BURG SCHLANDERSBERG | CASTEL SCHLANDERSBERG
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Die Burg Schlandersberg wurde im 13. Jahrhundert als Sitz eines Familienzweiges der Herren von Montalban, die sich nach dieser benannten, errichtet. Da es sich jedoch nur um einen in unwirtlicher Höhe gelegenen Wohnturm handelte, verlor Schlandersberg bereits ein Jahrhundert später seine Bedeutung.
Lage Die Burg Schlandersberg liegt hoch oben auf einem ins Tal des Schlandraunbaches vorspringenden, kahlen Bergrücken, nördlich des Ortes Schlanders.
Nutzung Die Burg Schlandersberg beherbergt heute Luxuswohnungen.
Bau/Zustand Die Burg Schlandersberg zeigt sich dem Betrachter heute wie ein kubischer Wohnbau. Aus diesem ragt die Spitze des ursprünglichen, mittelaterlichen Wohnturmes mit seinen Schwalbenschwanzzinnen wie ein Krone heraus. Dieser Turm ist im 16. Jahrhundert völlig umbaut worden. In der Nordwestecke befand sich in dem aus der Gebäudefront vorstehenden Standerker die Kapelle. Ob die ursprüngliche Burg äußere Verteidigungswerke besaß, ist nicht bekannt.
Typologie Schlandersberg war im Ursprung ein spätromanischer Wohnturm.
Höhenburg - Spornburg - Ministerialenburg
Sehenswert nichts hervorzuheben
Bewertung Da eine Innenbesichtigung der Burg nicht möglich ist, kann lediglich der phantastische Ausblick vom Burgplatz ins Tal des Niedervinschgau eine Wanderung wert sein.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°38'13.2"N 10°46'52.7"E
Höhe: 1075 m ü. NN
Topografische Karte/n
Burg Schlandersberg auf der interaktiven Karte des Vinschgau
Kontaktdaten
S. Kalic und A. Blank (Bewohner der Burg Schlandersberg) | Schlandersberg 31 | I-39028 Schlanders
Internet: www.schlandersberg.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
Bitte respektieren Sie die Privatsphäre der Bewohner.
Anfahrt mit dem PKW
Die Anfahrt erfolgt auf der Untervinschgaustraße SS.38. In Schlanders biegt man von dieser nach Norden ins Ortszentrum ab. Dort stehen mehrere Parkplätze zur Verfügung. Von hier aus gelangt man auf einem steilen Fußweg in ca. 1 Stunde hinauf zur Burg.
Alternativ kann man von der Schlanderser Fraktion Vetzan/Vezzano auf einer ausgebauten Bergstraße direkt hinauf zur Burg fahren.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
In Schlanders befindet sich eine Station der Vinschgaubahn (Meran-Mals)
Von dieser aus kann man die Burg zu Fuß erreichen.
Wanderung zur Burg
Vom Ortszentrum Schlanders (738 m) der Beschilderung »Promenade« folgend zwischen den Häusern nordostwärts hinauf, auf dem Weg 5 zweimal den Schlandraunbach überquerend weiter und dann in Serpentinen am steilen Waldhang empor zum Ilzwaal; nun rechts auf dem ausgesetzten, aber durch Geländer abgesicherten Waalweg hinein zum Schlandraunbach (gute Brücke über die Schlucht), jenseits auf dem wieder steilen, aber gut begehbaren schmalen Fußweg empor zum Geländesattel bei der Burg Schlandersberg und zur nahen Gaststätte Fisolhof (ca. 1050 m); ab Schlanders 1 Std. – Abstieg: Auf dem alten Burgsteig (Markierung 7) am vegetationsarmen Südhang in Serpentinen ziemlich steil gerade hinab zum Bergfuß und zurück zum Ausgangspunkt. Ab Schlandersberg etwa 45 Minuten.
Quelle: Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 34-35
Öffnungszeiten
Die Burg ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Bitte respektieren Sie beim Fotografieren und Filmen die Privatsphäre der Bewohner.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Reichenberg Der ursprüngliche Wohnturm hat bei einer Höhe von 19 Meter eine Grundfläche von 8,4 x 9 Meter, 2,1 Meter dicke Mauern am Fuß und ursprünglich 5 Etagen.
Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Weltbild-Verlag, 1996 | S. 545
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Im 13. Jh erbaut sich ein Zweig des Tiroler Ministerialengeschlechtes Montalban einen eigenen Wohn- und Wehrturm auf dem markanten Bergsporn und benennt sich nach diesem "Schlandersperg", später "Schlandersberg".
1329 erkennen Hans, Konrad und Peter von Schlandersberg den Landesfürsten von Tirol als Lehnsherren über Burg Schlandersberg an und erhalten im Gegenzug das Recht zum Errichten der Burg Galsaun.
Im 14. Jh befinden sich mehrere bedeutende Burgen im Besitz der Schlandersberger, u.a. Galsaun, Kastelbell, Rotund und Hochnaturns. Dadurch verliert die Burg Schlandersberg an Bedeutung. Die Herren von Schlandersberg verlassen ihren unwirtlichen Wohnturm und bewohnen meistens den Ansitz Kasten in Galsaun.
1383 verleiht der Churer Bischof den Schlandersbergern das wichtige Vizedomamt im Vinschgau.
1386 fällt Peter von Schlandersberg in der Schlacht von Sempach.
1450 wird Hans von Schlandersberg von Herzog Sigmund mit der Burg Schlandersberg belehnt.
1487 wird Hans von Griesingen, der Hofmeister von Katharina von Sachsen, der zweiten Gemahlin von Herzog Sigmund, mit Schlandersberg belehnt.
1502 wird mit Diepold von Schlandersberg wieder das Geschlecht der Schlandersberger mit der Burg belehnt. Diesmal durch Kaiser Maximilian I..
Am 23.11.1529 belehnt in einer erhaltenen Urkunde Erzherzog Ferdinand von Österreich, der spätere Kaiser Ferdinand I., die Brüder Ulrich, Hans und Wolfgang von Schlandersberg erneut mit der Burg.
Im 15. und 16. Jh dehnen die Schlandersberger ihren Einfluss auch auf Graubünden und Vorarlberg aus. Ulrich von Schlandersberg, seit 1516 churischer Vogt im Prättigau und später im vorarlbergischen Neuburg, ehelicht Veronika von Hohenems, die aus einem der bedeutendsten Adelsgeschlechter Vorarlbergs stammt.
Im 16. Jh spielt der Turm von Schlandersberg nur noch eine untergeordnete Rolle als Wehrbau und wird von allen Seiten umbaut. Er erhält damit im Wesentlichen sein heutiges Aussehen.
1696 werden die Schlandersberger in den Grafenstand erhoben.
Bis 1755 erhalten die Schlandersberger noch mehrfach eine Lehensbestätigung für die Burg.
1755 kommt die Burg nach dem Aussterben der Schlandersberger auf dem Erbweg in den Besitz der Grafen Hendl.
1813 stirbt die letzte Schlandersbergerin, Elisabeth Gräfin Hendl, im Schloss Goldrain.
1814 verkaufen die Grafen Hendl die Burg an einen Bauern.
Nach 1998 wird die Burg unter Mitwirkung der Denkmalspflege aufwändig restauriert. Im Innern werden Luxuswohnungen eingerichtet.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 1: Vinschgau | Bozen, 1980
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 256-257
  • Menara, Hanspaul - Südtiroler Burgen, Schlösser und Ansitze (Ein Bildwanderbuch) | Bozen, 1999 | S. 34-35
  • Bitterli-Waldvogel, Thomas & Südtiroler Burgeninstitut (Hrsg.) - Südtiroler Burgenkarte | Bozen, 1995
  • Donati, Roberto - Schlösser des Trentino und Südtirol | Narni, 1977
  • Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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