FESTUNG PEITZ
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Festungsstadt des 16./17. Jahrhundert, welche teilweise aus einer Burg des 14. Jahrhunderts entstand. Zusammen mit der Festung Küstrin und der Spandauer Zitadelle bildete sie ein wichtiges Festungsdreieck innerhab des brandenburgischen Territoriums.
Lage Die Festung ist mit dem Altstadtkern der Stadt Peitz identisch. Die Zitadelle mit dem Festungsturm befand bzw. befindet sich an der Südwestecke dieser.
Nutzung Der Festungsturm wird als Museum sowie für öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt.
Bau/Zustand Der 36,2 m hohe General- bzw. Festungsturm entstand wahrscheinlich aus einer Kemenate aus der Zeit um 1300, was ein Holzbrett im Festsaal sowie schwach erkennbare Zinnen und vermauerte gotische Spitzbogenfenster an der Ost- und Nordfassade nahelegen. Seine Mauern haben eine Stärke von bis zu 6 m.
An der Westseite schloss sich das Kommandantenhaus an, an der Südseite das kurfürstliche Wohngebäude. Umrisse beider Gebäude haben sich bis heute gut sichtbar am Turm erhalten. Die drei Bauten bildeten das Zentrum einer Zitadelle mit vier Halbbastionen, welche sich wiederum an der Südwestecke der Stadt Peitz befand, die ebenfalls durch Bastionen, Wassergräben und Erdwälle geschützt war.
Typologie Festung
Sehenswert
  • Der etwa 36 m hohe Festungsturm.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°51'26.8" N, 14°24'33.7" E
Höhe: 64 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Festungsturm Peitz | Festungsweg 2 | D-03185 Peitz
Tel: +49 035601 22080 | E-Mail: museum@peitz.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Peitz erreicht man von Cottbus über die B168, welche direkt durch die Peitzer Altstadt führt.
Der Festungsturm ist in einem weiten Umkreis sichtbar.
Parkmöglichkeiten im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Die Buslinien 21 und 877 verkehren zwischen Cottbus Busbahnhof und Peitz Markt jeweils im Einstundentakt.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April - Oktober
Täglich: von 10:00 - 17:00 Uhr
Montag: geschlossen

Besichtigungen außerhalb der Saison auf Anfrage möglich.
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Erwachsene: 3,50 EUR
Ermäßigt: 2,00 EUR
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Zahlreiche Gastronomie in der Altstadt.
Öffentlicher Rastplatz
k.A.
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten in der Altstadt.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
k.A.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss


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Quelle: Hinweistafel an der Festung.
Historie
um 1294 Im Festsaal befindet sich ein Holzbrett, welches von einem Baum stammt, der einer dendrochronologischen Untersuchung zufolge in besagtem Jahr gefällt wurde. Somit kann davon ausgegangen werden, dass die ersten Gebäude der Burg bereits Ende des 13. Jh. errichtet wurden.
1301 Der Ort „Pizne“ wird erstmals in einer Urkunde Dietrichs IV., Markgraf der Lausitz, erwähnt.
Mitte des 14. Jh. Erst seit dieser Zeit konnte eine Burg in Peitz eindeutig belegt werden.
seit 1418 Die Schenken von Landsberg waren Pfandinhaber der Herrschaft Peitz.
1431 Die Schenken von Landsberg stellten sich aufgrund von Hussiten Einfällen unter den Schutz des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg.
1436 Johann von Polenz, Landvogt der Lausitz, belagert mit verbündeten sächsischen Truppen die Burg und Stadt Peitz, da er eine brandenburgische Machtinsel in der böhmischen Lausitz fürchtete. Er schaffte es auch, diese einzunehmen, worauf die Schenken von Landsberg den brandenburgischen Kurfürsten um Hilfe baten. Nach Verhandlungen übergab von Polenz die Burg schließlich wieder an ihre rechtmäßigen Besitzer.
1442 Heinrich Schenk von Landsberg tritt sein Pfandrecht über Peitz an Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg ab.
1462 Friedrich II. von Brandenburg und Georg von Podiebrad, König von Böhmen, legen mit dem Vertrag von Guben ihren Konflikt um den Status der Herrschaft Peitz bei. Der böhmische König stimmte dem endgültigen Verkauf von Peitz an Kurbrandenburg zu, behielt sich jedoch die Lehnshoheit darüber vor.
1535 Nach dem Ableben des Kurfürsten Joachim I. wurde Brandenburg unter seinen Söhnen Joachim II. und Johann aufgeteilt. Joachim erhielt die Kurwürde während Johann die Markgrafschaft Brandenburg-Küstrin gründete, welcher unter anderem auch Peitz zugefallen war.
1559 Drei Stadtbrände innerhalb von drei Jahren verwüsten Peitz stark. Hinzu kam, dass das Land des Markgrafen Johann eine kleine Exklave innerhalb der böhmischen Niederlausitz war. Wegen Johanns Übertritt zum lutherischen Glauben verschlechterten sich die Beziehungen zu Kaiser Ferdinand I., weshalb er seine Herrschaft bedroht sah. Aber auch die „Turken, Muscowiten unnd andern“ fürchtete der Markgraf, was aus seinem Brief an den Kaiser von 1561 hervorgeht. Nun sah er den Zeitpunkt gekommen, endlich mit dem Bau der seit 1557 geplanten Festung zu beginnen. Hierfür wurden die alte Burg und Stadt vollständig abgetragen, um Baumaterial zu gewinnen. Die große Teichlandschaft wurde in das Verteidigungssystem der Stadt miteinbezogen. Den Bau leitete anfangs Hieronymus Arkanat.
1562 Die Zitadelle wird fertiggestellt.
1560 - 1579 Der Italiener Francesco Chiaramella de Gandino leitet die Arbeiten. Er wirkte unter anderem auch am Bau der Festung Küstrin und der Zitadelle Spandau mit. In dieser Zeit entstand die neue Festungsstadt.
1590 Rochus Quirinus Graf zu Lynar übernahm die Bauleitung.
1595 konnte die gesamte Festungsstadt unter den Baumeistern Giovanni B. Aostalli de Sala und Antonio di Fornio vollendet werden.
1610 Ein Stadtbrand verwüstet die neu gebaute Stadt.
1618 - 1648 Während des Dreißigjährigen Krieges kam es zu keinerlei Angriffen auf die Festung. Viele Adlige und wohlhabende Bürger aus der Region suchten während der Kriegswirren Schutz in der Stadt. Abgeschnitten vom verwüsteten Umland musste sich die Festung teilweise lange Zeit eigenständig versorgen. Die Amtsmänner unter Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg führten in der Folgezeit weitere kleinere Ausbauarbeiten durch.
1652/53 Nach dem Krieg ließ der damalige Festungskommandant Georg Friedrich von Trott die Festung und Stadt umfassend sanieren. Jedoch hatte die Anlage schon damals ihre militärische Bedeutung weitgehend eingebüßt. Die Zitadelle wurde immer mehr als Gefängnis genutzt.
1744 Der preußische Generalmajor und Festungsbaumeister Gerhard Cornelius von Walrave beginnt neue Außenwerke anzulegen. Auch sollte die Festung insgesamt einer Modernisierung unterzogen werden. Mit dem Ausbruch des Siebenjährigen Krieges wurden diese Pläne jedoch nicht weiterverfolgt.
1758 Eine starke österreichische Armee, angeführt von Gideon Ernst Freiherr von Laudon, zog kampfbereit vor Peitz auf. Die deutliche Übermacht des Feindes eingestehend, übergab der Kommandant Heino von Broesigke die Festung den Österreichern kampflos.
1759 Die österreichischen Besatzer waren kurz davor, sämtliche Festungsbauten zu sprengen, was jedoch durch einen plötzlichen Gewitterregen verhindert wurde.
1767 König Friedrich II. (der Große) von Preußen veranlasst persönlich die endgültige Einebnung jeglicher Festungswerke, um günstiges Baumaterial zu gewinnen. Auf den Erdwällen und den durch den Abriss entstandenen Grundstücken wurden große Maulbeerbaumplantagen zur Seidenraupenzucht angepflanzt.
1844 Das Lieberoser Stadttor wurde abgerissen. Reste davon sollen sich noch in den an seiner Stelle errichteten Wohnhäusern erhalten haben.
1856/57 Der östlichen Teil der Malzhausbastei wird abgebrochen.
1945 Im Zweiten Weltkrieg bereits beschädigt, wird die Alte Hauptwache abgerissen.
1970 Wegen Straßenverbreiterung wurden weitere Teile der Malzhausbastei abgetragen.
1996/97 An der Malzhausbastei werden erste substanzerhaltene Maßnahmen durchgeführt, nach dem die Stadt Peitz diese aus privater Hand erworben hatte.
2006 - 2008 Umfassende Konservierungs-, Restaurierungsarbeiten wurden am Festungsturm durchgeführt, seine Räume modernisiert und für öffentliche Veranstaltungen und Ausstellungen nutzbar gemacht. Außerdem wurden die angrenzenden öffentlichen Flächen grundlegend neugestaltet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf ca. 1,4 Mio. EUR. Das Projekt wurde durch die EU gefördert.
2007 - 2009 Die Malzhausbastei konnte mit Hilfe von Spenden umfassend konserviert und saniert werden.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Hinweißtafel am Festungsturm.
Literatur
  • Gebuhr, Ralf & Theissen, Andrea & Winter, Martin - Von Vestungen. Die brandenburgisch-preußischen Festungen Spandau - Peitz - Küstrin | Berlin, 2001
  • Malcherowitz, Christoph - Streifzug durch die Peitzer Geschichte vom 14. Jahrhundert bis zum 18. Jahrhundert. Geschichte und Geschichten aus Peitz (Heft 1). Förderverein für Peitzer Museen e. V. | Peitz, 2001
  • Redies, Dirk - Die Festung Peitz | Peitz, 1994
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Brandenburg und Berlin | Stuttgart, 1993 | S. 272
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • www.peitz.de
    Offizielle Webseite der Gemeinde Peitz
    Besucherinformationen
  • www.peitz.de
    Private Webseite zur Festung Peitz
    inhaltliche Informationen sowie Grundrisse und 3D Animation
Änderungshistorie dieser Webseite
  • [14.12.2016] - Neuerstellung.
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