BURG ÖRESTEN | CORONES SLOTT
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Lóven Christian – Borgar och befästningar i det medeltida Sverige | Stockholm, 1999
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Während des Mittelalters lag zwischen Halland und Västergötland (historische Provinz) die Reichsgrenze zwischen Schweden und Dänemark. Händler waren hauptsächlich auf den Hauptwegen von Dänemark nach Schweden unterwegs, in gleicher Weise versuchten auch kriegerische Truppen von Halland nach Västergötland einzufallen. Da die Wege wichtig waren und es nur wenige gab, wurden diese hart umkämpft.

Während des Mittelalters gab es drei Hauptwege von Halland nach Västergötland:
Ätrastigen: Weg entlang/über den Fluss Ätran. Wird auch der Reitweg (Ridvägen, Redväg) genannt.
Viskastigen: Weg entlang/über den Fluss Viskan.
Danska vägen (der dänische Weg), war der Küstenweg von Nord Halland durch Schweden weiter über den Fluss Göta bis nach Norwegen.
Der Weg Ästran (Ridvägen), ist im Wesentlichen der mittelalterliche Weg bis heute erhalten geblieben und erstreckt sich von Falkenberg (Halland) vorbei an Gunnarp, Mårdaklev, Kindahus, Tranemo und vorbei an der Festung Opensten Richtung Ulricehamn.
Das waren strategisch wichtige Wege für Schweden, so das Festungen entlang der Hauptwege, an den strategisch effektivsten Punkten, errichtet wurden. Um unter Umständen die Wege zu sperren. Entlang der Hauptwege von Ätran und Viskan wurde mehrere Burgen im südlichen Västergötland errichtet:

Am Fluss Ätran liegen Kindahus, Opensten und das sogenannte Schloss Vist.
Entlang des Viskan Hauptweges liegen Öresten, Kinnaborg und Berghem (Lage der Burg ist bestimmt, keine sichtbaren Reste).
An dem dänischen Weg liegt die schwedische Burg Gullberg (heute die Schanze Lejonet, Teil der Stadtmauer von Göteburg).
Lage -
Nutzung k.A.
Bau/Zustand Nach der Zeichnung von Paul Dolnstein von 1502 wird der Name der Burg nicht genannt und die Angaben, dass die Burg 30 km von der Alten Älvsborg liegt, stimmen nicht überein. Aber die Ereignisse lassen keinen Zweifel daran, dass es sich bei der Zeichnung um die Burg Öresten handelt. Die Zeichnung zeigt die Burg von Südwesten mit einem Torhaus mit Fallgitter. Eine Vorburg ist mit einer Ringmauer und einem Wehrgang umgeben. Drei Flankierungstürme sind zu sehen, zwei davon sind viereckig und nach innen geöffnet mit zwei Etagen und einer Schiessscharte. Der dritte Turm ist rund mit einem Dach drauf.
Die Hauptburg besitzt nach links einen hohen runden Turm mit Schiessscharten unter dem Dach. Nach rechts steht ein viereckiges Gebäude mit Schiesscharten in den untersten Etagen, darüber befinden sich drei große Fenster und zwei Giebel unter dem Dach und ein Schornstein. Das Gebäude war vermutlich der Palas.
Zwischen dem Palas und dem linken Rundturm befindet sich eine Mauer mit einem weiteren Tor, vermutlich der Zugang zur Hauptburg. Die Hauptburg besteht aus einem Gebäude mit mindestens zwei Etagen und einem viereckigen Turm.
Im Unterschied zur der Zeichnung der Alten Älvsborg ist, dass die Burg Öresten kein Holz aufweist.
Nach den Ausgrabungen von 1949 durch Nils Lagerholm kann gefolgert werden, dass die Zeichnung von Dolnstein nicht stimmt. Vermuted, warum Dolnstein eine gemauerte Burg zeichnete und keine Holzburg, wird, daß die Burg vermutlich mit Lehm verputzt worden war und von einem weiteren Abstand zur Burg sieht der Lehmputz wie Stein aus. Ein mit Lehm verputztes Holzhaus widersteht einem Feuer länger und es ist schwerer an der Mauer hochzuklettern. Diese Technik ist aus England bekannt.
Von einer kleineren Mauer in der südöstlichen Ecke wird angenommen, daß es sich um den viereckigen Turm der Hauptburg handfelt. Nördlich davon weisen Funde auf ein Magazin mit einer Mühle, welches aber nicht aus der Zeichnung von Dolnstein hervorgeht. Längsüber den Burgplatz im Süden weisen Funde auf ein 5m breites Holzhaus hin. Im Westen lag ein gemauertes Haus und nördlich davon lag ein mit Lehm verputztes Blockhaus. Weitere Funde waren Ziegel und Lehmreste auf der Hauptburg, auf der Vorburg wurden keine weiteren Funde gemacht. Weitere Ausgrabungen ergaben keine Aufschlüsse und Übereinstimmungen mit der Zeichnung von 1502, so müssten tiefere Ausgrabungen gemacht werden.

Weitere Vermutungen gehen davon aus, daß in Dolnsteins Zeichnung der Ausbau von mehreren Bauphasen gezeigt wird. Die Hauptburg und der Rundturm sind daraufhin der ältere Teil und die Ringmauer der Vorburg und Flankierungstürme sind jüngeren Datums. Die Ringmauer war vermutlich aus Stein, aber die Gebäude waren aus Holz.
Typologie Höhenburg
Sehenswert
  • Lage
  • Architektur
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 57°27'50.9"N 12°37'57.8"E
Höhe: 56 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
nicht verfügbar
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Feuchtgebiet, festes Schuhwerk von Vorteil.
Das Gebiet um die Burg herum wird auch zur Tierhaltung (z.B. Schafe, Ziegen, Rinder...) genutzt.
Anfahrt mit dem PKW
Von der 41, Richtung Örby auf die 156, abfahren . Ca. 200m nach der Abfahrt den Beschilderungen zur Burg Öresten folgen.
Parkplatz an der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Beschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Die Besichtigung mit Kindern ist unproblematisch.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Eine Besichtigung durch Rollstuhlfahrer ist nicht möglich.
Bilder
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Grundriss
Burg Öresten
Quelle: Lóven Christian – Borgar och befästningar i det medeltida Sverige | Stockholm, 1999
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Mitte des 14.Jh. war Västergötland hart umstritten. Von 1350 begann der Aufstand gegen den schwedischen König Magnus Eriksson. Mit der Hilfe von Mecklenburg wurde der König am Ende abgesetzt. Die Mecklenburger regierten während des Bürgerkriegs das östliche und zentrale Västergötland. Zur gleichen Zeit kommen die Dänen in den Besitz von Gotland und großer Teile von Småland. In Västergötland kamen Sie unter anderem in den Besitz der Hundertschaften Kind und Mark.
1370 Bei der ersten Erwähnung der Burg Öresten 1370 war die Verwaltung in Händen des dänischen Reichsrats/Hauptmanns Tyke Pöder. Die Burg dürfte aber schon einige Jahre vorher existiert haben. Dänemark hatte die Hundertschaft seit 1366 in seinem Besitz. Unklar ist, wer die Burg errichtet hat. Ob die Dänen die Burg errichtet oder wiederaufgebaut haben. Laut der Ålholmstraktaten Chronik gehörte die Burg zu Schweden und war als schwedische Grenzburg gegen den Verlust von Skäne errichtet worden, um das Fahrwasser/Handelswege nach Halland kontrollieren zu können. Vom strategischen Gesichtspunkt hätte die Burg dann aber in die Richtung Nissan (südlich) oder Ätran (nördlich) errichten werden müssen.
1378 war die Burg ein weiteres Mal in der Hand von Tyke Pöders.
1388 Danach ging die Burg aus unbekanntem Grund an Bo Jonsson (Grip). 1384 wurde die Burg mit in sein Testament aufgenommen. Nach dem Tod von Bo Jonsson (Grip) ist der Vogt weiterhin auf der Burg. 1388 ging die Burg in den Besitz von Königin Margareta und wurde somit eine der schwedischen Königsburgen.
1434 Nach den Karls Chroniken wurde Öresten 1434 an Engelbrecht übergeben und niedergebrannt. Danach setzte der Verfall der Burg ein.
1434 Öresten wurden vermutlich ihrem Schicksal nach dem Engelbrecht-Aufstand (Aufstand der Bauern gegen den dänischen Unions-König Erich v. Pommern unter der Leitung von Engelbrekt Engelbrektsson ) 1434 überlassen, bis König Karl Knutsson (Bonde) Weihnachten 1448 den Wiederaufbau beauftragte. Die Bauarbeiten gingen vermutlich über mehrere Jahrzehnte. Burg Öresten hatte ihre militärische Bedeutung verloren. Allerdings wurde mit den Reparationsarbeiten nicht vor 1456 begonnen, laut der Sture Chronik, mit der Beschreibung "byggia ørasteen" der Bau von Öresten.
1469 wurde von weiteren Bauarbeiten beschrieben.
1470 Im Jahre 1470 hat ein dänisches Herr die Burg belagert und erobert.
1502 wird Öresten von demselben dänischen Feldzug angegriffen, welcher zuvor die alte Älvsborg (Gamla Älvsborg) stark beschädigt hatte. Der deutsche Landesknecht Paul Dolnstein (in dänischem Dienst) zeichnet die Ereignisse der Schlacht bei der Burg Öresten auf, wie zuvor bei der Älvsborg.
1520 wurde die Burg wieder aufgebaut, da Schweden einen Angriff von Dänemark (Halland, heute Schweden) aus erwartete.
1521 Nach der Union und nach einem Beschluss von 1521 sollte Öresten zerstört werden. Die Bauernschaft in der Hundertschaft Mark bezahlte 100 Ochsen an die Krone und kaufte damit die Burg frei. In der zweiten Hälfte des 16.Jh. war die Burg Öresten eine Freiherrschaft, aber nichts weist auf einen Wiederaufbau hin.
1949 erfolgten archäologische Ausgrabungen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Lóven Christian – Borgar och befästningar i det medeltida Sverige | Stockholm, 1999
  • Andersson Stina, Hall Berit, Öborn Gösta - Borgar från forntid och medeltid i Västsverige. Arkeologi i Västsverige 5 | Kungälv, 1992
  • Theliander Cleas - Det medeltida Västergötland - en arkeologisk guidebok | Riga, 2004
  • Törnquist Leif - Svenska borgar och fästningar. En historisk reseguide | Värnamo, 2007
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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