BURG KUINRE
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Allgemeine Informationen
Es gibt zwei Mottenburgen, welche nur 600 m voneinander entfernt liegen. Die Burgen sind völlig ruinös. Die Reste einer Burg sind ausgegraben und restauriert worden.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 52°46'48.6" N, 5°50'24.6" E
Höhe: 3 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Über die A28 von Zwolle in Richtung Amersfoort fahren, dann über die N50 in Richtung Kampen und A6 in Richtung Emmeloord, Ausfahrt Emmeloord, links in Richtung Wolvega (N351) und Steenwijk (N331), de Munt und Marknesse, dann rechts den Kuinderweg (N351) folgen bis nach Kuinre. Beim Verteilerkreis erste rechts und dann links in die Burchtstraat.
Parkmöglichkeiten im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Montag - Donnerstag: von 10:00 - 12:15 & 13:15 - 17:00 Uhr
Freitag: von 10:00 - 12:15 Uhr
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Burg Kuinre
Quelle: van Gulick, F.W. – Nederlandse Kastelen en Landhuizen | Voorburg, 1960
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Herren von Kuinre sind vom 12. bis zum 15. Jahrhundert in Quellen zu finden. Um 1197 wird in den Quellen ein 'Heynric die Crane', ein bischöflicher Ministerial, der von seiner Befestigung aus die Friesen belästigte, erwähnt. 1197 wurde seine Burg von Graf Wilhelm von Friesland (dem späteren Graf von Holland) zerstört. 1204 versöhnten sich der Graf von Holland und der Bischof von Utrecht und der Herr von Kuinre bekam seine Güter wieder. 1331 wird Herr Jan von Kuinre von dem Grafen Willem III. von Holland mit der Herrschaft und der Burg Kuinre belehnt. Im 14. Jahrhundert bauten die Grafen eine Machtsposition auf , indem sie die zwei Landesherren gegeneinander ausspielten. Die Herren von Kuinre benahmen sich in diesen Zeit schlecht: sie raubten und machten sich schuldig an Falschmünzerei. Im 15. Jahrhundert verloren die Herren ihre günstige Position und die Burg wurde 1407 an den Bischof von Utrecht, Friedrich von Blankenheim, verkauft.

Im 15. und 16. Jahrhundert erlitt die Burg mehrmals Schaden durch Sturm und in den Geldernsche Auseinandersetzungen: um und um wurde die Burg von dem Geldernschen Herzog und dem Utrechtschen Bischof erobert. Als der Bischof seine Gewalt an Kaiser Karl V. übertragen musste, setzte der Verfall der Burg ein.

Die Burgen von Kuinre wurden strategisch positioniert zwischen die Flüsse Kuinder. Tjonger und Linde und den Handelsstrassen zwischen verschiedenen Hansestädten angelegt.

Aus archäologischen Untersuchungen geht hervor, dass die ältesten Funde auf dem Burggelände der ersten Burg aus dem 12. Jahrhundert datieren. Erst in der zweiten Bewohnphase vom Ende des 12. bis ins 13. Jahrhundert liegen Beweise für eine Befestigung vor. In dieser Zeit wurde eine Motte mit Ringmauer aus Backsteinen errichtet. Die Motte wurde wahrscheinlich von sechs Gräben umgeben. Möglicherweise gab es auch eine Vorburg. Typologisch ist die Burg sowohl bei den Motteburgen als auch bei den Wasserburgen einzuordnen.

Die Burg wurde bis in die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts benutzt. Wahrscheinlich wurde die erste Burg wegen Verwässerungs- und Versalzungsprobleme aufgegeben.

Auf ungefähr 600 Metern nordöstlich der ersten Burg wurde landeinwärts eine zweite Burg erbaut. Der Übergang von der ersten zur zweiten Burg fand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts statt, noch unter Leitung der Herren von Kuinre. Die zweite Burg war wahrscheinlich aus einer Motteburg, die von mehreren Gräben umgeben wurde, also auch eine Wasserburg. Anfänglich bestand die Burg aus einer Motte mit vier Gräben.

Im 15. Jahrhundert wurde die Motte von 45 auf 50 Meter Durchmesser erweitert. Die alten Gräben wurden zugeschüttet und drei neue Gräben ausgehoben. Ebenso wurde eine Holzbrücke angelegt. Auch wurde wahrscheinlich eine Vorburg angelegt. Der Ausbau der Burg hängt möglicherweise zusammen mit dem Ankauf der Motte 1407 durch den Bischof von Utrecht.

Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Burg durch einige Holzkonstruktionen, möglicherweise als Wehr erbaut, erweitert. Zwischen 1531 und 1536 wurde die Burg geschleift, der Grund dafür ist nicht klar.

Anfangs war die Motteburg für die Landesherren und den hohen Adel ein viel benutzter Typ zum Ausbau und zur Konsolidation eines Territoriums. Später wurden mehr moderne runde, vieleckige oder viereckige Burgen erbaut. Der niedere Adel benutzte jedoch noch immer den Typ der Motteburg, wie die Burgen von Kuinre anschaulich machen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • de Boer, P. C. – Burchten op de bodem van de Zuiderzee. Archeologisch onderzoek naar twee kastelen in de Noordoostpolder bij Kuinre
  • van Gulick, F.W. – Nederlandse Kastelen en Landhuizen | Voorburg, 1960
  • Janssen, H.L. (u.a.) - 1000 jaar Kastelen in Nederland | Utrecht, 1996
  • van Reijen, P. – Middeleeuwse Kastelen in Nederland | Haarlem, 1979
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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