BURG KAMMERSTEIN | BURG NIEDER-KAMMERN
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Allgemeine Informationen
Obwohl die Burg wahrscheinlich schon im 16. Jahrhundert aufgegeben wurde, ist sie noch verhältnismäßig gut erhalten. Vermutlich ist der entlegene Standort und vor allem die exponierte Lage der Hauptburg der Grund dafür, dass es zumindest keinen größeren Missbrauch als Steinbruch gegeben hat. Allerdings wäre es jetzt aber höchste Zeit für eine Revitalisierung, bzw. eine maßvolle Restauration der Mauerkronen und der noch vorhandenen Gebäudeteile. Denn mittlerweile sind, auch für den Laien gut erkennbar, große Mauerteile extrem einsturzgefährdet. Zusätzlich wurde der an höchster Stelle stehende Bergfried, zugleich auch der kleinste in Österreich, zu einem wetterfesten Hochsitz für Jäger degradiert! Nur etwa 1 Kilometer westlich und 300 Meter höher (am Kamm der Gföhler Wand) befinden sich, die ebenfalls noch ungesicherten Reste der Burgruine Ehrenfels, auch Ober-Kammern genannt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47°24'07.4" N, 14°53'09.4" E
Höhe: 997 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Ungesicherte, stark verfallende Burgruine. Stellenweise Absturzgefahr!
Anfahrt mit dem PKW
Von Stankt Michael (A3 teilw. gebührenpflichtig) nach Norden in Richtung Liezen. In Kammern beim Feuerwehrrüsthaus links in die Straße "Karl im Hof" bis zum Fahrverbot.
Nur eingeschränkte Parkmöglichkeiten.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
Von der Forststraße, bis über den Bach, dann rechts dem Schild "zur Ruine" folgen. Die Geh-Zeit beträgt ca. 30 Minuten (Von dort weitere 30 Minuten bis zur Ruine Ehrenfels).
Öffnungszeiten
Besichtigung jederzeit möglich.
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Kammerstein
Quelle: Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
1138 Die Vollfreien von Kammern ("Chammern") sind die Erbauer, sowie die Besitzer der Burg und stammen ursprünglich von den Vollfreien von Aich im Ennstal ab.
1150 Ein Markwart von Kammern (nennt sich auch von Ruchendorf) wird erwähnt, sowie noch ein Altmann und Hardwig von Kammern. Seit dieser Zeit waren die Burgen Kammerstein (Nieder-Kammern) und Ehrenfels (Ober-Kammern) bereits in einer Hand vereinigt.
1165 Der Vollfreie Hertwich von Kammern, der sich auch von Aich nannte, widmet sich seiner Güter im Liesingtal. Eine große Anzahl von Hertwichs Dienstmannen nennen sich ebenfalls von Kammern.
1278 Wulfing von Kammern wird zusammen mit seinem Bruder Otto, unter den hervorragendsten Ministerialen genannt. Sie sind im Besitz von Kammern und nennen sich auch von Ehrenfels.
1292 Wulfing von Ehrenfels stellt sich auf die Seite der Gegner von Herzog Albrecht I. (Adelsaufstand gegen den Herzog) und lässt die Truppen des Erzbischof in seine Feste Unter-Kammern.
1373 Es ist das letzte Mal das ein Dienstmann auf Ober-Kammern (Ehrenfels) namentlich genannt wird.
1424 Nach dem Tod von Hans von Ehrenfels, der letzte seines Stammes, erben die Neffen Leopold, Konrad und Hans von Kraig, neben den Gütern auch die Burgen.
1428 Die Brüder schießen über die Erbfolge einen Vertrag und setzten von nun an verschiedene Verwalter ein.
1430 Zum letzten Mal wird ein "Pfleger auf dem Nieder Haus zu Kammern" genannt, danach heißt es meist nur mehr Haus Kammern. Ober-Kammern war da vermutlich bereits schon vor einiger Zeit verlassen worden.
1460 Wolfgang von Kraig verkauft seine Herrschaften an Hans Suessenheimer, der diese kurz danach an Kaiser Friedrich III. weiterverkauft. Es werden wieder häufig wechselnde Verwalter eingesetzt.
1510 Zur Finanzierung des venezianischen Krieg wird das "Gschloss und Gericht Cammern" an Franz von Dietrichstein verpfändet.
1528 König Ferdinand I., zugleich Erzherzog von Österreich, verkauft die Herrschaft an den späteren Pfandbesitzer Sigmund von Dietrichstein.
1542 Die Erben Siegmunds von Dietrichstein berichten: "Das Gschloss Camerstein ist gar öd und eingevallen, darummen ist die Wohnung gegen Ernau gelegt worden." (Schloss Ehrnau bei Mautern).
1564 Esther, geb. von Dietrichstein, löst die Herrschaft von den übrigen Erben ab und verkauft sie an Caspar Breuner.
1621 Eine Kommissionierung ergibt, dass es nur noch Schloss Ehrnau als bewohnbares Herrschaftsgebäude gibt. Kammerstein wird mit als "gar abkhumen und eingefallen, alles ohne Dach und seit vielen Jahren nicht bewohnt" beschrieben.
1673 Graf Karl Gottfried von Breuner vereinigt die Herrschaften Kammerstein und Ehrnau mit Kaisersberg zu einem Fideikommiss und alle von nun an folgenden Besitzer sind Breuner Grafen.
1827 Zur Zeit gehören die Güter den Erben nach Franz Freiherrn von Mayr-Melnhof (gestorben 1957). Die Ruine selbst wurde 1912 von einem H. Konrad Maxl erworben.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Baravalle, Robert - Burgen und Schlösser der Steiermark | Graz, 1961
  • Clam Martinic, Georg - Österreichisches Burgenlexikon | Linz, 1992
  • Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996
  • Stenzel, Gerhard - Österreichs Burgen | Wien, 1989
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [30.11.2017] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
  • [21.05.2011] - Neuerstellung.
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