SCHLOSS PALAUS / PALLAUS
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Allgemeine Informationen
Das Schloss Pallaus steht auf einer Stufe des nur mäßig zur Eisack abfallenden, ostseitigen Hanges in der Fraktion Sarns südlich von Brixen.
Es wurde zwischen 1497 und 1515 durch die gerade geadelten Nikolaus und Hans Pallaus anstelle eines Turmes aus dem 13. Jahrhundert errichtet. Pallaus ist baulich ein schlossartiger, leicht befestigter Ansitz der Renaissance, denn beim Bau wurde wohnlichen Aspekten der deutliche Vorzug gegenüber verteidigungstechnischen gegeben. Der Sage nach soll es einen unterirdischen Verbindungsgang zwischen Pallas und dem nahen Schloss Kampan gegeben haben.
Der massive, hohe Kernbau schließt auf drei Seiten einen 23 Meter hohen, achteckigen Wohnturm ein und besitzt an jeder Ecke ein kleines Erkertürmchen. Er wird von einer rechteckigen Ringmauer mit quadratischen Ecktürmen umgeben. Der Zugang befindet sich im Süden und wird hinter einem Torzwinger mittels einer Brücke über einen Halsgraben gewährt. An die Nordseite des Kernbaus schließt sich ein späterer Erweiterungsbau an, der bis über die nördliche Ringmauer hinausragt.
In den 1990er Jahren wurde das Schloss durch die jetzigen Besitzer, die Familie Schmidhammer-Tratter, feinfühlig saniert und gehört heute zu den schönsten Burgschlössern Südtirols.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 46°41'28.4"N 11°39'00.1"E
Höhe: ca. 590 m ü. NN
Topografische Karte/n
Schloss Pallaus auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
k.A.
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
keine
Anfahrt mit dem PKW
Von Brixen biegt man am Kreisverkehr in Richtung St. Martin an der Gader zunächst in die Mozartallee/Viale Mozart und hinter der Eisachbrücke nach rechts in die Plosestraße/Via Plose/LS/SP29 ab. Nach ca. 500 Metern zweigt spitzwinklig nach rechts die Sarner Straße/Via Sarnes ab, der man ca. 2 Kilometer bis zur ausgedehnten Parkanlage mit dem Schloss Pallaus folgt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Vom Bahnhof in Brixen mit der Citybus-Linie 320.1 bis zum Haltepunkt "Bodner" fahren. Von hier aus sind es nur gut 100 Meter Fußweg die Straße weiter entlang bis zum Schloss.
Wanderung zur Burg
keine Empfehlungen
Öffnungszeiten
Das Schloss ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Beim Fotografieren und Filmen bitte die Privatsphäre der Eigentümer respektieren.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Palaus
Quelle: Krahe, Friedrich-Wilhelm - Burgen des deutschen Mittelalters (Grundriss-Lexikon) | Augsburg, 1996 | S. 460
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Im 13. Jh. gehört das jetzige Gebiet um Kampan und Pallaus den Herren von Rodank und bildet einen Meierhof, der dem Brixener Domkapitel zinspflichtig ist.
1426 erwirbt Paul Pallaus, ein angesehener Vasall des Fürstbistums Brixen, durch Heirat den Ansitz Kampan, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum späteren Schloss Pallaus liegt.
1497 erhebt Kaiser Maximilian I. Nikolaus und Hans Pallaus, die Söhne des Paul, in den Ritterstand. Gleichzeitig erlaubt er ihnen, ihren Wohnsitz entsprechen ihres neuen Standes auszubauen. Daraufhin errichten sie oberhalb von Kampan, an der Stelle eines alten Turmes, das Schloss Pallaus.
1515 schließt Pankraz, der Sohn des Hans Pallaus, den Bau des Schlosses ab. Pankraz wird 1511 in den Ritterstand erhoben und 1514 in die Tiroler Adelsmatrikel aufgenommen.
1560 nimmt Susanne Pallaus zahlreiche Veränderungen am Schloss, besonders an der Inneneinrichtung, vor.
1753 wird die Familie mit dem fürstbischöflichen Milizhauptmann Johann Anton von Pallaus in den Freiherrenstand erhoben.
1824 verkaufen die Pallaus ihr Schloss an den Bauern Andreas Gasser.
1861 gelangt Schloss Pallaus an den Freiherren Karl von Unterrichter, der einige Umbauten und Erweiterungen am Schloss vornimmt.
1875 erwirbt der Amerikaner Ward das Schloss und schenkt es seiner Tochter, die mit dem sächsischen Baron Schönberg-Roth-Schönberg verheiratet ist. Die Schönberg erneuern die Räume und legen den Park mit den stattlichen Mammutbäumen an. Wahrscheinlich werden bei diesen Umbauarbeiten auch die reformatorischen Schriften entdeckt, die Romanus Pallaus und sein Bruder Liebhart 1554 erworben und hinter einer Wandtäfelung vor der damals übermächtigen katholischen Kirche versteckt hatten.
1926 erwirbt der Senator Conte Alessandro Dudan des Anwesens und lässt erneut Änderungen an der Inneneinrichtung vornehmen.
Zw. 1943 und 1945 erleiden Schloss und Park durch die Einquartierung von Militär zum Ende des zweiten Weltkrieges erheblichen Schaden.
1995 wechselt Schloss Pallaus erneut den Besitzer und wird von der Familie Schmidhammer-Tratter umfassend restauriert. Gelegentlich werden Räume des Schlosses für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung gestellt.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Südtiroler Kulturinstitut (Hrsg.) - Schloss Palaus in Sarns | Lana, 2005
  • Trapp, Oswald (Hrsg.) - Tiroler Burgenbuch, Band 4: Eisacktal | Bozen, 1984
  • Caminiti, Marcello (dt. Riedl, Franz Hieronimus) - Die Burgen Südtirols | Calliano, 1985 | S. 319-321
  • Weingartner, Josef - Tiroler Burgen | Innsbruck, 1962
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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