WARTBURG
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Quelle: Feist, Peter - Burgen an der Autobahn | Berlin, 1993 | S. 20
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Allgemeine Informationen
Lage Die Wartburg liegt auf einem Berg über der Stadt Eisenach.
Nutzung Touristische Nutzung, Burgcafé, Burghotel, Museum
Bau/Zustand Komplett erhaltene Burganlage.
Typologie Höhenburg
Sehenswert
  • k.A.
Bewertung k.A.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°57'58.0" N, 10°18'23.1" E
Höhe: 411 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Wartburg-Stiftung | Auf der Wartburg 1 | DE-99817 Eisenach
Tel: +49 03691 2500 | Fax: +49 03691 203342 | E-Mail: info@wartburg.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Eisenach ist über die A4 zu erreichen.
Parkmöglichkeiten unterhalb der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
Vom Parkplatz ca. 10-20 min mäßig steiler Aufstieg mit vielen Treppen.
Öffnungszeiten
Täglich: von 9:30 - 16:30 Uhr
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 12,00 EUR
Ermäßigt: 8,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Burgcafé Gadem
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Wartburghotel
Link zur Webseite der Unterkunft
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Für Rollstuhlfahrer erreichbar.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Wartburg
  1. Schanze
  2. Zugbrücke
  3. Torhaus
  4. Ritterhaus
  5. Vogtei
  6. westl. Wehrgang (Margarethengang)
  7. Dirnitz
  8. Torhalle
  9. Gadem
  10. Tisterne
  11. Südturm
  12. Ritterbad
  13. Palas
  14. Bergfried
  15. Neue Kemenate
  16. östl. Wehrgang (Elisabethgang)
Quelle: Feist, Peter - Burgen an der Autobahn | Berlin, 1993 | S. 21
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Die Geschichte der Wartburg ist eng mit dem bedeutenden Adelsgeschlecht der Ludowinger verbunden. Der erste Ludowinger, Ludwig der Bärtige (gest. 1056), entstammte dem relativ unbedeutenden Grafengeschlecht von Rieneck. Er war ein Protegé des Erzbischofs von Mainz. Mit dessen Unterstützung gründete er eine kleine Rodungsherrschaft im Raum Eisenach. Sein Stammsitz war die Schauenburg. Sein Sohn oder Enkel, Ludwig der Springer (gest. 1123) gründete vor 1080, dem Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung, auf fremdem Boden (vermutlich Besitz des Klosters Hersfeld) die Wartburg. Die dominante Lage des Burgberges sowie der Name lassen vermuten, dass bereits vor der Gründung der Feudalburg eine Befestigung oder ein Beobachtungspunkt auf dem Berg bestand. Von der ältesten Burg konnten aber bisher noch keine Überreste gefunden werden. Die erste Nennung der Burg erfolgte durch den Merseburger Kleriker Bruno, der die Burg anlässlich eines Überfalls der Burgmannschaft auf eine königliche Heeresabteilung nannte. 1113 musste Ludwig der Springer, der an einem Aufstand gegen Heinrich V. beteiligt war, um seine Freiheit wieder zu erlangen, die Wartburg an den Kaiser herausgeben. Damit die Wichtigkeit der Burganlage schon in dieser frühen Zeit dokumentiert. Erst 1116 konnte Ludwig die Wartburg wieder in seinen Besitz bringen.

Als Parteigänger des Erzbischofs von Mainz gewannen die Ludowinger schnell an Macht und Bedeutung. 1131 wurde der Sohn Ludwig des Springers, Ludwig I. von Kaiser Lothar III. in den Landgrafenstand erhoben und damit den Herzögen gleichgestellt. Die Annäherung an das deutsche Kaiserhaus der Staufer führte zur Abkehr vom Mainzer Erzbischof. In der Folgezeit expandierten die Landgrafen in Thüringen auf Kosten der Erzbischöfe. Aus dieser Zeit sind nur minimale bauliche Überresten der damaligen Burg überkommen. Wahrscheinlich bestanden wesentliche Teile der Bauten aus Holz.

Landgraf Ludwig II. (1140-1172) war der wichtigste Bauherr der Ludowinger. Sein Einfluss auf den Burgenbau der damaligen Zeit war sehr bedeutsam. Unter seiner Leitung entstand ca. 1156-62 der kulturhistorisch außerordentlich wertvolle Palas, ein gesonderter, separat stehender Repräsentationsbau mit Wohnfunktion. Neben dem Palas stammen die östliche Ringmauer und Teile des Torhauses ebenfalls noch aus dem 12. Jahrhundert. Ein Bergfried, der an der Stelle des heutigen Turmes stand, aber wesentlich größere Dimensionen hatte, überdauerte die Jahrhunderte nicht.

Der letzte Ludowinger, Heinrich Raspe IV., regierte in der Zeit von 1227 bis 1247.er nutzte die Burg als alleinige Resistenz und griff damit quasi der historischen Entwicklung vor. Bisher war es üblich gewesen, eine Wanderherrschaft auszuüben, das heißt, von Burg zu Burg zu ziehen, ist die Hofhaltung die örtlichen Ressourcen erschöpft hatte. Nach seinem Tod 1247 verlor die Burg ihre Bedeutung.

Nach dem Tod Heinrich Raspes und dem anschließenden thüringischen-hessischen Erbfolgekrieg kam die Burg in die Hände der Wettiner. 1317/18kam es einem Brand infolge Blitzschlags. 1318 ließ Marktgraf Friedrich der Freidige deshalb Reparaturarbeiten am Palas und Bergfried durchführen und einige neue Gebäude in der Kernburg errichten. Unter anderem stammt der Südturm aus dieser Epoche.

Im 15. Jahrhundert war die Burg nur noch Nebenresidenz. Das drückte sich auch in der bescheideneren Bauausführung aus. An Stelle von Natursteinquadern trat das billigere Fachwerk. Erhalten haben sich aus dieser Zeit das Torhaus (Ende 15. Jh. unter Verwendung älterer Teile), das Ritterhaus, die Vogtei (begonnen 1480) und die beiden Wehrgänge der Vorburg (nach 1477).

Wie keine andere Burg Deutschlands ist die Wartburg mit der Landesgeschichte verbunden. 1221 bis 1227 lebte die später heilig gesprochene Elisabeth von Ungarn auf der Burg. Während der Regierungszeit des Landgrafen Hermann I. kam es der Sage nach 1206/07 zum Sängerkrieg. 1521 bis 1522 übersetzte Martin Luther auf der Burg die Bibel ins Deutsche. Johann Wolfgang von Goethe weilte mehrfach hier. Am 18. Oktober 1817 fand auf der Burg das Burschenschaftstreffen der deutschen Studenten statt. So ist es nicht verwunderlich, dass die Burg bereits im 19. Jahrhundert als nationales Denkmal galt. Nach umfassender Diskussion erfolgte seit 1853 der Wiederaufbau der Burg im historisierenden Stil.

Neu errichtet wurden mehrere Gebäude, die heute das Bild der Burg wesentlich prägen. 1867 stellte man die Dirnitz mit Torhalle fertig, die die Burg etwa in der Mitte teilt. An ihrer Stelle stand die 1778 abgebrochene Hofstube.

Der neue Bergfried wurde 1853 bis 1959 erbaut. Beim Erstellen der Fundamente entdeckte man die Reste des mittelalterlichen Bergfriedes, der leicht nördlich versetzt gestanden hatte. Der alte Turm war bereits 1568 als baufällig bezeichnet worden. 1679 erwog man das Aufsetzen einer neuen Haube. 1774 sprach man vom "eingegangenen Schlossturm".

Seit den 50er Jahren des 20. Jh. erfolgten umfassende Restaurierungarbeiten. Dem Stil der Zeit entsprechend, wurden viele Einbauten des 19. Jahrhunderts entfernt. Erst in den letzten Jahren etablierten sich die Bauten des Historismus als eigener Stil. In diesem Sinne erfolgte bis in die heutige Zeit ein fortlaufender Restaurierungsprozess. Ab 1990 konnte die Forschung über die Burg entscheidend vorangebracht werden. Die Datierung der Bauten konnte durch dendrologische und baustilistische Untersuchungen sichergestellt werden.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Bienert, Thomas - Mittelalterliche Burgen in Thüringen | Gudensberg, 2000 | S. 51-55
  • Dehio, Georg - Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen | München, Berlin, 2003 | S. 254-260
  • Feist, Peter - Burgen an der Autobahn | Berlin, 1993 | S. 16-25
  • Köhler, Michael - Thüringer Burgen | Jena, 2003 | S. 98 f.
  • Krahe, F.-W. - Burgen des deutschen Mittelalters | Augsburg, 1996 | S. 640
  • Maresch, Hans und Doris - Sehenswertes Thüringen, Burgen und Schlösser | Erfurt, 1996 | S. 56 f.
  • Menchen, Georg & Leißling, Wolfgang - Burgen zwischen Werra und Elbe | Rudolstadt, 1983 | S. 323-340
  • Neuenfeld, Klaus - Streifzüge durch Thüringer Residenzen | Langenweißbach, 2012 | S. 47 ff.
  • Resch, Regina & Alexander - Thüringer Burgen | Meiningen, 2007 | S. 208 f.
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Thüringen | Stuttgart, 1995 | S. 359 ff.
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