BURG WOLFRATSHAUSEN
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Allgemeine Informationen
Die Burg von Wolfratshausen blickt auf eine bewegte Geschichte im Mittelalter zurück, da sie direkt vom Machtkampf um die Vorherrschaft in Bayern zwischen Andechsern und Wittelsbachern betroffen war. Sie wechselte mehrfach den Besitz zwischen diesen beiden bedeutenden Adelshäusern. Im 15./16. Jh. wurde die Burg grundlegend verändert und zum Burgschloss erweitert. Doch bereits im 30jährigen Krieg (1618-48) entsprach sie nicht mehr den Anforderungen an die Kriegsführung jener Zeit. Das Ende der Burg kam im Jahre 1734, als ein Blitz in den Pulverturm, in welchem 350 Zentnern Schwarzpulver gelagert wurden, einschlug. Die Explosion muß verheerend gewesen sein und die Reste der Burg wurden abgebrochen. Heute findet sich kein oberirdisches Mauerwerk mehr auf dem Burg-Areal.
Die Burg ist dreigeteilt: Hauptburg mit zwei Vorburgen. Da die Flächen der Vorburgen jedoch von der Größe her eher frühmittelaterlichen Fliehburgen entsprechen und die Vorburgen zudem auf keiner zeitgenössischen Abbildung der Burg dargestellt werden, wird angenommen, daß die mittelalterliche Burg in eine bereits vorhandene Anlage gebaut wurde.

Seit 2010 kümmert sich der Burgverein Wolfratshausen e.V. darum, die fast vergessene Burg wieder zurück ins Bewußtsein der Bevölkerung zu bringen.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 47°55'15.60"N 11°25'12.35"E
Höhe: ca. 610 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Burgverein Wolfratshausen e.V. | Enzianstr. 32 | 82515 Wolfratshausen
Tel. 08171–22254 | eMail: info@burgverein-wolfratshausen.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Von München oder Garmisch-Partenkirchen kommend die Autobahn A95 an der Ausfahrt Wolfratshausen verlassen und über die B11a in Richtung Wolfratshausen fahren. Die Bundesstrasse an der nächsten Ausfahrt verlassen und der Beschilderung zur Altstadt folgen. Der Aufstieg zur Burg findet sich an der Straße Untermarkt am Cafe Biermühle, direkt gegenüber des Hauses Untermarkt 40. Die Sackgasse bis zum Ende gehen und weiter über eine Treppe bis zu einer kleinen Kirche. Dort dem Weg links folgen bis zu einer halbrunden Kapelle. Dort dem Weg rechts folgen, die Forststraße überqueren und dem Weg mit Geländer bergan gehen. Dem Weg immer weiter bis zu einer umzäunten Kuhwiese auf dem Bergrücken folgen. Dort rechts halten und einem kleinen Pfad neben dem Stacheldraht nehmen. Man erreicht eine kleine Senke (linker Hand sieht man eine Wild-Futterstelle). Dem Weg geradeaus gehen, den Wallgraben queren und dem Weg bis zum Burg-Areal folgen.
Kostenpflichtige Parkplätze rund um die Altstadt.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Wolfratshausen ist München aus mit der S7 erreichbar. Vom Bahnhof aus der Bahnhofsstraße in Richtung Altstadt folgen (ca. 600 m). Nach Überquerung des Flußes Loisach rechts in die Straße Untermarkt abbiegen (weiter s.o.).
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
ohne Beschränkung
Eintrittspreise
kostenlos
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
keine Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
nicht zugänglich
Bilder
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Grundriss
kein Grundriss verfügbar
Historie
um 1100 Bau der Burg durch die Grafen von Wolfratshausen, einer Seitenlinie der mächtigen Grafen von Andechs. Bauherr war vermutlich Otto II. von Dießen, Graf von Wolfratshausen, welcher große Besitzungen in Süddeutschland, Tirol und dem heutigen Südtirol hatte.
1121 Otto III. erhält die Vogteirechte über das Kloster Tegernsee, was einen weiteren Machtzuwachs bedeutete.
1132 Gegen des Wunsch des Baiernherzogs Heinrich X. läßt sich Heinrich von Wolfratshausen, ein Sohn Otto II., zum Bischof von Regensburg wählen. Dies hatte eine Fehde zur Folge.
1133 Als direkte Folge dieser Fehde wurde die Burg Wolfratshausen von den Herzoglichen angegriffen und niedergebrannt.
zwischen 1133 und 1145 Die Burg wird wieder aufgebaut.
1145 Laut des Chronisten Otto von Freising erobert Herzog Friedrich von Schwaben (der spätere Kaiser Friedrich I. Barbarossa) die Burg. Die Burg wird bei diesem Angriff jedoch nicht zerstört.
1158 Nach dem Aussterben der Linie der Grafen von Wolfratshausen fällt die Burg an die Hauptlinie der Grafen von Andechs zurück.
1180 Die Wittelsbacher, die größten Widersacher der Andechser, erhalten die baierische Herzogswürde. Die Andechser verstärken daraufhin in den Folgejahren ihre Burgen, u.a. Wolfratshausen. Es wird vermutet, daß die Burg Wolfratshausen zwischen 1180 und 1209 ihre ersten Steinmauern erhielt.
1209 Nachdem über die Grafen von Andechs die Reichsacht ausgesprochen wurde, nimmt Ludwig der Kelheimer (Wittelsbacher) die Burg ein.
1228 Die Burg muß den Grafen von Andechs zurückerstattet werden (Markgraf Heinrich IV. von Andechs).
1229 Erfolgreiche Abwehr eines Angriffs herzoglicher Truppen auf die Burg.
1243 Nach der endgültigen Niederlage des letzten Andechser Grafen, Otto VIII., wird die Burg endgültig wittelsbachisch.
1315 Im Bruderkampf zwischen Herzog Rudolf dem Stammler und Ludwig, dem späteren Kaiser Ludwig dem Baiern, wird die Burg längere Zeit von Letzterem belagert und kapituliert schließlich.
1315-1317 Der im Bruderkampf unterlegene Herzog Rudolf und seine Frau Mathilde werden auf der Burg festgesetzt.
15./16. Jh. Grundlegende Umgestaltung der Burg zu einem Burgschloss.
1632 Schwedische Truppen verwüsten Wolfratshausen. Die Burg scheint jedoch wenig Schaden genommen zu haben.
1716 Wegen akuter Baufälligkeit müssen Teile der Burg geräumt werden.
17./18. Jh. Die Burg dient als Pulvermagazin.
17.04.1734 Blitzeinschlag in den mit 350 Zentnern Pulver gefüllten Turm der Burg. Die Explosion ist verheerend und Trümmer der Burg werden bis nach Wolfratshausen geschleudert, wo u.a. das Dach der Kirche beschädigt wird.
nach 1734 Die Reste der Burg werden abgetragen. Die noch brauchbaren Steine u.a. zum Bau des Hoftheaters in München verwendet.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Meyer, Werner - Burgen in Oberbayern | Würzburg, 1986.
  • Weithmann, Michael - Inventar der Burgen Oberbayerns | München, 1994 (2., erweiterte Auflage).
  • Weithmann, Michael - Ritter und Burgen in Oberbayern | Dachau, 1999.
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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