gasthof.
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
möglich
Bilder
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Grundriss
Grundriss Stadt Aarburg
Quelle: Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 14 | bearbeitet und ergänzt von O. Steimann, 2014
Historie
Unterhalb der im 12. Jhdt. errichteten Aarburg entstand wohl bereits im 13. Jhdt. eine kleine Ansiedlung. Entgegen Annahmen der älteren Forschung existierte damals aber noch keine Stadt. Erst nachdem die Aarburg 1299 von den Grafen von Frohburg an die Habsburger veräussert worden war, begann man damit, den Landstreifen zwischen Burgfels und Aare zu befestigen.
Bauhistorische Untersuchungen haben ergeben, dass um 1312 an der schmalen Stelle zwischen Kirche und heutiger Aarebrücke ein Sperrbezirk mit zwei Toren eingerichtet wurde. Das nördliche Tor befand sich unmittelbar neben einem stattlichen zweiteiligen Gebäude, dessen Kernbestand noch heute im Haus «Alte Post» enthalten ist. Spuren der einstigen Innenausstattung lassen darauf schliessen, dass es sich um einen Adelssitz gehandelt haben muss. Möglicherweise wohnte hier die Ritterfamilie Kriech, die 1327 den Zoll zu Aarburg als habsburgisches Pfand erhielt und später auch die Burg verwaltete.
Das südöstliche Tor des Sperrbezirks ist heute noch erhalten, allerdings wurde es 1726 in die neue Amtsschreiberei integriert, die ab 1798 als Pfarrhaus diente. Die Aussenseite des Tors bildet heute den Hauseingang. Die Innenseite ist vermauert, der unverputzte Torbogen aber noch erkennbar.

1330 wird Aarburg erstmals als Stadt erwähnt. Unter habsburgischer Herrschaft war nördlich des Sperrbezirks eine dreieckige befestigte Siedlung entstanden, deren nördlicher Ausgang durch einen Torturm gesichert wurde. Sie war von einer Stadtmauer umgeben, die vom Sperrbezirk der Aare entlang nach Norden verlief, nach rund 150 Metern scharf abbog und unterhalb des Bergfrieds an den Burgfelsen stiess. In den Schriftquellen wird auch ein Graben erwähnt.
Im engeren Sinn war Aarburg nie eine Stadt, denn es wurde nie mit einem Stadtrecht ausgestattet. Zusammen mit den umliegenden Dörfern bildete es eine Gerichtsherrschaft, die dem jeweiligen Burgherrn unterstand. Daran änderte sich auch nichts, als die Aarburg 1415 durch die Berner erobert wurde. Auf Abbildungen aus dem 16. und 17. Jhdt. wirkt das Städtchen denn auch mehr wie eine Vorburg unter der eindrücklichen Festung, und weniger wie eine eigenständige bauliche Einheit.

1840 kam es in Aarburg zu einem verheerenden Brand, dem etliche Bauten im Sperrbezirk, zwei von drei Häuserreihen im Städtchen sowie das nördliche Tor zum Opfer fielen. Das Quartier wurde danach in stark veränderter Form wieder aufgebaut. Von der Stadtmauer sind seither nur noch wenige Abschnitte erhalten. Die meisten davon sind in die Häuserzeile am Aareufer integriert. Der am besten erkennbare Rest befindet sich auf der Nordwestseite der Altstadt neben dem Rathaus.
Quellen: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente, inkl. Infotafeln in der Altstadt
Literatur
  • Frey, Peter - Der Kernbau der alten Post in Aarburg: ein neuentdeckter Adelssitz | In: Archäologie der Schweiz, Bd. 12/Heft 2 | Basel, 1989 | S. 78-85
  • Institut für Denkmalpflege der ETH Zürich (Hg.) - Stadt- und Landmauern, Bd. 2: Stadtmauern in der Schweiz | Kataloge, Darstellungen | Zürich, 1996 | S. 14-15
  • Stettler, Michael - Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. I: Die Bezirke Aarau, Kulm, Zofingen | Basel, 1948 | S. 247-257
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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