BURG/SCHLOSS LIEBENWERDA
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Quelle: Aquarell von U. Schaffranietz (nach historischer Vorlage).
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Allgemeine Informationen
Bedeutung Renaissanceschloss aus der Mitte des 16. Jahrhundert, welches aus einer Burg des 12./13. Jahrhundert hervorgegangen ist.
Lage Das Schlossareal liegt am Ostrand der Altstadt von Bad Liebenwerda.
Nutzung Im Nordflügel des Hinterschlosses befindet sich das Kreismuseum Bad Liebenwerda. Der Lubwartturm wird als Aussichtspunkt genutzt. An Stelle des Palas wurde das Amtsgerichtsgebäude errichtet.
Bau/Zustand Das Schloss befand sich auf einer etwa 145 x 90 m großen vom Mühlgraben umflossenen Insel. Um die Höfe des Vorder- und Hinterschlosses waren insgesamt 11 Gebäude inkl. Lubwartturm gruppiert, wobei der Bergfried in der Mitte des Hinterschlosshofs seht. Ein vermauerter Hocheingang an der Südseite des Bergfrieds sowie Balkenlöcher unterhalb dieses Einganges belegen, dass der Turm über eine hölzerne Galerie mit dem Palas verbunden war.
Die Mauer mit Tor zur Trennung der beiden Höfe setzte an der Südecke des Wohnhauses für das kurfürstliche Gefolge an. Das Tor des Vorderschlosses war zur Stadt hin nach Westen gerichtet, das des Hinterschlosses nach Osten.
Vom Hinterschloss sind nur noch der Lubwartturm, das Wohnhaus des kurfürstlichen Gefolges, der direkt angrenzende Küchenbau, das Kellergewölbe der Schlosswache sowie ein Mauerrest des Stallgebäudes übrig geblieben. Auch führt der südliche Teil des Schloss- bzw. Mühlgrabens noch Wasser. Das Vorderschloss ist gänzlich verschwunden.
Typologie Niederungsburg
Sehenswert
  • Der 31,5 m hohe Lubwartturm mit schöner Aussicht.
Informationen für Besucher
Geografische Lage (GPS)
WGS84: 51°30'57.0" N, 13°23'55.0" E
Höhe: 86 m ü. NN
Topografische Karte/n
nicht verfügbar
Kontaktdaten
Kreismuseum Bad Liebenwerda | Burgplatz 2 | D-04924 Bad Liebenwerda
Tel: +49 035341 12455 | Fax: +49 035341 49992 | E-Mail: kreismuseumbadliebenwerda@lkee.de
Warnhinweise / Besondere Hinweise zur Besichtigung
k.A.
Anfahrt mit dem PKW
Bad Liebenwerda erreicht man von Dresden aus auf der B6 bis Meißen und von dort über die B101 Richtung Großenhain/Elsterwerda. Am Stadteingang biegt man nach links auf die B183 Richtung Torgau ab.
Kurz nach dem Überqueren der Schwarzen Elster führt die Bundesstraße direkt durch die ehemaligen Schlosshöfe am Lubwartturm vorbei in die Altstadt.
Parkmöglichkeiten im Ort.
Anfahrt mit Bus oder Bahn
k.A.
Wanderung zur Burg
k.A.
Öffnungszeiten
Oktober - März
Täglich: von 10:00 - 17:00 Uhr
Montag: geschlossen

April - September
Täglich: von 10:00 - 18:00 Uhr
Montag: geschlossen
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Öffnungszeiten.
Eintrittspreise
Turmbesteigung: 1,00 EUR

Kreismuseum Bad Liebenwerda
Erwachsene: 4,00 EUR
Ermäßigt: 2,00 EUR
Bitte prüfen Sie hier die aktuellen Eintrittspreise.
Einschränkungen beim Fotografieren und Filmen
ohne Beschränkung
Gastronomie auf der Burg
Restaurant Burgkeller
Link zur Webseite der Gastronomie
Öffentlicher Rastplatz
keiner
Übernachtungsmöglichkeit auf der Burg
keine
Zusatzinformation für Familien mit Kindern
keine
Zugänglichkeit für Rollstuhlfahrer
k.A.
Bilder
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Grundriss
Grundriss Kirchenburg
  1. Hinterschloss
  2. Vorderschloss
  3. Mühlgraben

  1. Bergfried (sog. "Lubwartturm")
  2. Palas
  3. Stallgebäude
  4. Wohnhaus für kurfürstl. Gefolge
  5. Küche und Wirtschaftsgebäude
  6. Schlosswache mit Keller
  7. Stall und Wagenschuppen
  8. Kornhaus
  9. Torwärterhaus
  10. kleinere kurfürstl. Wohnung
  11. Pforte
  12. Brücke
  13. Mahlmühle
  14. Sägemühle
  15. Ställe / Wirtschaftsräume / Werkstatt
Quelle: Hinweißtafel am Amtsgericht Bad Liebenwerda.
(durch Autor leicht aktualisiert)
Historie
Um 1200 Vermutete, jedoch nicht belegte Burggründung zusammen mit anderen Burgen entlang der Schwarzen Elster im Zuge der Deutschen Ostsiedlung.
1231 Erste urkundliche Nennung des Ortes Liebenwerda in einer Urkunde des Otto von Ileburg.
1304 Liebenwerda wird erstmals urkundlich als Stadt bezeichnet.
1330 Die Burgkapelle wird urkundlich erwähnt.
1422 Nach dem Tode Herzog Albrechts III. von Sachsen-Wittenberg bezog seine Gemahlin Euphemia von Oels die Burg als Witwensitz. Sie veranlasste umfangreiche Baumaßnahmen, durch welche bis 1424 auch das Vorderschloss entstand.
1440 Das kurfürstlich-sächsische Amt Liebenwerda zieht in das Vorderschloss ein.
1487 oder 1490 Einige Gebäude wurden durch einen Brand zerstört.
1568 - 1579 In dieser Zeit wandelte sich das Äußere der mittelalterlichen Burg durch tiefgreifenden Umbau auf Geheiß Kurfürst Augusts von Sachsen zu dem eines repräsentativen Renaissanceschlosses. Die Anlage als kurfürstliches Jagdschloss genutzt.
1699 Das Amt Liebenwerda zog in das Hinterschloss um.
1733 Ein schwerer Brand entfacht im Hinterschloss, welcher auch teilweise auf die Stadt übersprang. Das Hinterchloss baute man 30 Jahre später wieder auf, der Lubwartturm blieb jedoch eine Brandruine.
1813 Während der Befreiungskriege war im Vorderschloss ein Lazarett für 150 französische Soldaten eingerichtet worden.
1815 Liebenwerda wird preußische Kreisstadt. Ab da verfiel das Schloss zunehmend.
1830 Wegen Baufälligkeit wurde der Lubwartturm auf seine bis heute erhaltene Höhe abgetragen.
1837 Die Landstraße nach Elsterwerda verlief durch das heruntergekommene Schlossgelände. Jedoch wurde die Tordurchfahrt des Vorderschlosses zur Stadt allmählich zu eng, sodass das Torhaus abgetragen werden musste.
1863 Bau des alten Gefängnisses („Hafthaus“).
1888 Das Vorderschloss brennt ab. Danach wurden etliche Mauern niedergelegt.
1907 Eine Bürgerinitiative unter Leitung des Kreisbaumeisters Karl Jost rettete den Lubwartturm und die restlichen noch erhaltenen Schlossgebäude vor dem endgültigen Abriss. Jost legte ein Konzept zur Entstehung eines Museums mit Aussichtsturm vor.
1928 Nach den Notständen des Ersten Weltkrieges konnte Jost mit Hilfe von Spenden der Bürger und der Stadtverwaltung von Bad Liebenwerda sein Projekt fertigstellen. Im darauffolgenden Jahr konnte der Turm feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Aus dieser Zeit stammt die Holztreppe und das Zimmer im Turm sowie die Aussichtsplattform.
1945 Das Amtsgericht viel einer Brandstiftung zum Opfer. Dabei gingen viele historische Dokumente verloren.
1952/53 Wiederaufbau des Gerichtsgebäudes. Das Kreismuseum Bad Liebnwerda wurde im ehemaligen Gebäude des kurfürstlichen Gefolges unter Leitung des Schriftstellers und Denkmalschützers Matthäus Karl Fitzkow eingerichtet.
1965 Wird vor allem die Fassade des Lubwartturmes restauriert.
1975 Bauarbeiten im Kreismuseum fördern Funde aus dem Mittelalter zutage.
1984 Man verfüllte den nördlichen Schlossgraben wegen der Geruchsbelästigung zur Kurklinik.
1989/90 Nach der Wiedervereinigung wird eine Erweiterung des Kreisgerichtsgebäudes notwendig.
1993 - 2000 Umbau und moderne Erweiterung des Amtsgerichts.
2001 Der Neubau wird feierlich eingeweiht.
Quelle: Hinweißtafel am Amtsgericht Bad Liebenwerda.
Literatur
  • Eckelmann, Wolfgang & Ziehlke, Michael - Chronik der Stadt Liebenwerda | Bad Liebenwerda, 2007
  • Kuhlins, Georg A. - Burg und Schloß Liebenwerda. Kreismuseum Bad Liebenwerda | Bad Liebenwerda, 1976
  • Sobotka, Bruno J. & Strauss, Jürgen - Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Brandenburg und Berlin | Stuttgart, 1993 | S. 74
Webseiten mit weiterführenden Informationen
  • k.A.
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  • [14.12.2016] - Neuerstellung.
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