FESTUNGSSTADT GIEßEN
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Merian, Matthäus - Topographia Hassiae | Frankfurt a.M., 1655
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Allgemeine Informationen
Lage Gießen war eine auf Pfählen gebaute Festungsstadt, von der nur noch wenige Relikte, wie Straßennamen und -führungen, auf die einstige Befestigung hinweisen. Die Festung verlief in Straßenverläufen von Nord-, Ost-, Süd- und Westanlage. Schanzenstraße, Neustädter Tor. Die Wälle wurden auf 3-4 m tief gegründete Pfähle errichtet mit einer Höhe von 14m und einer Sockelbreite von 20-25 m. Der Wassergraben soll eine Breite von 50 m gehabt haben.

Gießen hatte mehrere Stadtmauern, die im Laufe der Jahrhunderte immer wieder den Bedürfnissen angepasst wurde. Die erste Stadt wurde im 12. Jahrhundert vermutlich von den Grafen von Gleiberg im Bereich der Gleiberger Burg bis zum "Alten Schloss" Richtung Neustädter Tor/Reichensand/Marktplatz.
Nutzung keine
Bau/Zustand Die Stadtmauer wurde abgerissen oder überbaut. Ein Teil der Walltorbastion wurde wieder aufgemauert.

Unter verschiedenen Baumassnahmen in der Stadt wurden
2004 Oswaldgarten (heute Galeria Neustädter Tor): Mauerrest
2019 Schanzenstraße: Reste der Mauer gefunden an der Georgschanze
2019 Neustädter Tor: Fundamente auf verschiedenen Bauphasen
2022 Reichensand
freigelegt (später wieder verschüttet/abgetragen).
Typologie Stadtmauer, Festungsstadt
Sehenswert
  • wieder aufgemauerte Walltorbastion
  • Reste der Georgsschanze
Bewertung -
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 50°35'05.2"N 8°40'09.4"E Georgsschanze
Höhe: 5 m ü. NN
Topografische Karte/n
Die Lage der Georgsschanze auf der Karte von OpenTopoMap
Kontaktdaten
-
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Gießen liegt zwischen der A5 und A45 und an den Bundesstraßen 480, 485 und 429, sowie die A49 im Süden der Stadt.
Kostenpflichtige Parkplätze in der ganzen Stadt.
Kostenpflichtiger Parkplätze/-häuser:
Messeplatz an der Ringealle, Ringallee, 35390 Gießen
Karstadt Parkhaus, Reichensand 10, 35390 Gießen
Parkhaus der Galerie Neustädter Tor, Nordanlage, 35390 Gießen
Anfahrt mit Bus oder Bahn
Gießen ist per Bahn erreichbar, ab Gießen ist Königsberg mit dem Bus BusGI-41 erreichbar.
Wanderung zur Burg
-
Öffnungszeiten
jederzeit frei zugänglich
Eintrittspreise
-
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
Keine Einschränkungen.
Gastronomie auf der Burg
keine
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Keine Übernachtungsmöglichkeit.
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
-
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
Ja
Bilder
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Grundriss
Plan der spätmittelalterlichen Stadterweiterung nach Süden von E. Keyser.
Quelle: Wilhelm Bingsohn, Heinrich Brinkmann - Von der Burg zur modernen Stadt - 800 Jahre Gießener Stadtentwicklung 1197-1997 | Gießen, 1998
Innere blaue Umrandung ist die Gleiberger Burg, an der sich die erste Stadtmauer anschließt. Die Stadtmauer zog sich bis zum Alten Schloß.
  1. Walltorbastion
  2. Grabung 2004, Oswaldsgarten (heute Galeria Neustädter Tor)
  3. Grabung 2020, Neustädter Tor
  4. Grabung 2020, Schanzenstraße (ehemalige MUK)
  5. Georgsschanze
  6. Grabung 2019, Schanzenstraße im Anschluss der Georgsbastion
  7. Grabung 2022, Reichensand
Grundriss der ersten und zweiten Stadtmauer.
Quelle: Wilhelm Bingsohn, Heinrich Brinkmann - Von der Burg zur modernen Stadt - 800 Jahre Gießener Stadtentwicklung 1197-1997 | Gießen, 1998
Historie
1248 wurde Gießen als befestigte Siedlung erwähnt.

Zwischen 1531 bis 1533 erhielt die Stadt unter Landgraf Philipp dem Großmütigen Wall und Graben mit vier Toren (Neustädter Tor, Selterstor, Walltor, ).

Der Umbau zu einer Festung geschah gegen den Willen der Bewohner, die dadurch ihre angrenzenden Nutzflächen verlieren würden. Um den Bau umzusetzen wurden Gebäude und auch die Kirche des Dorfes Selters abgerissen.

1547/48 nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes wurde die Festung auf den Befehl des Kaisers Karl V. wieder geschleift.

Zwischen 1560 und 1565 erfolgte der Wiederaufbau unter Landgraf Philipp. Während dieser Zeit wurden die Tore abends geschlossen und morgens wieder geöffnet, was die Geschäfte und/oder Arbeiten nicht angemessen durchführen konnten. Reisende mieden die Stadt und suchten sich woanders eine Unterkunft.

Vom 16. bis 17. Jahrhundert wurde die Festungsstadt durch Philipps Nachfolger modernisiert. Ravelins und weitere Außenwerke wurden verstärkt.

Im 18. Jahrhundert waren die Bauwerke veraltet, Ausrüstungen und Waffen vernachlässigt.

1803 wurde der landgräfliche Beschluss gefasst, die Festung abreißen zu lassen und die Wassergräben zu verfüllen.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg) - Denkmalpflege & Kulturgeschichte. 3-2020 | Darmstadt, 2020 | S. 34 ff
  • Hrsg. Vorstand OHG - Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsverein Gießen - Band 97 | Gießen, 2012
  • Eschke, Peter - Ehemalige Befestigungsanlagen in Gießen. Erläuterungen und Pläne, Vorschläge zur Markierung | Gießen, 2022
  • Wilhelm Bingsohn, Heinrich Brinkmann - Von der Burg zur modernen Stadt - 800 Jahre Gießener Stadtentwicklung 1197-1997 | Gießen, 1998
Webseiten mit weiterführenden Informationen
    -
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