BURG ZOSSEN | FSTUNG ZOSSEN
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Quelle: Ausschnitt aus der Zeichnung Zossen (Schloss und Ambt) von Daniel Petzold (um 1710). Ansichten märkischer und pommerscher Städte aus den Jahren 1710-1715.
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Der Ursprung der Stadt Zossen liegt auf einer Sandinsel in der Notteniederung, an jener Stelle, wo sich noch heute das Schloss befindet.
Die Burg diente vermutlich als Grenzfeste; der Markgrafen von Meißen gegen das askanische Teltow; an der Straße von Berlin und Köpenick in Richtung Lausitz.

Der Name Zossen leitet sich vermutlich vom slawischen Wort sosny (Kiefer) ab.

Teltow-Chronist Johann Christian Jeckel deutet daraufhin, dass die fünf Rondelle (bis 7 oder 8 Rondelle nach Thomas Krause), die ältere Form der Eckverstärkung bei Befestigungen, als Vorstufe der Bastionen gelten. Dieser Zustand zeigte die Ansicht Zossen von Daniel Petzold um 1710.
Lage Das ovale Burgareal umfasste etwa 200 × 130 Meter. Zum Ensemble gehören das Schloss in H-Form, das Torhaus im Südosten, der Pferdestall im Osten, eine Remise im Westen, ein Rondell im Süden sowie ein Gewölbegang im Nordwesten. Archäologische Untersuchungen ergaben Hinweise auf eine äußere Befestigung – ein Vorwerk mit Zwingeranlage und einem etwa 3 Meter breiten Graben.
Der 1755 abgerissene Bergfried, weist auf den Ansichten (Aufriss) segmentbogige Maulscharten auf.
Die heutigen Gebäude sind überwiegend verputzt und baulich stark verändert.
Das letzte erhaltene Rondell ist hufeisenförmig und auf einem Wall errichtet. Bauliche Ansätze deuten auf ein Tonnengewölbe hin; ob dieses selbsttragend war oder durch einen Pfeiler gestützt wurde, ist bislang ungeklärt. Balkenlöcher lassen auf eine Unterteilung durch zwei Balkenlagen schließen. In jedem Geschoss befinden sich drei Schießscharten. Löcher an der Innenseite deuten auf Prellhölzer hin, was auf die Verwendung von Hakenbüchsen schließen lässt.
Nutzung teilweise gewerbliche Nutzung
Bau/Zustand restauriert, überbaut, verfallen
Typologie Burg, Festung, Schloss
Sehenswert
  • Torhaus.
  • Umgebaute H-förmige Burg zum Schloss.
  • Rondell
  • Bewertung -
    Informationen für Besucher
    Geografische Lage (GPS)
    WGS84: 52°13'02.5"N 13°26'44.6"E
    Höhe: 40 m ü. NN
    Topografische Karte/n
    nicht verfügbar
    Kontaktdaten
    Heimatverein "Alter Krug" Zossen e.V.
    Weinberge 15
    15806 Zossen
    Tel: (03377) 300576
    Heimatverein Zossen
    Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
    k.A.
    Anfahrt mit dem PKW
    Zossen liegt südlich von Berlin genau an der Kreuzung der B 96 und der B 246. Parkplatz in Fischerstraße (ausgeschildert), direkt an der Burg.
    Anfahrt mit Bus oder Bahn
    k.A.
    Wanderung zur Burg
    k.A.
    Öffnungszeiten
    Besichtigung jederzeit möglich.
    Eintrittspreise
    kostenlos
    Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
    ohne Beschränkung
    Gastronomie auf der Burg
    keine
    Öffentlicher Rastplatz
    keiner
    Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
    keine
    Zusatzinformation für Familien mit Kindern
    k.A.
    Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
    Für Rollstuhlfahrer erreichbar.
    Bilder
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    Grundriss
    Burgturm. Darstellung anlässlich es Abrisses 1755.
    Quelle: aus Kubach/Seeger, 1941. S.344, Abb. Nr. 565 | S.66
    Historie
    Ab dem 6.-7. Jh. besiedelten elbslwaische Stämme die Umgebung (1956 wurde durch Karl Fiedler auch Aktivitäten auf dem Burgareal bestätigt). Es ist davon auszugehen, dass hier eine slawische Burg gestanden hat.

    Zwischen 961 und 963 erlangte Markgraf Gero die Oberhoheit über die Lausitz, welches damit ein Teil des Heiligen Römischen Reiches war.

    Nach seinem Tod wurde die Sächsische Ostmark in fünf Markgrafschaften gegliedert. Zossen wurde zur Mark Lausitz eingegliedert. Der erste Markgraf Hodo I., welcher in Verwandter von Gero war.

    965 wurde Zossen als Burgward erwähnt.

    Um 1209 förderten die wettinischen Markgrafen von Meißen die planmäßige Besiedlung der Lausitz mit deutschen Siedlern und stärkten damit ihren Einfluss in den zuvor slawisch geprägten Gebieten.

    Die Lehensinhaber der Herrschaft Zossen war in der 1. Hälfte des 14. Jh. die Familie von Torgow. Es wurde aber schon

    Der Teltowkrieg (1239–1245) war ein Machtkonflikt zwischen den Askaniern (Markgrafen von Brandenburg) und den Erzbischöfen von Magdeburg um die Vorherrschaft im Gebiet zwischen Spree und Dahme. Am Ende setzten sich die Askanier unter Johann I. und Otto III. durch und sicherten damit dauerhaft die brandenburgische Kontrolle über Berlin, Cölln und das Umland des Teltow. Der Krieg war entscheidend für die territoriale Formung der Mark Brandenburg.

    Um 1244 wurde der Markgraf Heinrich von Meißen vom brandenburgischen Kurfürsten Otto III. vor Mittenwalde geschlagen. Das Heer zog sich auf die Burg Zossen zurück.

    1320 erfolgte die schriftliche Erwähnung als hus und veste. 1355 und 1359 als hus. 1373 als castrum. 1478 als slos

    1359 bekundet Friedrich von Torgow für den Fall, wenn er ohne leiblichen Erben versterbe, dass Stadt und Burg Zossen an den Markgrafen von Brandenburg zurückfallen sollte. Obwohl die Lehnsherrlichkeit über Zossen zur der Zeit den Herzögen von Sachsen verpfändet waren.

    Im Schatten der Burg entwickelte sich ab der Mitte des 14. Jh. eine kleine Marktsiedlung, die seit dem 16. Jh. die Bezeichnung Stadt tragen durfte.

    Mit dem Aussterben des Geschlechts der Torgow ,verspricht König Mathias von Ungarn und Böhmen den Herren von Ihleburg, das Lehen des Bernhard von Torgow zu. Kurz Zeit darauf bricht König Mathias von Ungarn und Böhmen sein Versprechen und gibt Zossen dem königlichen Rat Georg von Stein.

    Georg von Stein verkauft 1490 die Burg für 16.000 rheinische Gulden an Kurfürst Johann Cicero von Brandenburg. Die Lehnshoheit Böhmens blieb bis 1742 bestehen. Lange Zeit galt Zossen als eines der reichsten Ämter in der Mark Brandenburg.

    Um 1500 begann der Festungsausbau der Burg Zossen.

    1501 gab Kurfürst Joachim I. das Amt an Melchior Pfuel für sechs Jahre. 1519 Hans Peytz. 1536 übertrug Kurfürst Joachim II. das Amt dem kurfürstlichen Rat Eustachius von Schlieben, der es bis zu seinem Tod 1568 inne hatte.

    Um 1500 oder 1536 erhielt der Bergfried seinen Giebel.

    Bevor 1490 die Herrschaft Zossens an den Brandenburgischen Kurfürsten Johann verkauft wurde, gehörte Zossen zum Herrschaftsgebiet der böhmischen Krone. Die Lehnshoheit Böhmens blieb bis 1742 bestehen. Lange Zeit galt Zossen als eines der reichsten Ämter in der Mark Brandenburg.

    1600 entstand das kurfürstliche Schloss.

    Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten schwedische Truppen unter Generalmajor Thomas Stahlhans Teile des Schlosses (1641), dabei wurde auch der noch auf einer Ansicht von 1710 weither erkennbare Turm beschädigt und 1755 wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Baumaterial wurde für den Bau des Vorwerks und weiteren Gebäuden verwendet.

    Mitte des 18. Jahrhundert wurde das Torhaus unter König Friedrich II. zur Seidenbauanstalt umgebaut und um ein weiteres Etage aufgestockt.

    Gegen Ende des 19. Jh. begann in der Stadt Zossen mit der Industrialisierung ein besonderer Aufschwung. Durch den Bau der Berlin Dresdner Eisenbahn und der Königlich Preußischen Militäreisenbahn wurde Zossen zum Umsteige-/Umschlagbahnhof.

    1949 wurde geplante Abriss durch den bestehenden Denkmalschutz verhindert.

    Seit 1959 ist die Schlossanlage ein eingetragenes Bodendenkmal.
    Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente und Hinweistafel an der Burg
    Literatur
    • Krause, Thomas - Die Burganlage von Zossen. Versuch einer Konkstruktionsbeschreibung. 2. Aufl. | Zossen, 2025
    • Burgenlandschaft Brandenburg
    • Breitling, Stefan; Krauskopf, Christof; Schopper, Franz - Berliner Beiträge zur Bauforschung und Denkmalpflege 10. Berliner Beiträge zur Bauforschung und Denkmalpflege 10 | Petersberg, 2013
    • Spazier, Ines - Mittelalterliche Burgen zwischen mittlerer Elbe und Bober | Wünsdorf, 1999
    • Brandenburgische Denkmalpflege - Neue Folge, Jahrgang 1, 2015, Heft 1. Cante, Marcus - Zossen. Burg – Festung – Schloss – Gutshaus – Verwaltungsgebäude: Die Schlossanlage im Wandel der Zeiten | Berlin, 2015
    • Partenheimer, Lutz - Albrecht der Bär. Gründer der Mark Brandenburg und des Fürstentums Anhalt | Köln, 2001
    • Herrmann, Joachim (Hrsg.) - Die Slawen in Deutschland. Geschichte und Kultur der slawischen Stämme westlich von Oder und Neiße vom 6. bis 12. Jahrhundert | Berlin , 1985
    Webseiten mit weiterführenden Informationen
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    • [26.10.2025] - Bilder und Grundriss ergänzt. Touristische Informationen, Literaturangaben und historische Daten aktualisiert.
    • [15.12.2014] - Umstellung auf das neue Burgenwelt-Layout.
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