ECKARTSBURG
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Allgemeine Informationen
Die Anlage ist über 1000 Jahre alt und somit die älteste Burg in Sachsen Anhalt.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°07'16.5" N, 11°33'32.9" E
Höhe: 271 m ü. NN
Topografische Karte/n
k.A.
Kontaktdaten
Burgrestaurant „Zur Eckartsburg“ | Burgweg 13b | D-06648 Eckartsberga
Tel: +49 034467 20415 | Fax: +49 034467 61017 | E-Mail: eckartsburg@t-online.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Kostenlose Parkplätze direkt unterhalb der Burg.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
April - Oktober
Täglich: ab 10:00 Uhr

November, Februar, März
Samstag & Sonntag: ab 11:00 Uhr

Dezember & Januar
nur auf Voranmeldung
Eintrittspreise
Erwachsene: 1,00 EUR
Ermäßigt: 0,50 EUR
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
k.A.
Gastronomie auf der Burg
Burgschänke
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
Herberge
Link zur Webseite der Unterkunft
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
Freizeitpark vor der Burg.
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Eckartsburg
Quelle: Feist, Peter - Burgen an der Autobahn | Berlin, 1993
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Als Erbauer der Burg gilt der Markgraf von Meißen, Ekkehard I. Er wurde 985 mit der Mark Meißen belehnt und soll die Burg 998 erbaut haben. Zwingende Beweise für diese Annahme gibt es jedoch nicht. War die Burg tatsächlich eine Gründung der Eckardinger, fiel sie 1046 mit dem Aussterben der Eckardinger das Reich zurück. Bis zur Belehnung der Landgrafen von Thüringen mit der Herrschaft blieb die Anlage Reichsburg. Eine erste sichere Nachricht über das Bestehen der Burg bildet eine Urkunde, die 1066 durch Kaiser Heinrich IV. in Eckartsberga ausgefertigt wurde. 1074 wurde auch die Eckartsburg direkt benannt. Die Kaiser Heinrich IV. und Heinrich V. urkundeten hier. Für kurze Zeit zwischen 1112 und 1115 war die Burg an Wiprecht von Groitzsch II. verlehnt.1121 erhielt der thüringische Graf Ludwig der Springer die Eckartsburg im Zuge der Aussöhnung der thüringischen Adelsopposition mit dem Kaiser als Eigentum. Erstmals urkundet Udo, Bischof von Naumburg und Bruder Ludwig I., 1134 auf der Burg.

Die bis hier betrachteten Ereignisse beziehen sich auf eine Befestigung, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf dem heutigen Burgberg befunden hat. Bei Ausgrabungen, die 1901 durchgeführt wurden, fand man keine Überreste einer Vorgängerburg. Möglicherweise befand sich die Burg des 10./11. Jh. in einer als Altenburg bezeichneten Wallanlage im Ortsteil Mallendorf.

Seit 1185 sind häufige Aufenthalte Ludwigs III. oder seines Bruders Hermann, Pfalzgraf von Sachsen, in Eckartsberga nachgewiesen. Hermann hat wohl auch die aus der Zeit um 1200 stammenden, ein fast rechteckiges Geviert bildenden Mauern der Kernburg und der Vorburg errichtet. Die Burg bestand damals aus der Kernburg, einer westlichen Vorburg und zweier östlicher Vorburgen. Von der großen östlichsten Vorburg haben sich Wall und Graben sowie Reste eines romanischen Bergfriedes (1901 ergraben, nicht sichtbar) erhalten. In der Kernburg sind die gleichzeitig entstandenen Bauten der Romanik, bestehend aus Ringmauer, Bergfried, Palasruine und Kammertor gut erhalten. Hermann I:, Pfalzgraf von Sachsen und später auch Landgraf von Thüringen, ist damit der Gründer und Erbauer der heute noch vorhandenen romanischen Eckartsburg.

Die Wichtigkeit der Eckartsburg für die Ludowinger lässt sich auch an der Vergabe des Marschallamtes an die Ministerialen von Eckartsberga ablesen. Seit 1140 sind landgräfliche Ministeriale von Eckartsberga urkundlich bekannt. Mit der aus Vargula stammenden Familie, die sich 1186 von Eckartsberga nannten war das Hofamt des Marschalls über lange Zeit verbunden.

Nach dem Tod des Landgrafen von Thüringen Heinrich Raspe IV., des letzten Ludowingers und kurzzeitigem deutschen Königs, entbrannte 1247 zwischen Heinrich dem Erlauchten, Markgrafen von Meißen, und der Tochter des Landgrafen Ludwig von Thüringen, Sophia von Brabant, ein Streit um dessen Erbe. In diesem Zusammenhang kam es zur Belagerung und Erstürmung der Burg durch den Markgrafen. Beim Sturm wurde die Burg erheblich beschädigt. Bei der Wiederherstellung wurde möglicherweise der Bergfried in seiner heutigen Form aufgestockt. Außerdem fällt die Errichtung des Jungfrauenturmes in dieser Zeit. Ein zweiter Mauerturm, der nur noch als Fundament vorhanden ist, befand sich westlich davon. Der gotische Bergfried der Vorburg entstand ebenfalls Mitte des 13. Jh. Außerdem erneuerte man die Ringmauer der Vorburg.

Heinrich der Erlauchte teilte seinen Besitz 1263 unter seine Söhne auf. Albrecht erhielt die Landgrafschaft Thüringen mit Eckartsberga. Nach dem Tode Heinrich des Erlauchten 1288 kam es zu langjährigen Streitigkeiten unter seine drei Söhne und den Söhnen Albrechts um das Erbe. Albrecht der Entartete, wie er später genannt wurde, soll bis 1265 auf der Burg eine glänzende Hofhaltung betrieben haben. Chronischer Geldmangel zwang ihn aber, die Herrschaft Eckartsberga zu verpfänden und schließlich die gesamte Landgrafschaft an König Adolf zu verkaufen. Seine Söhne sahen sich um ihr Erbe betrogen und gingen mit militärischen Mitteln dagegen vor. Im Zuge der Kämpfe wurde die Eckartsburg u. a. 1307 mehrfach belagert. Durch die jahrelangen Kriege waren Recht und Ordnung so weit außer Kraft gesetzt, dass 1321 ein Aufgebot Erfurts gegen die Burg vorging, weil sogar die wettinischen Burgmannen Kaufleute überfallen haben sollen. Erst im weiteren Verlauf des 14. Jh. konnten die Wettiner ihre Herrschaft in Thüringen stabilisieren. Die Herrschaft Eckartsberga wurde zu einem kurfürstlichen Amt umgebildet.

Bei der der wettinischen Teilung 1445 kam die Herrschaft Eckartsberga an den Herzog Wilhelm von Sachsen. 1457 bis 1462 verbannte Herzog Wilhelm seine verstoßene Frau Anna von Österreich auf die Burg. Bei der 1485 erfolgten so genannten Leipziger Teilung erhielt Herzog Albrecht die Herrschaft Eckartsberga. Seitdem war die Burg nur noch Amtssitz. Sie scheint aber bis ins 16. Jahrhundert noch militärische Bedeutung gehabt zu haben, denn noch 1522 war sie gut mit Geschützen bestückt.

1657 lag das Schloss wüst, und 1664 wurde vermeldet, dass nur einige wenige Räume zum Wohnen eingerichtet waren. Inventarbeschreibungen aus dem 18. Jh. belegen, dass die Burg wieder aufgebaut wurde und eine Nutzung als Wirtschaftshof erfuhr.

Seit 1815 war die Herrschaft Eckartsberga preußisches Eigentum. Als 1815 der Westturm einzustützen drohte, wurde der Abriss aus "Altertumsgründen" verboten. Friedrich Wilhelm III. von Preußen spendete die Mittel für seine Restaurierung. 1850 wurde die wirtschaftliche Nutzung, die bisher überwiegend als Getreidelagerstätte gedient hatte, aufgegeben. Es drohte dem Bauwerk ein allmählicher Verfall.

Die zunehmende Beliebtheit der Ruine führte aber dazu dass laufend Instandhaltungs- und Konservierungsarbeiten durchgeführt wurden. Bereits 1860 wurde eine Restauration auf der Burg eröffnet. Sie befand sich im ehemaligen Kornschüttboden an der Südseite der Anlage.

Um 1900 war der Ausbau der Burg zu einem großen Ausflugszentrum mit Festhalle und Schießhalle geplant. Aus denkmalpflegerischen und finanziellen Gründen wurden die Pläne aber nicht realisiert. Erst 1925 erfolgte der Ausbau der Gaststätte in der noch heute vorhandenen "altdeutschen" Form.
Quelle: Zusammenfassung der unter Literatur angegebenen Dokumente.
Literatur
  • Feist, Peter - Burgen an der Autobahn | Berlin, 1993
  • Schmitt, Reinhard - Baugeschichte und Denkmalpflege. In: Boje Schmuhl: Die Eckartsburg | Halle/Saale, 1998
  • Schmitt, Reinhard - Die Eckartsburg | München/Berlin, 1993
  • Wende, Michael - Burgenführer Deutschland: I. Östliche Bundesländer | Stahnsdorf, 2002
Webseiten mit weiterführenden Informationen
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